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0873 - Die Manipulierten

Titel: 0873 - Die Manipulierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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straff und fast jugendlich. Dennoch war nicht zu übersehen, daß auch er sehr alt war. Er stützte sich auf einen knorrigen Stock, der ihm bis an die Schultern reichte und oben in einer Roboterhand endete.
    „Karskem ist der älteste von uns", erklärte Godfart mit einem boshaften Unterton. „Er ist 532 Jahre alt."
    Plondfair hielt die Bemerkung des Alten für einen Scherz. Er lachte unsicher.
    „Das ist kein Witz", sagte Krodvan. „Wir sind konditioniert worden, so daß wir sehr alt werden. Das wird auch mit Ihnen geschehen, falls Sie nicht zu sehr gegen die ungeschriebenen Gesetze der Berufenen verstoßen haben."
    Unter den künstlichen Bäumen stand eine Bank. Auf dieser schienen sich die Alten bevorzugt aufzuhalten. Es schien ihr Treffpunkt zu sein. Sie setzten sich und blickten Plondfair und Verthe mit einer Mischung aus Neugier und Mitleid an.
    „Wer sind Sie?" fragte Plondfair.
    „Berufene", antwortete Godfart.
    „Das ist nicht wahr" rief Verthe. „Sie lügen."
    „Es ist wahr", bekräftigte Karskem. „Auch wir sind einmal mit dem Transmitter nach Välgerspäre gebracht worden. Auch wir waren einmal voller Illusionen und Hoffnungen. Wir fühlten uns geehrt und begeisterten uns für das Alles-Rad."
    Plondfair setzte sich auf den Boden. Verthe blieb stehen.
    „Was ist geschehen?" fragte Plondfair. „Ich meine, was ist aus Ihrer Berufung geworden? Warum hat sie sich nicht erfüllt?"
    „Sie hat sich erfüllt", erklärte Krodvan. „Allerdings auf eine ganz andere Art, als wir erwartet hatten."
    „Erzählen Sie", bat Verthe. „Wir müssen wissen, was das alles zu bedeuten hat."
    „Sagen Sie uns zuerst, warum Sie weggelaufen sind", forderte Karskem sie auf und klopfte mit dem Stock auf den Boden. „Das muß doch einen Grund haben."
    „Ich habe auf Starscho und schon vorher gesehen, daß die angeblichen Wunder gar keine Wunder sind. Kranke werden nicht durch das geheimnisvolle Einwirken vom Alles-Rad geheilt, sonder durch modernste Technik, die allerdings auf manchen Gebieten noch versagt."
    „Was sind Sie von Beruf?" fragte Krodvan. „Ich muß es wissen."
    „Ich bin Ultraenergie-Bezwinger", erwiderte Plondfair. „Das schließt Kenntnisse in Kosmonautik und Raumschiffsführung ein. Darüber hinaus bin ich Überraum-Sensibili-sator."
    „Was bedeutet das?" fragte Karskem.
    „Ich kann den Hyperraum gezielt anzapfen, Energie entnehmen, sie berechnen und dosiert auf Triebwerke und Maschinen aller Art umlenken." Plondfair deutete zu dem Energieschirm hinauf, der die kon-ditionierte Zone überspannte. „Daher weiß ich, was für ein Aufwand auf Välgerspäre getrieben wurde, um die konditionierte Zone zu erschaffen. Die energetischen Probleme, die sich dabei ergeben haben, sind gigantisch. Ich vermute, daß die Zone rund ist und von ..."
    „Unsinn", erwiderte Godfart heftig. „Sie ist quadratisch. Der Erbauer muß die Gravitationslinien von Välgerspäre genutzt haben, um die Konditionierte Zone zu schaffen. Ein solches Antigravitations-Schirmfeld läßt sich auch mit den Energien aus dem Hyperraum nicht so ohne weiteres errichten. Sicherlich gibt der Hyperraum genügend Energien her, aber es dürfte überaus problematisch sein, sie abzuleiten, umzuformen und in ein energetisch stabiles Gebilde wie die Schutzkuppel über Kermershäm zu verwandeln."
    „Kermershäm?" fragte Verthe. „So nennen Sie die Konditionierte Z.one?"
    „Ja, das ist richtig", bestätigte Karskem. Er deutete auf die hinter den Bäumen verborgenen Wohnsilos. „Diese Stadt heißt Laxau. Den Hort der Berufenen nennen wir Grotmer. Er liegt fast im Zentrum der Zone, während Laxau sich nahe an der Grenze von Kermershäm befindet."
    „Sie haben immer noch nicht auf unsere Fragen geantwortet", sagte Plondfair. „Sie wollten uns erklären, was der Kult der Berufenen zu bedeuten hat. Wieso waren Sie auch einmal Berufene? Und was geschieht mit den Berufenen? Wieso sind Sie so alt. Wynger werden meist nicht älter als neunzig Jahre. Welche Bedeutung hat Välgerspäre? Ist alles nur ein gigantischer Betrug der Kryn-Priester?"
    „Das sind viele Fragen auf einmal", erwiderte Krodvan. „Ich will sie Ihnen beantworten, Plondfair. Wir können Sie verstehen. Wir alle drei wären froh gewesen, wenn uns damals jemand die Wahrheit gesagt hätte - obwohl das vielleicht an unserem Schicksal nichts geändert hätte."
    „Ich wurde eines Tages berufen", eröffnete ihm Godfart. „Später als Krodvan und Karskem, aber das spielt keine Rolle. Wir

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