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087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

Titel: 087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Skeletten nicht das geringste zu tun hatte.
    Doch in einer Schublade befand sich das Skelett, das
Iwan Kunaritschew in der vergangenen Nacht hatte sicherstellen wollen.
    Seit fünfzehn Jahren war Paul Archant im
Polizeidienst, war ein Laborarbeiter der alten Garde. Er war so in seine Arbeit
vertieft, daß er das leise, raschelnde Geräusch in der Schublade mit der
Aufschrift »Kinderskelett 17./18.11.« nicht hörte.
    Die Lade bewegte sich, Stück für Stück glitt sie nach
vorn. Dünne, weiße Finger schoben sich über den Rand der Schublade, die Arme
glitten nach außen. Der Spalt war jetzt groß genug, daß sich der kleine,
wendige Körper ganz herausschieben konnte.
    Das Kinderskelett schob sich in die Höhe.
    »Töte!« Aus der Ferne schienen die Worte Dr. Satanas
diesen Raum auszufüllen, ihn magisch aufzuladen. Noch immer bemerkte Paul
Archant nichts, auch nicht, als sich der skelettierte Körper vom Rand der
Schublade abstieß.
    Wie ein Fremdkörper saß das Skelett in seinem Nacken.
    Paul Archant zuckte zusammen. Seine Hand schoß nach
oben. Er glaubte im ersten Moment, jemand aus der Abteilung würde sich einen
Scherz erlauben und halte seinen Nacken umspannt. »Mensch, hör auf«, wollte
Paul Archant sagen, »du drückst mir ja die Gurgel ab!«
    Aber er kam nicht dazu, brachte nur ein schwaches,
heiseres Krächzen heraus.
    Von panikartigem Entsetzen erfüllt, riß er beide Hände
hoch, fühlte die blanken, kalten Knochen und versuchte, seine Daumen von beiden
Seiten unter die kleinen Hände zu schieben.
    Aber es gelang ihm nicht.
    Wie ein Schraubstock lagen sie um seinen Hals.
    Paul Archants Augen wurden noch größer, er schnappte
vergeblich nach Luft, seine Stirnader und Halsadern schwollen an, die Lippen
wurden blau.
    Was hier geschah, war ungeheuerlich.
    Dieses kleine, puppengroße Skelett verfügte über eine
Kraft, die nicht zu brechen war.
    Paul Archants Hände flogen nach vorn. Er sah seinen
Peiniger als einen verzerrten, weißlich grauen Schemen, der sich auf dem
blankpolierten Stativ spiegelte.
    Was seinen Nacken attackierte, konnte er nicht
einordnen.
    Er schaffte es, mit seinen schwindenden Kräften die
Papiere von seiner Arbeitsplatte zu fegen. Aber das machte keinen seiner
Kollegen aufmerksam. Sein Kugelschreiber flog nach vorn, rollte weit, bis zu
einem schmalen Wandvorsprung.
    »Na, na Paul«, sagte die zierliche Laborantin, die
dort ihren Platz hatte.
    Drei Meter von Paul entfernt, durch diesen
Mauervorsprung verdeckt, saß Yvette. Sie hatte sich auf Fingerabdrücke
spezialisiert. Den ganzen Tag machte sie nichts anderes als Vergleichsproben
und Fotoaufnahmen.
    »Erst die Papiere, dann wirfst du auch noch den
Kugelschreiber nach mir. Ärgerst du dich, daß ich mich den ganzen Mittag noch
nicht um dich gekümmert habe, Paul?« Nach einer Weile fuhr sie fort: »Paul?
Redest du nicht mehr mit mir? Dann steht es wirklich schlimm um uns.«
    Yvette schob ihren Stuhl zurück, der auf vier kleinen
Metallrollen gelagert war. Lautlos bewegte sie sich damit bis zu der Trennwand,
um einen Blick um die Ecke zu riskieren.
    Ihr Gebrüll, und das Eintreten von Kommissar Tolbiac
und seinem Begleiter Larry Brent erfolgten gleichzeitig.
     
    ●
     
    »Bonjour, meine Damen und Herren, ich…« bekam Tolbiac
gerade noch heraus. Der Rest ging in
der allgemeinen Aufregung unter. Larry Brent reagierte auf seine Weise. Er lief
sofort los und erreichte noch vor Tolbiac den Platz, an dem das Gräßliche
geschehen war. Paul Archants Kopf fiel leblos und mit aller Wucht nach vorn auf
die Arbeitsplatte. Die Stirn platzte auf.
    Noch im Vorspringen sah Larry das Skelett, das erst
jetzt den Hals des Toten losließ, und er registrierte auch die Laborantin, die
lautlos zusammenbrach. Geistesgegenwärtig lief er auf sie zu, um zu verhindern,
daß sie sich verletzte – und schaffte es in letzter Sekunde.
    Das mordende Skelett löste sich von den
zusammengesunkenen Schultern des Opfers. Leicht sprang es mit seinen
klappernden Beinen über die Arbeitsplatte und wollte offensichtlich das Fenster
gegenüber erreichen.
    Da peitschten zwei Schüsse auf.
    Tolbiac!
    Eine Kugel pfiff durch den Raum, zwischen die Rippen
des Skeletts hindurch, und schlug in einen Aktenberg, der aufgearbeitet werden
mußte. Die zweite durchbohrte mit Präzision den weißen Schädel der teuflischen
Marionette und trat aus dem Stirnbein wieder heraus.
    Aber ohne Erfolg.
    X-RAY-3 fand noch die Zeit, die ohnmächtige Laborantin
sanft auf den Boden gleiten

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