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087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

Titel: 087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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zu lassen und schnellte dann wie eine Raubkatze
herum. Er warf sich quer über den schräg hinter ihm stehenden Tisch, streckte
beide Hände aus und erreichte das puppengroße, knöcherne Etwas.
    Larry griff mit beiden Händen zu.
    Keine Sekunde zu früh!
    Die teuflische Marionette hatte offenbar den Befehl
erhalten, sich kurzerhand aus dem Fenster zu stürzen, um den Ort des makabren
Geschehens zu verlassen. Doch der wendige PSA-Agent schob dem einen Riegel vor.
Er spürte die sich windende Teufelsmarionette zwischen seinen Fingern, und wie
sie versuchte, dem Zugriff zu entkommen.
    All seine Kräfte mobilisierte Larry, aber er schaffte
es nicht, sie festzuhalten. Das Skelett schraubte sich aus seinen Händen, die
er wie eine Stahlzange zusammenpreßte.
    Der Leib rutschte nach oben, die Beine entwanden sich
ihm.
    Die dürren Arme streckten sich nach seinem Hals aus,
drückten zu – hart und unerbittlich.
    »Töte… töte… töte!« Der magische Gedankenstrom
erreichte aus der Ferne den teuflischen Geist, der den knöchernen, blut- und
fleischlosen Körper beseelte.
    Larry Brent wurde die Luft abgeschnürt.
     
    ●
     
    Nie hätte er für möglich gehalten, daß er den Tag auf
diese Weise verbringen würde. Iwan Kunaritschew, alias X-RAY-7, war
klargeworden, daß Lebuson kein wirkliches Ziel hatte.
    Er benutzte verschiedene Linien der Untergrundbahn,
und Iwan folgte ihm auch dahin, saß sogar im selben Abteil wie der Gynäkologe.
X-RAY-7 fragte sich, was dieser Mann eigentlich bezweckte. Ein Mann, der eine
große Klinik leitete, reiste kreuz und quer durch die Millionenstadt. Er ging
am hellichten Tag an der Seine spazieren, besuchte ein Café, fuhr mit der
Untergrundbahn scheinbar ziellos von einer Station zur anderen und verbrachte
seine Zeit mit Nichtstun.
    Iwan beobachtete sein Gegenüber und überlegte, ob dies
wirklich Lebuson war oder nur ein Doppelgänger?
    Nein, das war Lebuson!
    Das Personengedächtnis des Russen funktionierte
ausgezeichnet. Er warf schnell einen Blick auf seine Uhr. Es war gleich fünf.
Seit drei Stunden verfolgte er ihn, und wie es schien, war das völlig zwecklos.
    Sie saßen in der Linie acht der Metro. Vom Place de la
Bastille, wo Lebuson eine Zeitlang herumbummelte,
war er schließlich in die Metro-Station gegangen und hatte diese Linie
genommen, die nun der Endstation entgegenraste.
    In den Zügen war es angenehm warm.
    Wie verträumt saß der Arzt da. Iwan gewann den
Eindruck, als wäre der Mann mit seinen Gedanken am anderen Ende der Welt.
    Warum verhielt sich Lebuson so? Weshalb konnte er es
sich leisten, über drei Stunden von seiner Klinik abwesend zu sein?
    Wenn er noch eine wichtige Begegnung oder Besprechung
gehabt hätte, würde das verständlich sein.
    Etwas stimmte hier nicht!
    Iwan hatte sich vorgenommen, dieses undurchsichtige
Spiel bis zum Ende mitzumachen.
    Lebuson konnte schließlich nicht die ganze Nacht so
ziellos herumstreifen.
    Der Arzt verließ seinen Platz nicht bis zur Endstation
bei den Charenton Ecoles.
    Das Abteil war nur noch schwach besetzt, und es leerte
sich deshalb schnell.
    Iwan Kunaritschew verließ als letzter den Wagen.
    Auf dem unterirdischen Bahnsteig war nicht viel los.
Nur wenige Fahrgäste stiegen ein, und kurze Zeit später rauschte die Metro
wieder in entgegengesetzter Richtung davon.
    Der Russe zündete sich an einem Schaukasten für
weibliche Reizwäsche eine neue Zigarette an. Lebuson stand an einem Aushang
daneben und studierte Geschenkartikel, die eine stadtbekannte Firma
präsentierte.
    Iwan lief nicht sofort hinter dem Gynäkologen her, als
sich dieser wieder in Bewegung setzte.
    Es war jetzt der Punkt erreicht, wo er besondere
Vorsicht walten lassen mußte. Seit Stunden hielt er sich in dessen
unmittelbarer Nähe auf, und die Wahrscheinlichkeit, daß es dieser bemerkte,
wurde größer.
    Aber Lebuson machte keine Anstalten, die Station zu
verlassen. Vielmehr ging er weiter in den Gang hinein und bog schließlich
hinter einem leerstehenden Kiosk ab.
    Von hier aus führte der Weg in einen stillgelegten
Schacht.
    Es war dunkel. Keine Lichter brannten. Der Schein, der
aus der im Betrieb befindlichen Station fiel, wurde immer schwächer.
    Lebusons Schritte hallten durch die Stille.
    Iwan Kunaritschew bemühte sich, kein Geräusch zu
verursachen. Es verwunderte ihn, daß sich der Arzt nicht ein einziges Mal
umblickte, um festzustellen, ob er vielleicht verfolgt würde.
    Was suchte er hier?
    Immer tiefer ging er in den finsteren Stollen

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