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0874 - Das Tier

0874 - Das Tier

Titel: 0874 - Das Tier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»dieses Haus ist für mich der blanke Horror. Ich kann es nicht beweisen, aber ich gebe Sheila recht. Und ihr?«
    »Wir auch«, sagte ich und sprach dabei für Suko mit.
    »Was machen wir?«
    »Es ist schwer, hineinzugelangen«, sagte Suko. »Ich habe mir die Türen an der Rückseite angeschaut. Davon gibt es zwei. Sie haben gute Schlösser. Das würde Probleme bringen.«
    »Dann warten wir bis morgen?« fragte Bill.
    »Kann sein«, murmelte ich.
    »Wieso nicht? Was heißt das?«
    Ich drückte ihn herum. »Laß uns einsteigen und fahren. Ich will hier weg. Wir wollen dieser Person nicht zuviel preisgeben.«
    »Okay, du hast recht. Fahren wir…«
    ***
    Johnny wußte nicht, ob er sich freuen oder ärgern sollte, denn man hatte ihn wieder in einen Keller geführt, nur sah dieser völlig anders aus. Es war ein Keller, wie man sich den einer Villa oder eines repräsentativen Hauses vorstellte. Große hohe Räume, die allesamt gekachelt waren, wobei der Raum, in dem sich der Pool befand, von allen am größten war. Ein Viereck mit hellen Fliesen an den Wänden und etwas dunkleren auf dem Boden. Der Pool war rechteckig angelegt worden, das Wasser schimmerte in einem satten Blau. Johnny war allein gelassen worden, doch er glaubte nicht daran, daß es lange der Fall bleiben würde. Er war nicht nur ein Gefangener, er war auch so etwas wie ein Versuchskaninchen, und er ahnte, daß sich die Stones und das Tier bald mit ihm beschäftigen würden.
    Das Licht strahlte kalt von der Decke. Es hinterließ einen Teppich aus Reflexen auf der Oberfläche und breitete seinen Schimmer bis gegen die Wände aus.
    Johnny ging vorbei an den Liegestühlen mit der ebenfalls blauen Unterlage. Er sah die einsame Plastikente, die auf der Poolmitte schwamm, und er blieb vor einer Tür stehen. Natürlich war sie versperrt. Johnny drückte vergeblich die Klinke nach unten.
    Eine zweite Tür war ebenfalls vorhanden. Gegenüber führte sie in den Versorgungsraum, wo nicht nur der große Heizkessel stand, sondern auch die Technik für das Schwimmbad aufgebaut worden war. Johnny hatte es durch eine Scheibe in der oberen Türhälfte sehen können.
    Die große Angst war vorbei. Zumindest die Todesfurcht, die er doch einige Male gespürt hatte.
    Aber die Furcht vor der Zukunft war geblieben. Sie lag wie ein Stein in seinem Magen, wobei Johnny nicht wußte, ob sie den Druck verursachte oder ob er unter den Nachwirkungen des Schlags litt, den er abbekommen hatte.
    An der Wand, wo auch Handtücher auf einem Regal gestapelt lagen, stand ein schmaler, weißer Stuhl aus Rohrgeflecht. Dort fand der Junge seinen Platz und war froh, sich setzen zu können. Er merkte, daß er zitterte, und dieses Zittern würde kaum aufhören, das wußte er. Johnny war hier ein Gefangener, auch wenn es im ersten Moment nicht so aussah. Er fürchtete sich. Nichts war zu hören. Auch kein Plätschern des Wassers. Die Oberfläche lag glatt wie ein Spiegel vor ihm.
    Johnny ließ seine Blicke darüber hinweggleiten. Er dachte daran, daß er gewissermaßen in die Richtung schaute, in der auch das Haus seiner Eltern lag.
    Es war nur einen Steinwurf weit entfernt. Für ihn jedoch unerreichbar wie der Mond, und er fragte sich, wo seine Eltern wohl jetzt nach ihm suchen würden.
    Bestimmt noch irgendwo in London. Vielleicht sogar in der Disco. Dabei war es ganz einfach. Sie brauchten nur in das Haus der Stones zu gehen und aufzuräumen. Schließlich hatte das ganze Elend mit Marty Stones ungewöhnlichem Verhalten begonnen.
    Die Luft hier unten war warm und stickig. Johnny nahm auch den leichten Chlorgeruch wahr. Um diese Zeit schliefen andere Menschen, er aber hockte in dieser kalten Landschaft und erwartete das Grauen.
    Das Wesen würde kommen. Es war wichtig, daß es mit Menschen in Kontakt geriet, das hatte man Johnny schon klargemacht. Und wenn es dann da war und sich um ihn kümmerte, würde er keine Chance bekommen, es zu besiegen. Er hatte die Kraft gespürt, die von diesem Tier ausging. So klein es auch gewesen war, in seinen langen Armen aber steckte eine Wucht, die Johnny noch im nachhinein erschauern ließ.
    Das Tier sollte lernen. Es würde sicherlich versuchen, einen Menschen anzuzapfen. Es war böse, von Gedanken durchdrungen, über die Johnny nicht mal nachdenken wollte, und es würde auch versuchen, seine Gedanken auf einen anderen Menschen zu transportieren. Bei Marty hatte es schon damit begonnen.
    Er fröstelte, als er daran dachte. Er dachte an die Berührung dieser

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