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087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

Titel: 087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ihr schwer, seine Aussage, daß er seine Frau am Boden gesehen hatte, zu
entkräften.
    »Sie haben sich getäuscht, sicher. So etwas gibt es
nicht! Ihre Nerven! Sie sind sehr überreizt. Vielleicht haben Sie die letzten
Nächte schlecht geschlafen. Ihrer Frau ging es nicht gut.«
    »Ich träume nicht, ich weiß, was ich gesehen habe, und
ich möchte sofort wissen, wieso meine Frau…?« Er war äußerst erregt, seine
Stimme versagte ihm den Dienst.
    Plötzlich ging die Tür auf. Dr. Lebuson stand auf der
Schwelle und zog die Tür hinter sich zu, ehe Pierre Escallier einen Blick
hineinwerfen konnte.
    »Doktor…«
    »Schon gut, Monsieur Escallier. Bitte kommen Sie mit
in mein Büro. Ich muß Sie sprechen.«
    »Nadine… was ist mit ihr? Ist sie…«
    »Bitte, nicht hier auf dem Gang.«
    Das Büro war holzgetäfelt und mit schweren
Polstersesseln ausgestattet. Für Einzelheiten hatte Pierre Escallier keinen
Blick.
    »Ihre Frau lebt.«
    »Und das Kind?«
    »Deshalb ist alles passiert. In meiner ganzen
langjährigen Praxis ist so etwas noch nicht vorgekommen. Das Kind wurde
geboren, aber es lebte nicht. Es tut mir leid. Ihre Frau allerdings hat es
mitbekommen. Sie stand unter einem schweren Schock. Sie hat Kräfte entwickelt,
über die Sie sich keine Vorstellung machen können. Jetzt ist sie ruhig und
schläft. Ich habe ihr eine Injektion gegeben.«
    »Wird sie leben?«
    »Nach menschlichem Ermessen, ja! Aber, und das muß ich
gleich hinzufügen, Ihre Frau wird nicht mehr so sein wie vor der Geburt.«
    »Wie meinen Sie das, Doktor?«
    »Der Schock, fürchte ich, war zu stark für sie. Sie
hat den Verstand verloren!«
    Pierre Escallier hörte nicht mehr zu. Bewegungslos
hatte er seine Augen auf einen imaginären Punkt gerichtet. Alles aus, dröhnte
es in seinem Gehirn. Er sah keinen Sinn in seinem Leben mehr.
    Von einem Augenblick zum anderen hatte sich seine Welt
verändert.
     
    ●
     
    Fünf Minuten vergingen.
    Es war so still, daß man eine Stecknadel hätte fallen
hören.
    Claude Lebuson sprach beruhigend auf Pierre Escallier
ein. »Sie müssen sich jetzt zusammennehmen. Noch ist nicht alles verloren,
Monsieur Escallier. Es gibt noch Hoffnung, daß
Ihre Frau wieder normal wird. Ein Spezialist könnte es versuchen. Wir werden
Ihre Frau so schnell wie möglich in die Behandlung eines Kollegen geben. Sobald
sie wieder bei Kräften ist.«
    Weitere Minuten vergingen, dann geleitete Lebuson mit
großem Einfühlungsvermögen seinen Gast nach draußen.
    Pierre Escallier starrte noch mal auf die Tür, hinter
der das Schreckliche und Unfaßbare geschehen war. »Kann ich sie sehen, Doktor?«
fragte er matt.
    »Sie schläft. Es hätte keinen Sinn.«
    »Nur einen Blick…« Lebuson nickte. »Schön, dann kommen
Sie bitte mit. Aber nur kurz.«
    »Ja, Doktor.«
    Wortlos ging Lebuson ihm voran. Sie fuhren ein
Stockwerk höher, wo Nadine Escallier alleine in einem freundlich eingerichteten
Zimmer lag.
    Ihr Bett stand direkt neben dem Fenster. Sie atmete so
flach, daß Pierre Escallier im ersten Moment erschrak, weil er glaubte, sie
würde nicht mehr leben. Ihr Gesicht war so klein und bleich. Fast
durchscheinend wirkten die Augenlider. Pierre Escallier hauchte einen Kuß auf
ihre Stirn.
    »Sie hatte so große Hoffnung«, preßte er hervor. »Gestern
sah alles noch so gut aus. Die Untersuchung bei Dr. Roche… Er sah nicht den
geringsten Anlaß für eine Befürchtung.«
    »Das kann manchmal sehr schnell gehen.«
    »Auf ein Wort noch, Doktor.«
    »Ja, bitte?«
    »Das Kind… kann ich mein Kind sehen?« Lebuson
schüttelte den Kopf. »Es ist tot, ich sagte es schon.«
    »Ja, ich weiß. Ich hätte es gern gesehen. Trotzdem! Es
war ja fast entwickelt.«
    »Das ist richtig, aber es gibt Dinge, die ich trotz
aller Rücksichtnahme und allem Verständnis nicht erlauben kann.«
    Pierre Escallier nickte. Das verstand er. »Was war es?«
wollte er wissen. »Ein Junge? Ein Mädchen?«
    »Ein Junge. Sie hätten einen Sohn gehabt, Monsieur…«
     
    ●
     
    Dr. Lebuson klingelte nach der Schwester. Sie brachte
Pierre Escallier nach draußen. Der Gynäkologe blieb im Krankenzimmer zurück.
    Er beobachtete vom Fenster aus ein vom Spaziergang
zurückkehrendes Paar – Larry Brent und Laurette Valmeuse.
    Sie kamen auf das Haus zu und sahen den Pariser Anwalt
aus der Eingangstür stürzen, als wären Furien hinter ihm her. Pierre Escallier
stürmte zu seinem Wagen und fuhr los, ohne noch einen Blick zurückzuwerfen.
    Larry und Laurette blickten sich

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