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087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

Titel: 087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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erstaunt an.
    Sie merkten nicht, daß im Zimmer des ersten
Stockwerkes das Fenster leise geöffnet wurde und Dr. Claude Lebuson deutlich
die wenigen Worte hörte, die sie miteinander sprachen.
    X-RAY-3 blickte dem davonrasenden Auto des Anwalts
nach und meinte: »Entweder ist er so verärgert, daß statt eines Jungen ein
Mädchen auf die Welt kam, oder umgekehrt. Oder es ist etwas Furchtbares
passiert. Er war ja völlig verstört.«
    Larry begleitete die kleine Französin noch bis zum
Portal.
    Lebuson stand weit genug vom Fenster weg, so daß der
Agent ihn unmöglich wahrnehmen konnte. Larry aber war stets vorsichtig. Er
riskierte kein falsches Wort.
    Als Larry zu seinem auf dem Parkplatz abgestellten
Jaguar ging, der ihm als Playboy in Paris wie auf den Leib geschneidert war,
blickte Lebuson ihm nach.
    X-RAY-3 dachte daran, daß jetzt eine günstige Zeit
wäre, mit Iwan Kunaritschew und Kommissar
Tolbiac Verbindung aufzunehmen und das weitere Vorgehen zu koordinieren.
    Kein Wort hatte er darüber mit Laurette gesprochen, um
keine unnötige Gefahrenquelle für sie zu schaffen.
    Und doch wußte Claude Lebuson Bescheid!
    Die Gedanken des Mannes, der da unten davonfuhr,
blieben ihm nicht verborgen. Lebusons fiebernde Sinne nahmen die Überlegungen
auf wie eine Funkbotschaft. Die Begegnung mit Larry Brent war für ihn ein
Warnsignal gewesen, zeigte sie ihm doch, daß die PSA ihm wieder auf den Fersen
war.
    Hinter der Maske von Lebuson verbarg sich kein anderer
als Dr. Satanas.
    Auch dieses Gesicht war ein Gesicht von vielen.
     
    ●
     
    »Kunaritschew oder Tolbiac?« wisperte Claude Lebuson,
alias Dr. Satanas. »Egal, was du auch unternimmst, Brent, es wird dir zum
Schicksal werden.«
    Er hielt sich in seinem Geheimlabor hinter der
massiven Mauer auf. Hierher hatte er das neugeborene Skelettkind gebracht. In
dem mit gespenstisch grünem Licht schwach beleuchteten Kellerraum befanden sich
zahlreiche, kastenförmige Regale. Fast alle waren gefüllt – mit bewegungslos
dastehenden Skelettkindern.
    Über hundertfünfzig Regale waren belegt. Die meisten
Knochenkinder waren hier in der Klinik zur Welt gekommen, aber nicht alle.
Viele Frauen waren zu Ärzten gegangen, die Geburtshelfer waren, die aber unter
seinem hypnotischen Bann standen. Sie hatten die Teufelskinder zur Welt
gebracht und die toten Mütter beseitigt. Die kleinen Skelette waren zu Lebuson
gekommen, der Großes mit ihnen vorhatte.
    Nur ein Skelett hatte den Weg zu ihm noch nicht
gefunden. Deshalb hatte er Jean damit beauftragt. Aber der hatte den Ärger nur
noch verschlimmert.
    Momentan befand sich das Skelettkind zur Analyse bei
der Polizei.
    Während der zurückliegenden Stunden hatte Dr. Satanas
nur einmal Gelegenheit gehabt, das Teufelskind zu rufen und die Beschwörungsformel
zu sprechen. Zuviel war auf ihn eingestürmt. Er konnte nicht alles alleine
machen. Aber bald würde er viele Helfer haben.
    Satanas wandte sich von der Wand mit den zahlreichen
Regalen ab und einer anderen, die noch leer war zu. Mit halbgeschlossenen Augen
starrte er darauf.
    In der Dunkelheit glaubte er, Gestalten und eine neue
Umgebung zu sehen – einen anderen Raum, Schreibtische. Und nicht nur das. Große
Tische zum Experimentieren mit Glaskolben und Reagenzgläsern, im Hintergrund
große, eiserne Aktenschränke.
    Ein Polizeilabor… Ein Mann in einer Ecke… vor sich ein
Mikroskop. Diese Bilder sah Dr. Satanas schwach und verschwommen. Er
konzentrierte sich stärker auf den Ort, den er in seinen Gedanken sah.
    Das Bild auf halber Höhe seines Kopfes, das aussah,
als würde es sich nebelhaft aus der Welt herauswinden, wurde klarer.
    Neben dem am Mikroskop Hantierenden befand sich ein
Wandschrank mit großen Schubladen, Schilder mit verschiedenen Aufschriften.
    Dr. Satanas hob die Arme. Leise Worte drangen aus
seinem Mund, als er die Beschwörungsformel sprach: »Ich bin euer Meister, ihr
habt mich erhört. Die Kräfte der Hölle erfüllen euch. Verleiht ihm die Macht,
die auf euch zurückkommen wird.« Er fügte nicht das fordernde, zwingende »Komm«,
hinzu, das er im Beisein von Jean gesprochen hatte, sondern flüsterte mehrmals:
»Töte, töte, töte…«
     
    ●
     
    Paul Archant arbeitete im Polizeilabor der Stadt.
    Er saß direkt neben dem Schrank, in dem wichtige
Utensilien von einzelnen, bedeutenden Fällen
aufbewahrt wurden, war in seine Arbeit vertieft und machte in einer Liste
mehrere Vermerke. Er stellte eine Vergleichsanalyse an, die mit Dr. Satanas und
seinen

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