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0873 - Die Manipulierten

Titel: 0873 - Die Manipulierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lebt hier noch auf Valgerspäre?
    Und wer ist derjenige, der für alles verantwortlich ist?"
    „DasAlles-Rad."
    „Daran zweifle ich, und ich möchte, daß alle Zweifel ausgeräumt werden. So oder so. Ich will die Wahrheit wissen.
    Und deshalb werde ich mich nicht einfach in eine stille Ecke setzen und darauf warten, daß ich alt werde und sterbe."
    Sie war nachdenklich geworden.
    „Das verstehe ich", sagte sie schließlich, als sie ein Schott erreichten. „Ich glaube, ich würde es auch nicht lange in einer unbewohnten Station aushalten, in der wir nichts haben als uns selbst."
    „Das wäre unter normalen Umständen schon sehr viel", erwiderte er. „Leider haben wir keine normalen Umstände."
    Sie überschritten einen Lichtstreifen und betätigten damit die Schaltung des Verschlusses. Das Schott glitt leise zischend zur Seite und gab den Blick auf eine Stadt frei, die aus einer Reihe von Wohnsilos bestand, von denen jeder etwa dreißig Meter hoch war.
    Die Silos waren nach keiner erkennbaren Ordnung errichtet worden. Über ihnen wölbte sich ein bedrohlich rot leuchtender Himmel Plondfair konnte durch die Schutzschirme hindurch die Wolkenstreifen in der natürlichen Atmosphäre von Valgerspäre sehen.
    Zwischen den Wohnsilos lagen zahlreiche Gärten, in denen - wie es schien - Pflanzen der verschiedensten Arten gezüchtet wurden. In dem eigenartigen Licht erschien fast alles rot. Andere Farben konnten sich nicht durchsetzen.
    „Wenn dieses rote Licht nicht wäre, könnte es hier recht hübsch aussehen", sagte Verthe. „Wenigstens gibt es eine Vegetation."
    Plondfair ging zu einem palmenartigen Baum hinüber, der in der Nähe des Tunnelausgangs wuchs. Tastend glitten seine Hände über den Stamm und einige tief herabhängende Blätter.
    „Plastik", stellte er fest. „Der Baum besteht aus Kunststoff und Blech. Zweifellos ein Kunstwerk. Er sieht so echt aus, daß man meinen könnte, er lebt wirklich."
    Verthe kniete sich nieder und zupfte einige Gräser heraus.
    „Auch das ist Plastik", sagte sie verblüfft.
    „Natürlich", ertönte eine heisere Stimme hinter ihnen. „Was sollte es sonst sein?"
    Verthe und Plondfair fuhren herum.
    Vor ihnen stand ein kahlköpfiger Greis.
     
    6.
     
    Hinter einigen Bäumen aus Kunststoff und Blech traten zwei weitere Männer hervor und näherten sich ihnen. Auch sie waren alt. Erschrok-ken betrachtete Plondfair sie.
    Er hatte nicht damit gerechnet, auf Valgerspäre jemandem zu begegnen, der nicht zu den Berufenen gehörte.
    Valgerspäre war der Planet der Berufenen. Auf ihm durfte es - nach den Vorstellungen aller Berufener -keine Alten geben.
    Diese drei Männer aber sahen aus, als wären sie deutlich älter als neunzig Jahre.
    „Haben Sie das gebaut?" fragte Plondfair unsicher und zeigte auf den Plastikbaum.
    „Allerdings", antwortete der Kahl-köpige. „Ich habe mehr als zwei Jahre dafür gebraucht, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Er sieht überzeugend aus - oder nicht ?"
    „Wie ein gewachsener Baum", erklärte der Berufene. Ihm fiel auf, daß die Greise ihn und Verthe mitleidig ansahen, so als seien sie verloren. Zunächst hatte er versucht, sich darüber hinwegzusetzen, doch nun wollte er nicht mehr ausweichen.
    „Sie sehen uns an, als ob Sie Mitleid mit uns hätten", sagte er.
    „Kommen Sie", rief der Kahlköpfige. „Man braucht Sie nicht zu sehen."
    Die drei Alten zogen sich hinter die Bäume zurück, hinter denen sie hervorgekommen waren, und winkten Plondfair und Verthe zu, ihnen zu folgen. Die beiden Berufenen waren froh, sich irgendwo verstecken zu können, da sie fürchteten, aus einem der Häuser heraus beobachtet zu werden. Zudem boten ihnen die drei Alten etwas, das sie dringend benötigten. Informationen. Sie nahmen das Angebot nur zu gern an.
    „Mein Name ist Krodvan", sagte der Kahlköpfige. „Sie können-mir vertrauen. Ich werde Sie nicht verraten."
    „Dann wissen Sie, wer wir sind?" fragte Plondfair und nannte ihre Namen.
    Die Alten lächelten mitleidig.
    „Natürlich", erwiderten sie. „Ihr seid Berufene, und ihr glaubt, dem Alles-Rad sehr nahe zu sein."
    „Das ist bestimmt nicht richtig", bemerkte einer der beiden anderen Greise. Er hatte ein narbenzerfurch-tetes Gesicht. Das schüttere Haar fiel ihm weit über den Rücken herab. „Mein Name ist Godfart. Und das hier ist Karskem."
    Er deutete auf den dritten, der neben ihm stand. Karskem war größer als er und Krodvan. Er hielt sich betont aufrecht. Sein Gesicht wirkte noch

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