Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0867 - Bardioc und die Kaiserin

Titel: 0867 - Bardioc und die Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
schwankte. Für einen kurzen Moment fragte er sich, ob aus dem Tod der beiden Superintelligenzen die Entwicklung resultierte, die er an Bord erlebte. Hatte Gavro Yaal am Ende doch recht?
    Waren zwei Mächtigkeitsballungen frei geworden? Warteten sie nur darauf, übernommen zu werden?
    Dann wischte er diese Gedanken hinweg. Zugleich aber wurde er sich dessen bewußt, wie gefährlich solche Einflüsterungen für die Solgeborenen waren, die keinerlei Beziehungen zu einem Heimatplaneten hatten. Ihre Welt war die SOL. Lag es da nicht nahe, daß sie instinktiv den Wunsch hatten, diese SOL irgendwann in einen Bereich des Universums einzubetten, in dem das Raumschiff der ruhende Pol und das Zentrum der Macht war?
    Rhodan blickte auf die Ortungsschirme.
    Die Solgeborenen würden nicht dazu kommen, diese Träume zu Ende zu träumen. Die SOL befand sich in tödlicher Gefahr und hatte keine Fluchtmöglichkeiten mehr. Es würde ihr auch nichts nützen, zum Linearflug überzugehen, da BULLOC die Spur halten und die Flotte der Hulkoos hinterherführen würde. „Die Lage ist aussichtslos", stellte Atlan fest. „Allein scharfen wir es nicht. So etwas haben wir noch nicht gehabt."
    Rhodan wandte sich an Fellmer Lloyd. „Kannst du herausfinden, wann sie angreifen werden?"
    „Nicht genau", erwiderte der Telepath. „Ich weiß jedoch, daß es nicht mehr lange dauern wird."
    „Vielleicht noch ein paar Minuten", fügte Gucky hinzu. „Bringe mich noch einmal zu Bardioc, Kleiner", bat Rhodan.
    Der Mausbiber ergriff die Hand des Terraners und teleportierte.
    Die Wissenschaftler befanden sich noch immer in der Nähe der Superintelligenz. „Lassen Sie uns allein!" befahl Rhodan. „Für Bardioc können Sie nichts mehr tun. Legen Sie Schutzanzüge an, und bereiten Sie sich darauf vor, daß Sie sich in einem der Beiboote ausschleusen müssen."
    Die Wissenschaftler gehorchten. Wortlos verließen sie die Halle. Rhodan ging zu Bardioc.
    Gucky kehrte in die Hauptleitzentrale zurück, so daß Rhodan mit der Superintelligenz allein war. Er legte sich neben ihr auf den Boden. Keine der Pflanzen in seiner Nähe lebte noch. „Bardioc", sagte er laut. „Hörst du mich?"
    Ich höre dich, Rhodan, klang es in ihm auf. „BULLOC sieht sich als dein Erbe an. Er greift uns an und wird uns ebenso vernichten wie dich. Danach wird BULLOC der Beherrscher der Mächtigkeitsballung sein."
    Bardioc ließ nicht erkennen, ob er diese Mitteilung in sich aufgenommen hatte. „Die Kaiserin von Therm hat alle Kampfhandlungen eingestellt. Wir haben versucht, sie zu erreichen, doch sie schweigt sich aus. Sie ist nicht bereit, uns zu helfen. Vielleicht ist sie aber auch schon gar nicht mehr. Vielleicht hat BULLOC sie getötet?"
    Die Kaiserin von Therm ist, erklärte Bardioc.
    Rhodan atmete auf. Wenn die Kaiserin von Therm noch existierte dann war noch nicht alles verloren. „Ich zweifle nicht daran, daß sie sich verteidigen würde, wenn sie angegriffen wird", fuhr Rhodan fort. „Sie würde kämpfen, um die Vereinigung mit dir nicht unmöglich zu machen.
    Wir brauchen deine Hilfe, Bardioc. Ohne dich kommen wir nicht durch. BULLOC ist uns mit den Hulkoos vielfach überlegen. Die SOL hat keine Aussicht, den Kampf zu überstehen, und sie hat keine Möglichkeit mehr zu fliehen. Alles hängt von dir ab."
    Bardioc schwieg. Fast eine Minute verstrich. In dieser Zeit suchte Rhodan verzweifelt nach Argumenten, mit denen er Bardioc davon überzeugen konnte, daß sein Einsatz unumgänglich war. Dann aber erreichte ihn ein mentaler Impuls.
    Laß mich allein, forderte die Superintelligenz. Geh. Schnell. Ich werde kämpfen. Es wird nicht angenehm für euch sein.
    Rhodan erhob sich und eilte aus der Halle. Als er auf den Gang hinauskam, auf dem ihm Gavro Yaal vor einigen Minuten gegenübergestanden hatte, materialisierte Gucky vor ihm.
    Er hielt einen Schutzanzug in seinen Händen und hatte selbst auch einen angelegt.
    Rhodan streckte die Hand danach aus, als Bardiocs Kampf begann. Mentale Impulse von höchster Intensität jagten in die Unendlichkeit hinaus. Rhodan verspürte einen fast unerträglichen Druck im Kopf. Stöhnend sank er auf den Boden. Er preßte beide Hände gegen den Schädel. Neben ihm kauerte der Mausbiber. Er blickte Rhodan aus weit geöffneten Augen an. „Wir müssen in die Zentrale", sagte der Terraner keuchend. „Ich kann nicht teleportieren", antwortete Gucky gequält. „Es ist unmöglich."
    Die beiden Freunde halfen sich gegenseitig auf die Beine. Sie

Weitere Kostenlose Bücher