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0873 - Die Manipulierten

Titel: 0873 - Die Manipulierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte er sich nur an geschätzte Werte halten.
    Der Zug hielt schon nach wenigen Minuten wieder. Plondfair vermutete, daß er in dieser Zeit eine Strecke von etwa 280 Kilometern zurückgelegt hatte.
    „Es ist nicht zu fassen", sagte er staunend. „Die Konditionierte Zone hat einen Durchmesser von mindestens 300 Kilometern, wahrscheinlich sogar noch mehr. Sie wird rund sein, weil die Kraftfelder sich so am besten einrichten lassen."
    „Vielleicht ist alles anders", ent-gegnete sie. „Warte ab. Bald hast du mehr Informationen und kannst dir ein besseres Bild machen."
    „Eines steht für mich schon jetzt fest", erklärte er. „Wynger können diese Konditionierte Zone auf Välgerspäre nicht gebaut haben. Jedenfalls nicht allein. Sie könnten die dabei anfallenden technischen Probleme nicht ohne Hilfe lösen."
    „Das Alles-Rad ist der Erbauer", sagte sie. „Das ist doch klart Ich verstehe nicht, daß du daran zweifelst."
    „Das Alles-Rad ist kein Techniker, kein Architekt oder Kraftfeldingenieur", wandte Plondfair ein. „Mag sein, daß der geistige Impuls vom Al-les-Rad gekommen ist, die Durchführung muß ein anderer übernommen haben."
    „Das glaube ich nicht. Roboter können alle Arbeiten erledigt haben. Du weißt, daß es Roboter gibt, die unter einer Belastung von zwanzig Gravos und noch mehr arbeiten können."
    Er mußte ihr recht geben. Soviel er auch überlegte, ohne ausreichende Informationen konnte er keine Antwort finden.
    Die Außengeräusche zeigten ihnen an, daß der Zug sein Ziel erreicht hatte.
    „Wir sind da", sagte er. und öffnete die Verschlüsse des Containers.
    Der Deckel klappte auf. Frische Luft strömte herein. Plondfair richtete sich auf und sah sich um.
    Wo sind wir?" fragte Verthe, die noch auf den Konserven kauerte.
    '„In einer Halle, die aufs Haar genauso aussieht wie jene, aus der wir kommen", erwiderte er, und eine deutliche Enttäuschung schwang in seiner Stimme mit. „Allerdings sind hier keine Roboter, und vorläufig kümmert sich niemand um die Entladung der Güter."
    Sie erhob sich und sah, daß zwei Türen des Waggons offen waren, so daß sie hinaussehen konnte. Plondfair stieg aus dem Behälter und beugte sich aus einer Tür. Mit einem Handzeichen gab er ihr zu verstehen, daß sich niemand in der Nähe aufhielt.
    „Auf jeden Fall haben wir hier vernünftige Schwerkraftverhältnisse", sagte er und sprang aus dem Wagen. „Wer auch immer hier lebt, er ist körperlich nicht so umfunktioniert worden, daß er Välgerspäre-schwere braucht."
    Sie blickte ihn erschrocken an. Bis zu dieser Sekunde hatte sie nicht daran gedacht, daß es Sinn des Lagers der Berufenen auf Välgerspäre sein könnte, Wesen zu schaffen, die auch ohne Hilfsmittel außerhalb der Konditionierten Zone leben konnten.
    Sie war sich dessen sicher, daß natürliche Schwerkraftbedingungen sie tödlich getroffen hätten, da sie nicht darauf vorbereitet waren. Ratlos stand sie vor dem Zug, der in der Halle darauf wartete, entladen zu werden. Plondfair stieg eine Schräge hinauf und verschwand in einer Tunnelöffnung. Sie eilte hinter ihm her, als fürchte sie, den Kontakt mit ihm zu verlieren.
    Der Tunntel war etwa einhundert Meter lang und führte leicht nach oben. Er war rund und sah so aus, als sei er noch nie benutzt worden.
    „Vielleicht lebt hier niemand", rief sie Plondfair zu. „Vielleicht schicken die Roboter immer nur etwas her, ohne daß es hier je verbraucht wird."
    Er drehte sich um und lachte.
    „Das möchtest du wohl?" entgeg-nete er. „Eine ausgestorbene Station, in der keinerlei Gefahren oder Konflikte für uns zu erwarten sind. Aber so leicht wird es nicht für uns. Bestimmt nicht."
    Er wartete, bis sie bei ihm war.
    „Und wenn es so wäre?" fragte sie. „Ich meine, wenn diese Station hier verlassen ist? Wir könnten hier allein leben, ohne daß uns jemand stört."
    „Bis an unser Ende", erwiderte er. „Wahrscheinlich gehen wir an Langeweile schon recht bald ein."
    Sie blickte zu ihm auf, und ihre Augen blitzten.
    „Langeweile? Ich kann mir nicht vorstellen, daß es langweilig wird zwischen uns."
    Er legte den Arm um sie und zog sie sanft an sich.
    „Ich auch nicht, Verthe. Es würde mich allerdings nicht befriedigen, wenn ich hier leben müßte. Ich will eine Antwort auf die vielen Fragen, die sich uns stellen. Ich will wissen, was hiergespielt wird. Welchen Sinn hat die Berufung? Wozu sind wir auf Valgerspäre in einer Konditionier-ten Zone? Worauf warten die Berufenen? Wer

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