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0870 - Plondfair, der Berufene

Titel: 0870 - Plondfair, der Berufene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde von einer Dringlichkeitsmeldung überlagert, und für einen Augenblick war Jentho Kanthalls hartes Gesicht auf dem Bildschirm zu sehen.
    „Wir verlassen im Grenzgebiet von Tschuschik den Linearraum, um zu beobachten", teilte der ehemalige Aphiliker mit. „Alle Verantwortlichen werden in die Hauptsteuerzentrale gebeten."
    „Das war für mich", sagte Hamiller, als Kanthall wieder verschwunden war und Demeter Platz gemacht hatte. Einerseits bedauerte der Wissenschaftler, daß er nicht länger mit Demeter sprechen konnte, andererseits war er froh, die peinliche Situation auf diese Weise beenden zu können.
    „Warte noch!" bat sie ihn. „Es ist nicht die Stimme meines Herzens, wie du meinst. Es ist eine andere Stimme."
    „Was?" Beschämt begriff Hamiller, daß sie seinen Spott nicht verstanden, sondern ihn wörtlich genommen hatte.
    „Ich glaube, daß ich zu Roi hingetrieben werde", sagte sie.
    „Wer oder was sollte dich treiben?"
    „Ich weiß es nicht, es ist auch nur eine Ahnung."
    Um Himmels willen! dachte Hamiller betroffen. Wie komme ich nur wieder aus dieser Sache heraus?
    Frauen waren komplizierte Geschöpfe, und diese Feststellung war offenbar auch auf außerirdische anwendbar. Hamiller seufzte.
    „Vielleicht können wir noch einmal darüber sprechen", sagte er vage. „Ich muß jetzt in die Zentrale. Schließlich möchte ich dabei sein, wenn wir in Tschuschik einfliegen. Stell dir vor, wir entdecken die PAN-THAU-RA, und ich bin nicht dabei."
    „Ich bin ziemlich sicher, daß diese Entdeckung noch eine Zeitlang auf sich warten lassen wird", antwortete sie und drückte damit genau das aus, was Hamiller im stillen selbst annahm.
    Sie lächelte ihm vom Bildschirm aus zu.
    „Ich mag dich", verkündete sie.
    „Ja", sagte Hamiller unglücklich und schaltete ab.
    Er schob den Aktenberg vor sich ein Stück zurück. Es war fraglich, ob er jetzt, da sie Tschuschik erreicht hatten, überhaupt noch einmal Gelegenheit finden würde, sich mit dem Phänomen Dargist zu beschäftigen. In dieser fremden Galaxis warteten wahrscheinlich viel größere Probleme als dieses Kunstwesen der Aphiliker eines gewesen war.
    Hamiller dachte an die Warnung, die Vanne von ES erhalten hatte. Nur wenn es gelang, PAN-THAU-RA zu finden und der eigentlichen Bestimmung zuzuführen, konnte großer Schaden von diesem Teil des Universums und damit von der Menschheit abgewendet werden. Diese Botschaft bedeutete trotz ihrer klaren Sprache in vielerlei Hinsicht ein Rätsel. Wer oder was war PAN-THAU-RA? Was war die eigentliche Bestimmung dieses mysteriösen Dinges und welche Gefahr ging davon aus, wenn es ihr nicht zugeführt wurde?
    Vanne, der diese Botschaft erhalten hatte, wußte auch keine Erklärung. Der 7-D-Mann sorgte sich noch mehr wegen der jüngsten Nachricht von ES.
    Hamiller hatte sich die telepathisch übermittelten Sätze immer wieder eingeprägt.
    Vergeblich habe ich euch zu helfen versucht. Ich habe mich zu nahe herangewagt. Nun stürze ich in diese erloschene ...
    Mehr hatte Kershyll Vanne nicht mehr empfangen, denn die Verbindung zu dem Geisteswesen war plötzlich abgerissen. Was war mit ES geschehen? Wohin war ES gestürzt? In ein Gebilde, das als PAN-THAU-RA bezeichnet wurde?
    Hamiller hatte sich darüber den Kopf zerbrochen, ohne auch nur den Ansatz einer Lösung zu finden. Er hatte alle Möglichkeiten durchgespielt und die vorliegenden Informationen an die Bordrechner der BASIS gegeben, ohne auch nur einen Schritt weiterzukommen. Den anderen Menschen an Bord erging es nicht besser, und die Altmutanten versicherten glaubhaft, daß auch sie nicht wußten, worum es bei den Botschaften von ES ging.
    ES mußte etwas Schreckliches zugestoßen sein, vielleicht existierte das Geisteswesen bereits nicht mehr. Das hätte die schlimmsten Konsequenzen für die Menschheit nach sich ziehen müssen.
    Und ich habe nichts Wichtigeres zu tun, als einer Frau nachzulaufen! dachte Hamiller voller Selbstironie.
    Er verließ seine privaten Räume, um sich in die Zentrale zu begeben. In den Räumen und Gängen der BASIS deutete nichts darauf hin, daß sich die Umgebung des gewaltigen Flugkörpers entscheidend verändert hatte. Männer und Frauen gingen der gewohnten Arbeit nach. Die Routinearbeiten mußten auch jetzt erledigt werden. Die Zerstörungen, die Dargist verursacht hatte, waren mit Hilfe der Robotgruppen zum größten Teil beseitigt worden. Die BASIS funktionierte einwandfrei. Hamiller glaubte nicht, daß irgendwo im Innern der

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