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0871 - Der silberne Tod

0871 - Der silberne Tod

Titel: 0871 - Der silberne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätte eher damit gerechnet, daß in der letzten Ortschaft etwas geschehen wäre, aber da sind wir glatt durchgekommen. Und jetzt haben wir schon die Hälfte der Strecke hinter uns, denke ich. Das sollte doch Hoffnung geben.«
    »In diesem Fall wohl nicht«, widersprach der Abbé. »Vergessen Sie nie, daß wir es hier mit Kräften zu tun haben, die wir nicht kontrollieren können. Sie sind uns Menschen über, und dies schon seit Beginn der menschlichen Evolution, wenn ich das einmal so sagen darf.«
    »Meinen Sie?«
    »Darauf können Sie sich verlassen, Ramona.«
    »Das ist mir zu hoch.«
    »Nicht jeder muß sich glücklicherweise damit auseinandersetzen. Seien Sie froh darum.«
    Ramona schwieg, schielte hin und wieder aber zu dem Abbé auf dem Beifahrersitz hin und sah, daß dieser wieder seinen seltsamen Würfel hervorgeholt hatte und ihn zwischen seinen Handflächen hielt. Ramona wußte nicht, was sie davon halten sollte. Einerseits sah er normal aus, auf der anderen Seite war er ihr fremd, denn auf seinen Oberflächen fehlten die Punkte. Sie waren glatt, hatten eine violette Farbe, und der Würfel selbst schien so etwas wie einen Tiefgang zu besitzen, in den der Betrachter hineinschauen konnte.
    Die Neugierde siegte, und deshalb fragte Ramona: »Was tun Sie«
    »Ich bin dabei, etwas auszulotsen.«
    »Dann suchen Sie nach dieser Gefahr?«
    »So ist es.«
    »Durch den Würfel?«
    Bloch lächelte. »Lassen Sie sich durch ihn nicht ablenken, bitte. Er ist etwas für mich, Sie würden ihn kaum verstehen. Sehen Sie ihn bitte positiv für uns beide.«
    »Es fällt mir schwer.«
    »Verlassen Sie sich darauf.«
    Der Abbé hoffte, nicht mehr mit Fragen traktiert zu werden, denn er mußte sich jetzt konzentrieren.
    Er hielt den Würfel fest, er hatte einen Kontakt zu ihm bekommen, und er spürte sehr deutlich, daß sich in ihrem Inneren etwas regte.
    Er sandte Signale ab…
    Der Abbé war der Empfänger. Diese Ströme durchfuhren ihn und erreichten auch sein Gehirn. Dort setzten sie sich fest und formierten sich zu einer Botschaft. Dabei hielt Bloch den Blick nach unten gesenkt, damit er direkt auf die Fläche schauen konnte.
    Im Wagen war es bis auf das Licht der Armaturenbeleuchtung dunkel. Es reichte leider nicht aus, um den Würfel auszuloten, wie es der Abbé ansonsten gewohnt war. Er mußte mehr erraten, daß sich im Innern etwas tat und die Struktur dort eine Bewegung gefunden hatte, die nicht vorauszuberechnen war.
    Helle Streifen durchwanderten die dunklere Farbe. Es waren Schlieren, es waren die Botschafter, die Katalysatoren einer gewissen Nachricht, die nur dem Abbé zugänglich war.
    Auch Bloch blieb von diesen Vorgängen nicht unbeeindruckt. Die Kraft des Würfels blieb nicht nur auf ihn beschränkt, sie verließ die Außenhaut und drang in den Körper des Besitzers ein, wo sie sich ihren Weg bis hin zum Gehirn bahnte.
    Er schloß die Augen.
    Manchmal zeigte ihm der Würfel auch Bilder, aber diesmal übermittelte er nichts dergleichen. Er schoß nur eine Warnung ab, und sie deutete auf eine große Gefahr hin.
    Noch war sie entfernt.
    Es blieb nicht so.
    Sie kam näher und näher…
    Der Abbé stöhnte leise, was von Ramona gehört wurde. »Haben Sie was, Abbé?«
    »Fahren Sie weiter - nein…«
    »Gut.«
    Er war da. Bloch war sich absolut sicher. Er hätte alles verwettet. Er irrte sich nicht. Er würde angreifen, und der Abbé zwang sich dazu, seine Augen zu öffnen, um nach draußen zu schauen.
    Dort war nichts zu erkennen. Schatten flossen vorbei, so daß die Gegend aussah, als würden ihre Einzelteile miteinander zu starren Formationen verschmelzen.
    »Geben Sie ein Zeichen, Ramona! Geben Sie ein Zeichen!«
    »Wem denn? Wie denn?«
    »Den anderen. Die Lichthupe. Sie müssen stoppen. Sofort!«
    Ramona tat es. Die Signale wurden von den Insassen des vor ihnen fahrenden Wagen bemerkt, und sie reagierten richtig.
    Der Renault stoppte!
    Da fielen die Schüsse!
    ***
    Ich wollte, ich wäre mir wie im Märchen oder wie im Traum vorgekommen, aber das war nicht der Fall. Ich hockte hier in der Realität und wußte sehr genau, daß auf uns geschossen worden war und wir mit nur zwei Reifen nicht mehr weiterfahren konnten. Die anderen beiden waren platt. Hier war Endstation!
    Ich hatte das Licht der Scheinwerfer gelöscht. In der Dunkelheit hockten wir und waren auch von der Finsternis der Nacht umgeben wie von einem Gefängnis.
    Ich dachte daran, daß der unheimliche Schütze in einer besseren Position war, er

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