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087 - Bei Vollmond kommt der Tod

087 - Bei Vollmond kommt der Tod

Titel: 087 - Bei Vollmond kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wohin er laufen mußte.
    Ein dichter Mischwald nahm ihn auf. Er eilte an den dicken Stämmen alter Hickorys vorbei, zwischen Eichen, Buchen und Eschen hindurch, und sein dämonisches Herz hämmerte immer kräftiger gegen die Rippen, während es in seinem Kopf unentwegt pochte: RACHE! RACHE! RACHE…!
    Alles in ihm schrie nach Vergeltung. Er wollte die Niederlage keinesfalls auf sich sitzen lassen.
    Gemeinsam mit, Eliot Oakland, Rod Baddeley und Leon Harper wollte er zurückschlagen, und diesen Schlag sollten Tony Ballard, Mr. Silver, Terence Pasquanell und Simon Doyle nicht überleben.
    Eine weite Strecke hatte Alain Delacorte bereits zurückgelegt. Mal führte sein Weg steil bergauf, dann wiederum steil bergab, oder er zog sich durch ein enges Tal.
    Delacorte gönnte sich keine Pause, denn mit dem Hubschrauber war es für Tony Ballard und Mr. Silver nur noch ein Katzensprung nach Wellfort Creek.
    Als das Monster endlich Oaklands Jagdrevier erreichte, spürte es eine gewisse Erleichterung. Er sandte magische Impulse aus, um den Leitwolf zu orten, und bald zeigte sich ihm die Richtung auf, die er einschlagen mußte, um auf Eliot Oakland zu stoßen.
    Aus der Ferne drang das gedämpfte Rauschen eines Wasserfalls an sein Ohr. Er durcheilte Beerensträucher, die ihre Dornen in seine Kleidung hakten. Der Stoff zerriß, doch Delacorte achtete nicht darauf.
    Nichts schien ihn aufhalten zu können. Er hatte ein Ziel, und das wollte er so schnell wie möglich erreichen.
    Die hohen Farne trat er achtlos nieder. Plötzlich bewegte sich etwas darunter. Eine Schlange?
    Alain Delacorte sah etwas glänzen und sich ungemein rasch bewegen. Etwas, das Zähne hatte!
    Aber es war keine Schlange. Es handelte sich um kein Tier. Metall war es, das sich bewegte.
    Silber!
    Ein silbernes Fangeisen - ausgelegt von Terence Pasquanell!
    Als die Zähne der beiden Silberkiefer zubissen, brüllte das Ungeheuer gequält auf…
    ***
    Terence Pasquanell betastete vorsichtig die Verletzung, die ihm der Werwolf zugefügt hatte und die nun verkrustet war. Ohne seine Kenntnisse wäre es schlimm um ihn bestellt gewesen.
    Wieder einmal dankte er dem Schicksal, daß es ihm vor langer Zeit diesen Mann aus einer anderen Dimension beschert hatte, der ihn in Dingen unterwies, die keinem anderen Menschen bekannt waren.
    Sehr oft hatte er von diesem Wissen schon profitiert.
    Er befreite den Mann, den er mit einem Schuß aus der Silberschrotbüchse erlöst hatte, aus der Falle und hob mit einem Klappspaten ein seichtes Grab aus.
    Auf den Erdhügel, der sich wenig später über dem Toten wölbte, legte Pasquanell ein Kreuz, das er aus zwei kurzen Ästen gefertigt hatte.
    Dann betete er für die Seele des Mannes, den er erschießen mußte, weil die Kraft der Hölle ihn zum Lykanthropen gemacht hatte.
    Sein Blick schweifte über die mondhelle Lichtung. Es war Zeit, zur Hütte zurückzukehren. Er hatte sich lange hier aufgehalten. Simon Doyle würde sich schon Sorgen machen.
    Nachdem er die zerfetzte Kleidung einigermaßen in Ordnung gebracht hatte, schulterte er sein Gewehr und machte sich auf den Rückweg.
    Ihm wäre wohler gewesen, wenn Eliot Oaklands Bein im silbernen Fangeisen gesteckt hätte, aber diese gefährliche Bestie schien einen sechsten Sinn zu haben, mit dem sie die Fallen erkannte.
    »Ich kriege dich, Oakland!« knurrte Pasquanell. »Wenn nicht so, dann eben anders. Irgendwann werden wir aufeinandertreffen.«
    Der mutige Werwolfjäger überkletterte einen morschen Baumstamm. Er rechnete damit, daß in der Hütte alles in Ordnung war.
    Doyle mußte von ihm erst noch den letzten Schliff bekommen, bevor er sich in einer Nacht wie dieser verhältnismäßig gefahrlos in der wilden Natur bewegen konnte.
    Eines Tages wirst du mein Werk fortführen, mein Junge, dachte Terence Pasquanell, während er mit langen Schritten durch den Wald eilte. Plötzlich erstarrte er.
    Er hatte einen Schrei vernommen. Den Schrei eines Werwolfs! Er kannte diese wütenden, klagenden, verzweifelten Laute. Die Bestien stießen sie aus, wenn sie in eines der geweihten silbernen Fangeisen geraten waren!
    Das Jagdfieber explodierte förmlich in Pasquanell.
    Ein Werwolf! Ein zweiter Werwolf hatte sich gefangen! Vielleicht war es diesmal Eliot Oakland.
    Der Werwolfjäger riß die Schrotflinte von der Schulter, sprang vom Felsen und rannte in die Richtung, aus der das Gebrüll gekommen war.
    Keine Gnade für den Werwolf, das war nach wie vor Pasquanells Devise…
    ***
    Noch jemand hörte

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