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0874 - Die Gravo-Hölle

Titel: 0874 - Die Gravo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kärsgäm, dessen Stimme vor Erregung bebte. „Ich habe dich in der Ortung. Ich weiß genau, wo du steckst."
    „Vielleicht sollten wir miteinander reden", sagte Plondfair.
    Kärsgäm lachte höhnisch.
    „Dazu ist es zu spät", erklärte er. „Mit Dieben verhandele ich nicht."
    Fieberhaft überlegte der Berufene, was er tun konnte, doch er kam auf keine Lösung. Er saß im Eis fest und mußte warten, bis es sich von selbst auflöste. Dann aber würde Kärsgäm mit seinen Freunden angreifen.
    Die Zeit verstrich. Ständiges Krachen und Dröhnen zeigte ihm an, daß der Sturm andauerte.
    Kärsgäm meldete sich nicht mehr. Auch er wartete darauf, daß das Ammoniak sich verflüssigen würde.
    Als vier Stunden vergangen waren, wurde der Lufke müde. Er kontrollierte die Geräte und stellte fest, daß Sauerstoff in ausreichender Menge vorhanden war. Er erhöhte den Sauerstoffanteil an der Atemluft, um dadurch frischer zu werden. Dann wurde ihm jedoch bewußt, daß noch viele Stunden vor ihm lagen, in denen er nichts tun konnte. Er beschloß, die Stunden dafür zu nutzen, seine Kräfte zu regenerieren, und schlief ein.
    Er erwachte wieder, als ihn ein heftiger Stoß traf. Gleichzeitig hatte er das Gefühl, in die Tiefe zu stürzen. Unwillkürlich griff er nach dem Schaltgerät seiner Ausrüstung. Dann stellte er fest, daß sich das Eis auflöste. Gleichzeitig ertönte die Stimme von Kärsgäm in seinen Lautsprechern.
    „Es ist soweit", rief der Alte. „Jetzt holen wir uns den Anzug."
    Ein Spalt tat sich vor Plondfair im Eis auf. Er schob sich hinein und folgte ihm, bis er sich so stark verengte, daß er anhalten mußte.
    „Warum läufst du weg?" höhnte Kärsgäm. „Das hilft dir nichts. Wir können dich auf unseren Ortungsschirmen verfolgen. Du entkommst uns nicht."
    Plondfair blickte sich in seinem eisigen Verlies um. Einen Ausweg schien es tatsächlich nicht zu geben.
    Konnte Kärsgäm ihm aber wirklich überallhin folgen? Er ortete ihn von einem schildkrötenähnlichen Panzerflugzeug aus, das dicht über dem Boden schwebte und ein gewisses Volumen hatte. Stellte dieses Panzerflugzeug wirklich einen Vorteil dar? Behinderte es Kärsgäm nicht auch? Wäre Kärsgäm nicht schon längst zu ihm vorgestoßen, wenn er die Möglichkeit dazu gehabt hätte?
    Plondfair schöpfte wieder etwas Mut.
    Er sagte sich, daß sein Gegenspieler den Energieschirm längst desaktiviert hätte, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre. Daß er es nicht tat, schien zu beweisen, daß er es nicht konnte.
    Das Eis löste sich auf. Der Spalt verbreiterte sich. Vorsichtig tastete der Lufke sich voran und glitt dann in einem Schacht nach oben.
    „Er kommt", meldete eine Stimme, die Plondfair bisher noch nicht gehört hatte.
    „Gut", befahl Kärsgäm. „Wir steigen aus. Sobald er oben ist, gib den Funkimpuls. Wir werfen uns auf ihn, dann reißen wir ihm den Anzug vom Leib."
    Der Berufene sah einen hellen Fleck über sich. Er beschleunigte scharf und raste nach oben. Er prallte gegen eine dünne Eisdecke, zerschmetterte sie und schoß ins Freie. Im gleichen Moment packte ihn eine Bö und schleuderte ihn davon. Plondfair sah eine Felswand auf sich zukommen.
    Er versuchte, sich durch Umlenken des Schwerkraftreglers zu retten, reagierte jedoch zu spät. Wuchtig schlug er gegen die Felsen.
    Er hatte das Gefühl, von tausend Nadeln durchbohrt zu werden. Seine Lungen schienen zu bersten, und der Druck der Wasserstoffatmosphäre schien ihn zu treffen. Er glaubte, daß der Tornister beschädigt worden war.
    Er verlor das Bewußtsein.
    Während es um ihn dunkel wurde, glaubte er die Stimme von Kärsgäm zu hören, der Befehle erteilte.
    Als er wieder zu sich kam, bemerkte er eine unförmige Gestalt, die sich ihm näherte.
    Morgdähn!
    Plondfair schob den Fahrthebel seines Fluggeräts nach vorn. Er löste sich vom Boden, stieg auf und raste auf den Wächter zu. Der Berufene prallte wuchtig gegen ihn und schleuderte ihn zur Seite.
    Morgdähn stürzte.
    Plondfair flog an ihm vorbei. Er triumphierte, da er glaubte, den Wächter zumindest vorübergehend ausgeschaltet zu haben. Er beschleunigte mit aller Kraft und hielt sich dicht über dem Boden, der mit Ammoniak-Schnee und Eiskristallen bedeckt war. Dabei kam er nur langsam voran, denn die dichte Atmosphäre von Välgerspäre glich einem Brei, durch den er sich nur mühsam hindurcharbeiten konnte.
    Als er zurückblickte, bemerkte er, daß der Wächter ihm folgte und ihm dabei immer näher kam.
    Vergeblich

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