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0867 - Emily

0867 - Emily

Titel: 0867 - Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erinnerung in mir steckte. Danach sah man dann weiter.
    Nichts tauchte mehr auf.
    Erst nach ungefähr einer Minute drehte ich mich ab. Ich ließ das Kreuz und die Beretta wieder verschwinden und bemerkte, daß mein Herz schneller schlug als gewöhnlich, was bestimmt nicht an der stickigen Luft lag. Emily hatte mir eine Botin geschickt. Ich hatte sterben sollen, aber ich war stärker gewesen.
    Das würde auch der Teenager erfahren haben, und er mußte nun entsprechend handeln.
    Er war gefährlich und bedeutete eine Gefahr für alle Menschen, die sich in diesem Haus aufhielten.
    Deshalb mußte er gestoppt werden.
    Es gab nur eine Möglichkeit.
    Ich mußte zu ihm.
    Man kannte mich, man würde mich einlassen, und ich hatte mir auch den Weg zum Ziel gemerkt.
    Nach Shao und Suko schaute ich nicht. Mit langen Schritten ging ich los…
    ***
    Schnipp… schnipp… schnipp!
    Die Geräusche hallten noch in Emilys Kopf nach. Beinahe wütend stach sie mit den Spitzen der Schere in den Tisch, beseelt von dem Wissen, es nicht geschafft zu haben. Es war vorbei, sie hatte verloren, und sie mußte wieder diese verdammte Niederlage einstecken.
    Ihr war übel. Nach mehrmaligem Durchatmen versuchte sie, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Die Vergangenheit aus dem Gedächtnis zu löschen, denn es hatte keinen Sinn, wenn sie verlorenem Terrain nachtrauerte.
    Jetzt mußte sie einzig und allein an sich denken und natürlich an ihr Überleben.
    Sie stand auf.
    Mit wenigen Schritten hatte sie das Fenster erreicht und neigte sich etwas nach links, um durch die Scheibe schauen zu können.
    Der Blick in den Garten brachte ihr nicht viel. Zumindest sah sie ihren Feind nicht, was wiederum nichts zu bedeuten hatte. Er konnte sich sehr gut versteckt halten und einen anderen Weg nehmen, der ihn ans Ziel führte.
    Was tun?
    Bleiben? Sich ihm stellen, wenn er kam? Nein, das wollte Emily nicht. Trotz ihrer noch jungen Jahre wußte sie sehr genau, die Kräfte einzuschätzen. Sie hatte die entsprechenden Erfahrungen sammeln können, und sie würde sich etwas Überlegen müssen.
    Auf einmal bewegte sie sich sehr schnell und hektisch. Der Plan war in Sekundenschnelle in ihr gereift. Sie wußte jetzt, was sie zu tun hatte.
    Eine Tasche lag bereit. In diese hatte sie rasch ihre Utensilien eingepackt. Aufgrund der Griffgröße konnte sie sich die Tasche über die Schulter hängen. Zwar war die Tür abgeschlossen, aber sie würde Claire durch das Klingelzeichen herbeirufen.
    Dreimal drückte sie auf den Knopf in der Wand. Es begann das Warten. Sie hoffte, daß Claire von diesem Menschen noch nicht informiert worden war, alles mußte normal ablaufen, sie stand unter einem ungeheuren Streß. Sekunden zählten jetzt, was in einem Haus wie diesem sonst keine Rolle spielte.
    Claire - wann kam sie endlich?
    Sie hörte die Tritte. Dann wurde die Tür außen aufgeschlossen. Jemand drückte sie auf, und Emily trat schnell zur Seite, um nicht von der Kante erwischt zu werden.
    Claire schüttelte den Kopf. »Was ist denn mit dir?« fragte sie.
    »Ich möchte nach unten.«
    »Wie?«
    »In den Waschraum.«
    Claire überlegte.
    Emily sprach weiter, bevor die Aufsichtsperson noch auf dumme Gedanken kam. »Ich muß einfach etwas tun, Claire. Es ist wieder soweit. Ich spür es in mir. Ich will mich ablenken.«
    Claire nickte. Gleichzeitig sah sie die Papierreste auf dem Boden. »Was ist damit los?«
    Emily hatte erkannt, was Claire meinte. »Das ist nur Papier.«
    »Ich sehe es. Aber es sieht aus, als hättest du es zerschnitten.«
    »Nein, das habe ich nicht. Ich habe es zerrissen.«
    »So glatt?«
    »Ja.«
    Claire riß die Tragetasche an sich und schaute hinein. Sie suchte nach einer Schere, das wußte Emily genau. Die aber würde sie da nicht finden. Sie hatte sie vorhin wieder mit Pflaster an ihre linke Wade geklebt. Dort saß sie gut.
    Claire war zwar beruhigt, daß sie kein scharfes. Instrument entdeckt hatte, aber so einfach wollte sie nicht gehen oder ihre Zustimmung geben. »Es ist schon das zweite Mal, daß ich diese Papierschnitzel entdeckt habe. Warum tust du das?«
    »Es kommt manchmal über mich.«
    Mit dieser Antwort gab sich Claire zunächst einmal zufrieden. »Und jetzt willst du in die Waschküche?«
    »Ja, bitte.«
    »Wie lange?«
    »Ich will die Wäsche aufhängen.«
    »Gut, du kannst gehen. Ich werde nicht bei dir bleiben, weil ich andere Dinge zu erledigen habe. Aber ich werde nach dir schauen. Spätestens nach einer halben Stunde.« Sie lachte

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