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0875 - Der Psionen-Strahler

Titel: 0875 - Der Psionen-Strahler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eindringlichen Ermahnungen, die Kaidmar ihm mit auf den Weg gegeben hatte.
    „Du wirst auf diesen Spaß verzichten müssen", sagte er energisch. „Wir dürfen nichts tun, was die Fremden zu einem Angriff herausfordern könnte. Noch wissen wir nicht, wel-che Waffen sich in ihren Riesenschiffen befinden."
    „Ist die Entführung der Schiffbrüchigen keine Provokation?" fragte Gavlusch spöttisch.
    „Nur bedingt", behauptete Yrtar. „Wenn diese Wesen auch nur halbwegs logisch denken, müssen sie erkennen, daß uns gar keine andere Wahl bleibt. Wir brauchen Informa-tionen. Die Vernichtung eines notgelandeten Schiffes dagegen ist barbarisch."
    Der Lufke lächelte verächtlich, und Yrtar seufzte.
    Die Lufken waren nicht besser oder schlechter als andere Wynger, und sie handelten selten bösartig. Aber manchmal kam es dem Doprer vor, als redeten er und Gavlusch ständig aneinander vorbei. Vor allem ärgerte ihn, daß er oft nicht wußte, was Gavlusch ernst meinte und was er nur sagte, um Yrtar zu erschrecken.
    „Na schön", sagte Gavlusch schließlich. „Warten wir ab, vielleicht zeigt es sich, daß un-sere Besucher weniger dumm sind, als es jetzt scheint. Aber wenn die Kerle da unten noch einmal auf uns schießen, werde ich dafür sorgen, daß ihnen solche Spaße ein für allemal vergehen."
    Yrtar ließ die TRÄTON-Neben unbeirrt weitersinken. Er wartete auf das Signal zur Lan-dung.
     
    *
     
    Als Irmina Kotschistowa das Feuer auf das fremde Schiff eröffnete, waren Bark Mun-Yang und seine Gefährten stehengeblieben. Starr vor Entsetzen blickten sie in den dunk-len Himmel hinauf, aus dem in jedem Augenblick die tödlichen Strahlen herabzucken und die ganze Umgebung des flachen Sees in eine verbrannte Wüste verwandeln mußten.
    Aber es dauerte eine ganze Weile, bis die Fremden reagierten. Und auch dann beschränkten sie sich darauf, die Space-Jet unter Beschuß zu nehmen. Im ersten Schrecken glaubte Bark, daß dies das Ende für Irmina Kotschistowa war. Erst als weitere Strah-len herabfuhren und auch Irmina noch mehrere Schüsse abgab, wagte er aufzuatmen. Die Mutantin hatte also rechtzeitig für ihre eigene Sicherheit gesorgt. Zum Glück sah es nicht so aus, als könnte sie mit den Mitteln der Space-Jet die Fremden von ihrem Plan abbringen.
    „Wenn wir Glück haben, klappt es doch noch", meinte auch Akkaj Sinen erleichtert.
    „Wenn wir nur wüßten, wo die Fremden landen werden!"
    „Wir sollten uns bemerkbar machen", schlug Daria Perth unsicher vor.
    „Damit sie auf uns schießen?" fragte Akkaj spöttisch.
    „Nein, aber damit sie nicht direkt über unseren Köpfen herunterkommen", antwortete Da-ria ärgerlich. „Sie können schließlich nicht wissen, daß wir hier draußen herumlaufen. Sie müssen doch annehmen, daß wir uns alle in der BALTHUS verbarrikadiert haben."
    „Wir haben die Waffen und die Anzüge", sagte Jörn Carwal abwehrend. „Die Fremden haben uns wahrscheinlich längst geortet. Wenn sie uns bis jetzt trotzdem in Ruhe gelassen haben, dann ist es nur ein Zeichen dafür, daß sie eigentlich ganz friedliche Leute sind. Wir müssen weitergehen. Wir sind immer noch zu nahe an der Space-Jet."
    „Zu Fuß brauchen wir Tage, um uns wirklich in Sicherheit zu bringen", murmelte Bark Mun-Yang bedrückt.
    Und damit hatte er recht.
    Sadorow war immer noch paralysiert. Es würde Stunden dauern, bis er wieder zu sich kam, und noch länger, bis er sich ohne Hilfe fortbewegen konnte. Akkaj Sinen schleppte sich mühsam voran. Die anderen mußten sich beim Tragen des Bewußtlosen abwechseln, und das verschlang mehr Kraft, als sie gedacht hatten. Trotzdem quälten sie sich Meter für Meter weiter.
    Zum Glück trafen sie auch jetzt auf keine größeren Tiere. Es war aber auch so schwierig genug, in der Dunkelheit gefährlichen Hindernissen wie Sumpflöchern und den scharfkan-tigen Resten zersplitterter Riesenhalme aus dem Wege zu gehen. Nur selten wagten sie es, für einen Augenblick den Boden abzuleuchten. Sie fürchteten, die Mutantin könnte - nachdem sie feststellen mußte, daß sie das fremde Schiff nicht zu vernichten vermochte - erneut auf sie aufmerksam werden. Dazu brauchte es zwar keines so auffälligen Zei-chens, wie es ein sich bewegender Lichtfleck in dieser Wildnis darstellte, aber man hatte erkannt, daß Irmina Kotschistowa nicht mehr nach den normalen Regeln der Logik han-delte. Es war denkbar, daß sie die fünf Terraner übersah, solange sie nur von der Ortung erfaßt, sonst aber für sie

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