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087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

Titel: 087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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war bei der augenblicklichen Wetterlage mit Schnee zu
rechnen.
    Während sich Larry im Garten aufhielt, erfüllte sich
zur gleichen Zeit Nadine Escalliers Schicksal.
    Dr. Lebuson hielt sich mit einem Assistenten und einer
hauseigenen Hebamme im Kreißsaal auf.
    Nadine Escallier gebar ihr Kind. Ihr Gesicht war
schweißnaß. »Es ist zu früh« kam es wie im Fieber über ihre spröden Lippen. »Ich
will es diesmal behalten… es soll nicht wieder passieren.«
    »Sie brauchen keine Angst zu haben«, sagte Lebusons
ruhige Stimme dicht neben ihr. »Es wird normal geboren werden, ganz normal… es
macht nichts, daß es etwas zu früh kommt… ich kenne Ihren Fall. Doktor Roche
hat mir alle Unterlagen überlassen. Es ist alles in bester Ordnung.«
    »Aber warum so früh… warum so früh?« Sie konnte sich
nicht beruhigen. Ihre Gesichtsfarbe veränderte sich. Die Blässe wich einer
hektischen Röte. Nadine fühlte das neue Leben aus sich herauskommen, während
sie schrie. Jemand tupfte ihr die Stirn ab.
    »Es ist alles gut und wunderbar«, sagte die Schwester.
Innerhalb weniger Sekunden war alles vorbei. Die Schmerzen ließen nach. Nadine
Escallier fühlte sich wie von einer Last befreit. Vor ihren Augen flimmerte es,
ihr Blickfeld verengte sich, ein Schleier legte sich darüber. Sie hatte plötzlich
das Gefühl, ganz alleine zu sein, dabei war ihr seltsam leicht zumute – wie
einer Feder, die davonschwebte. Warum sprach niemand?
    »Doktor?« fragte sie mit leiser Stimme.
    Eine Ewigkeit schien es zu dauern, ehe sie die Antwort
vernahm.
    »Es ist alles gut und wunderbar, Madame. Ich habe Ihr
Kind, hier ist es!« Ein glückliches Lächeln umspielte die Lippen der charmanten
Französin. Sie hob ein wenig den Kopf.
    »Neeeeiiiin!« Ihr gellender Schrei zerriß die Ruhe im
Kreißsaal. Vor ihr stand Dr. Lebuson in seinem weißen Kittel, ein teuflisches
Grinsen auf dem Gesicht. Er wirkte häßlich und abstoßend. Das Schlimmste aber
war das, was Nadine in seiner Rechten sah. Wie ein Kind eine Puppe umfaßt, so
ergriff der Arzt den blanken Totenschädel auf dem skelettierten Körper.
    Das Skelett eines kleinen, neugeborenen Menschen!
    »Es ist prächtig entwickelt, Madame. Sie können stolz
auf Ihr Kind sein!« Diese Stimme! Was für ein Triumph, was für ein Hohn!
    Auf ihr Kind?
    Aber das war nicht ihr Kind, das war eine Ausgeburt
der Hölle. Ein Skelett war in ihrem Leib gewachsen? Alles in ihr wehrte sich
gegen diesen Gedanken.
    Nadine wußte nicht mehr, was sie tat, aber sie sah
noch das ungläubige Erstaunen in den Augen des Arztes.
    Sie schlug um sich. Niemand begriff, woher sie nach der
Geburt die Kraft nahm. Plötzlich stand sie auf den Beinen und taumelte wie von
Sinnen durch den Saal, direkt auf die Tür zu, ehe Lebuson reagierte. Die
Hebamme und der Assistent waren gegangen, er war alleine mit ihr.
    Nadine erlitt schnell einen Schwächeanfall. Sie hatte
alles riskiert, sich aber durch ihr unbeherrschtes Verhalten selbst in Gefahr
gebracht. Vor der Tür brach sie zusammen, fand aber noch die Kraft, die Klinke
herabzudrücken.
    Die Tür ging einen Spalt breit auf. Mit der Hand in
diesem Spalt rutschte Nadine nach unten.
    Lebuson war sofort neben ihr, riß sie zurück, aber er
konnte das Geschehene nicht mehr rückgängig machen. Im Gang wartete jemand. Der
Mann war nervös und brachte es nicht fertig, sich in einen Sessel zu setzen.
    Es war Pierre Escallier. Er hörte die Klinke und sah
die schmale, blasse Hand mit dem wertvollen Brillantring.
    »Nadine!« rief er und war mit raschen Schritten an der
Tür.
    Auch vom anderen Ende des Korridors waren eilige
Schritte zu hören. Zwei Schwestern und ein junger Arzt eilten herbei. Pierre
Escallier zuckte zusammen. Er wagte nicht, die Tür aufzureißen, obwohl er
ahnte, daß dahinter etwas geschah, was er nicht sehen sollte. Er zögerte drei
Sekunden. Das war zu lange. Weißkittel umringten ihn und holten ihn von der Tür
weg.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte der Assistenzarzt,
ein blasser junger Mann mit spitzem Kinn und blondem Flaum auf der Oberlippe. »Wir
müssen hinein. Sie haben da nichts zu suchen.«
    »Es ist etwas passiert… meine Frau…«, stotterte Pierre
fassungslos.
    »Sie hat auf dem Boden gelegen. Ich habe es gesehen.«
    Er wurde zur Seite geschoben. Der junge Arzt eilte in
den Kreißsaal, eine Schwester ihm nach. Die andere Helferin blieb an der Tür,
um beruhigend auf Pierre Escallier einzureden.
    Aber sie wußte nicht recht, was sie sagen sollte. Es
fiel

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