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087 - Das Daemonenauge

087 - Das Daemonenauge

Titel: 087 - Das Daemonenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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Statue. Die Schlange war einen halben Meter lang und rotbraun. Ihre Augen glühten rubinrot, ihre Zunge zischelte hin und her. Ein halbes Dutzend anderer Schlangen folgten ihr in wildem Durcheinander und schnürten die Statue ein.
    Dorian kam näher. Die Schlangen zischten laut. Er ließ sich aber nicht davon beeindrucken.
    Die Statue war ungewöhnlich kunstvoll ausgeführt. Sie stellte einen hockenden hünenhaften Mann dar, dessen Kopf ein Schlangenschädel war. Das Götzenbild war aus Gold und mit kostbaren. Edelsteinen verziert. Der Schlangenkopf hatte zwei Rubinaugen. Und über den Augen befand sich eine große Öffnung.
    Die Hexe streckte ihre rechte Hand aus und berührte die leere Augenhöhle.
    „Hier saß das blutrote Dämonenauge“, sagte die Mamaloi. „Das magische Auge des Dämons. Fast zweihundert Jahre lang ruhte es in dieser Statue, und gestern wurde es gestohlen.“
    „Wer hat es gestohlen?“ fragte Hunter.
    Er sprach Französisch.
    Die Alte blickte ihn an.
    „Marassa“, sagte sie. „den man zu Unrecht Loa nennt. Er ist ein gemeiner Schurke. Ein dummer Emporkömmling, der sich mit den bösen Mächten der Unterwelt verbündet hat. Aber ich werde ihn vernichten und das Auge zurückholen.“
    Dorian sah wieder die Statue an. Valis Erzählung von dem Dämonenauge schien zu stimmen.
    Parker trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Er hatte kein Wort der Unterhaltung verstanden, und die Schlangen erhöhten sein Wohlbefinden in keiner Weise. Dazu kamen noch der durchdringende Geruch und die Hitze in der Hütte.
    „Ihr seid meine Gäste“, sagte die Hexe. „Ihr seit müde und hungrig. Außerdem wäre es wohl wenig ratsam, weiterzugehen, denn überall lauern Marassas Leute, die euch töten wollen. Bei mir seid ihr sicher.“
    Die Alte wandte den Kopf und blickte eine kleine Trommel an. Sekunden später klopften unsichtbare Hände auf die Bespannung. Die Tür glitt auf, und ein hochgewachsener Neger betrat die Hütte. Er verbeugte sich respektvoll, und die Zauberin erteilte ihm einige Befehle. Dann zog sie sich in den Hintergrund des Raumes zurück und war nicht mehr zu sehen.
    Sie verließen die Hütte. Die Neger umringten sie wieder. Sie wurden zu einer abseits gelegenen Hütte gebracht, die drei Fenster hatte. Die Einrichtung war unglaublich primitiv: einige Kästen, wackelige Stühle, Tische und Feldbetten. Vali verlangte nach Wasser, und ein Neger brachte eine Kanne.
    „Was hat die alte Hexe gesagt?“ fragte Parker neugierig.
    „Wir sind ihre Gäste“, sagte Dorian.
    „Sehr schmeichelhaft“, meinte Parker. „Aber wenn ich ehrlich sein soll, ich wäre jetzt viel lieber in einem guten Hotel und würde mich verwöhnen lassen. Hier gefällt es mir nur recht wenig.“
    „Es bleibt uns aber keine andere Wahl, Jeff. Die Alte sagte, daß Marassas Leute überall lauern und uns töten wollen. Hier sind wir für einige Zeit sicher.“
    „Du hast recht“, sagte Parker. „Aber was mich noch interessiert, Dorian: Was ist mit dieser Statue los? Und was wollte Vali von der Alten?“
    Dorian sah Vali an, die eben dabei war, Wasser in eine Schüssel zu schütten. Sie wusch sich das Gesicht.
    „Dir ist sicher aufgefallen, daß die Statue eine Öffnung hatte.“
    Parker nickte.
    „Darin befand sich ein kostbarer Stein, der Vali gehört. Er wurde gestohlen.“
    Dorian hatte sich zu dieser Version entschlossen, da er nicht ununterbrochen Parker hinhalten wollte.
    „Ein ungewöhnlich großer Rubin“, log Hunter. „Er ist einige tausend Dollar wert.“
    „Hm“, sagte Parker. „Das erklärt einiges. Aber warum hast du mir nicht schon früher erzählt, daß ihr hinter einem Stein her seid?“
    „Es war besser, daß nur wenige davon wußten.“
    „Das finde ich enttäuschend, Dorian. Mir als altem Freund hättest du es sagen sollen.“
    Dorian nickte zustimmend und verkniff mit Mühe ein Lachen.
    Zwei Eingeborene betraten die Hütte. Sie stellten zwei Tabletts auf einen Tisch. Parker kam neugierig näher.
    „Mann, das sieht gut aus!“ sagte er und setzte sich. „Ich muß meine Meinung über die Alte revidieren. Sie ahnt genau, was der alte Parker will.“
    Der Dämonenkiller setzte sich neben Parker. Die Neger verließen die Hütte.
    Der Kaffee war heiß und stark. Das Brot schmeckte seltsam, aber nicht unangenehm. Es gab kalten Braten, Käse und aromatisch schmeckende Butter, dazu ein halbes Dutzend schmackhafter Früchte. Alle drei konzentrierten sich aufs Essen. Eine halbe Stunde später

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