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0874 - Das Tier

0874 - Das Tier

Titel: 0874 - Das Tier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kalten Haut, und fürchtete sich im nachhinein davor, es noch einmal tun zu müssen.
    Diese Haut war wegen ihrer haarlosen Glätte einfach widerlich. Ein Schauder überlief ihn, als er daran dachte und sich auch die seltsamen Haare vorstellte, die eigentlich keine waren, sondern mehr Antennen glichen, die darauf geeicht waren, gewisse Botschaften zu empfangen.
    Schlimm…
    Johnny arbeitete an sich. Er versuchte, die Furcht zurückzudrängen. Er wollte sich ablenken. Wenn er immer nur an das eine dachte, putschte er sich negativ auf, und das wollte er auf keinen Fall. Es gab da gewisse Tricks, die die Furcht zurückdrängten. Der Junge fand sich nicht zum erstenmal in seinem Leben in einer gefährlichen und ausweglos erscheinenden Lage. Bisher war er immer entkommen, und auch diesmal wollte er die Hoffnung nicht aufgeben und die Zeit nutzen, bis er Besuch kriegte.
    Der würde kommen, das stand fest.
    Johnny drehte den Kopf nach rechts, wo er die Schmalwand des Kellerraumes sah und sich darüber wunderte, daß er die Veränderung erst jetzt bewußt wahrnahm.
    Diese Wand, an der sich auch die Tür befand, war nicht gekachelt, sondern mit Holz verkleidet. Es sah aus wie ein großer Kleiderschrank, und die Hölzer waren wie Lamellen angebracht und mit einer weißen Lackfarbe bestrichen.
    Ein Schrank hat Türen. Johnny konnte sich vorstellen, daß dahinter etwas versteckt lag. Er stand auf und war froh, daß er in Ruhe gelassen wurde, so konnte er seine Neugierde befriedigen und möglicherweise etwas Neues entdecken, das ihn weiterbrachte. Er umklammerte den rechten der beiden runden Griffe, zog daran und lächelte kurz, als er merkte, wie leicht ihm die Tür entgegenschwang.
    Dahinter lag ein breiter, aber nicht sehr tiefer Raum, der als Abstellkammer diente.
    Handtücher, Bademäntel, letztere noch mit einer dünnen Plastikabdeckung versehen. Er sah die zusammengeklappten Stühle, er entdeckte mehrere Polster, er fand auch einige Bücher. Sogar zwei runde Tische waren in diesem schmalen Raum abgestellt worden, und auf einem der Tische - Johnny wollte es kaum glauben - entdeckte er ein Telefon!
    Sein Herz hüpfte vor Freude. Sekundenlang schwankte die Umgebung vor seinen Augen, er mußte sich anders hinstellen, um nicht zu kippen.
    Seine Lippen zuckten, er flüsterte Worte, die er nicht verstand, und er drängte sich in diesen abgeteilten Raum hinein, um so nahe wie möglich an das Telefon zu gelangen.
    Es gab zwei Alternativen. Entweder war der Apparat angeschlossen, oder er stand nur so herum.
    Als Johnny sich bückte, entdeckte er das dunkle Kabel, das vom Telefon aus zu einer Anschlußbuchse in der Wand führte.
    Seine Hoffnung stieg.
    Aber auch das Fieber in seinem Innern, das sein Gesicht rötete. Er ärgerte sich darüber, nicht schon vorher den großen Raum besser durchsucht zu haben, und er streckte seine Hand nach dem Hörer aus. Die Finger berührten den Kunststoff und hinterließen auf dem Material einen feuchten Schimmer.
    Johnny hob den Hörer an.
    Er hörte das Freizeichen.
    Es war die herrlichste Musik, die er bisher in seinem Leben vernommen hatte.
    Plötzlich strahlten seine Augen. Er brauchte nur die eigene Nummer zu wählen und darauf hoffen, daß seine Eltern zu Hause waren. Sie würden wie der Blitz hier erscheinen und…
    Er hörte ein Geräusch!
    Nicht innerhalb des Raumes, sondern von außen, und zwar dicht an der Tür.
    Zu spät für einen Anruf!
    Johnny war enttäuscht, wobei er sich über sich selbst wunderte, wie kalt er plötzlich reagierte. Er legte den Hörer zurück, schloß die Tür, drehte sich von ihr weg und lief zu einem anderen Stuhl an der gegenüberliegenden Seite des Pools, wo er sich niederließ.
    Genau im richtigen Moment, denn die Tür wurde aufgezogen, und als erstes huschte das nackte, geschlechtslose Wesen auf seinen breiten Füßen hinein.
    Die »Haarantennen« auf seinem Schädel wippten. Es stieß kreischende Laute aus und zeigte mit seinen Knochenfingern von der anderen Seite her über den Pool hinweg auf Johnny.
    Susan Stone stand in der Tür. Sie lächelte kalt und hatte sich umgezogen. Ihren Körper bedeckte jetzt ein schwarzer Hosenanzug aus dünnem Stoff. Die oberen beiden Knöpfe standen offen, so daß sie den Ansatz ihrer Brüste zeigte.
    »Komm her, Johnny!«
    Der Junge erhob sich!
    Susan Stone warf die Tür zu. »Komm endlich! Wir wollen zum ersten Test schreiten.«
    Johnny mußte schlucken, bevor er eine Frage stellen konnte. Dabei schlich er an der Schmalseite

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