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0870 - Plondfair, der Berufene

Titel: 0870 - Plondfair, der Berufene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gemischten Gefühlen. Vielleicht wäre es klüger gewesen, auf eine schriftliche Form der Auswertung der jüngsten Ereignisse zu verzichten und sich auf die Daten zu beschränken, die jederzeit aus den Speichern der Bordrechner abgerufen werden konnten. Niemand konnte Hamiller den Vorwurf machen, übertrieben konservativ zu sein - die meisten Besatzungsmitglieder der BASIS hielten ihn bestimmt für das typische Gegenteil - aber in diesem Fall zog er es vor, alle Berichte Schwarz auf Weiß gedruckt vor sich zu sehen. Schließlich war das Ungeheuer Dargist fast zu einer tödlichen Bedrohung für die Expedition geworden. Hamiller hatte ungefähr die Hälfte aller Akten bereits studiert, und dies mit der ihm eigenen Gründlichkeit, denn er wollte sicher sein, nichts übersehen zu haben.
    Er fragte sich, ob vielleicht Boyt Margor hinter seinem Wissensdurst steckte. Es war denkbar, daß Fakten über Dargist für den Mutanten von Unwillkürlich blickte Hamiller auf seine Uhr. Es war der 14. Juni 3586 der Tag, an dem die BASIS die Galaxis Tschuschik erreichen sollte. Vielleicht meldeten sich Kanthall oder Roi Danton, um ihm mitzuteilen, daß dieser Augenblick gekommen war.
    Doch auf dem Bildschirm zeichnete sich das Gesicht einer Frau mit silbernen Haaren ab. Wie immer, wenn Hamiller Demeter sah, fühlte er eine wohlige Beklemmung. Bei Demeter, die allen anderen Menschen an Bord nur als Dunja Varenczy bekannt war, konnte man in der Tat von „atemberaubender" Schönheit sprechen. In den letzten Stunden hatte Hamiller ein paar Mal versucht, diese rätselhafte Fremde zu erreichen, doch sie hatte sich nie in ihrem Aufenthaltsraum befunden. Hamiller machte sich nichts vor: Eifersüchtig beobachtete er das, was offensichtlich zwischen Roi Danton und dieser Frau vorging.
    „Du hast eine Nachricht für mich hinterlassen", sagte sie zu dem Wissenschaftler.
    „Warum willst du mich sprechen?"
    Auf diese direkte Frage war Hamiller nicht gefaßt gewesen, denn es gab für ihn keinen triftigen Grund, Demeter anzurufen. Er hatte sich einen Vorwand ausgedacht, wagte jetzt aber nicht, ihn auszusprechen, denn die Frau würde ihn mühelos durchschauen.
    Er nagte an seiner Unterlippe.
    „Du gehst mir aus dem Weg", brach es aus ihm hervor.
    „Das ist eine Untertreibung", antwortete sie lächelnd. „Ich versuche, dich aus meinem Gedächtnis zu streichen, zumindest als das, was du schon für mich gewesen bist."
    Ihre direkte Art, über solche Dinge zu reden, brachte Hamiller völlig aus der Fassung. Er errötete und sagte ärgerlich über sich selbst: „Das ist nicht fair!"
    „Ich fühle mich nicht zur Fairneß verpflichtet", gab sie zurück. „Das ist keine Eigenschaft, die zu meinem Repertoire gehört - und dieses ist, wie du sehr wohl weißt, nicht menschlich."
    „Damit läßt sich alles entschuldigen!" meinte Hamiller grimmig.
    Sie sagte sanft: „Ich bin jetzt häufig mit Roi zusammen."
    Diese Worte versetzten Hamiller einen Stich. Die Beziehungen zwischen Rhodans Sohn und der schönen Fremden waren für niemand an Bord ein Geheimnis, aber es waren zwei verschiedene Dinge, dies zu wissen oder es aus Demeters Mund zu hören.
    „Du scheinst eine Schwäche für Prominenz zu haben", sagte Hamiller anzüglich. „Hast du dabei nicht vergessen, daß Danton an Bord der BASIS nur Gleicher unter Gleichen ist?
    Hier zählt nicht, daß er zum Obersten Terranischen Rat der Liga Freier Terraner gewählt wurde."
    „Nein", gab sie zu. „An Bord der BASIS sind Kanthall und du die großen Männer, vielleicht noch dieser merkwürdige Kershyll Vanne."
    „Wieso ist er merkwürdig?" fragte Hamiller und vergaß für ein paar Sekunden das, was ihn bedrückte.
    „Er paßt nicht in dieses menschliche Gefüge, er ist ein Außenseiter."
    „Ja, er gehört schließlich auch nach EDEN-II."
    Sie wurde plötzlich sehr ernst.
    „Payne, irgend etwas ist falsch."
    „Falsch?" fragte er irritiert. „Wie soll ich das verstehen?"
    „Wieso bin ich auf Danton fixiert?"
    Hamiller rieb sich das Kinn und überlegte ernsthaft, ob eine Außerirdische so kokett sein konnte, um mit ihm zu spielen.
    „Wahrscheinlich", sagte er sarkastisch, „folgst du der Stimme deines Herzens."
    Im selben Augenblick wußte er, daß er einen Fehler begangen hatte. Das Vertrauen, das sie offenbar in ihn setzte, konnte damit nicht gefestigt werden. Er sah, daß ihr Gesicht sich verschloß.
    „Es tut mir leid!" beteuerte er hastig. „Ich hätte das nicht sagen sollen."
    Das Gespräch

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