Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0875 - Medusas Tochter

0875 - Medusas Tochter

Titel: 0875 - Medusas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Nase. Sie spürte ein leichtes Hungergefühl, und auch ein großer Teil der Müdigkeit war aus ihren Knochen gekrochen.
    Josh Parker wartete bereits auf sie. »Na, dann wollen wir mal«, sagte er und deutete auf den gedeckten Tisch. Da stand die Pfanne mit dem Rührei und dem Speck, Toast lag bereit, es gab auch einige Konfitüren und zudem Schinkenstreifen.
    »Bedienen Sie sich.« Parker schenkte den Kaffee ein und freute sich, daß Jane mit großem Appetit aß.
    Zwischendurch fragte er: »Wie sehen Ihre weiteren Pläne für den heutigen Tag aus, Jane?«
    Die Wahrheit wollte sie nicht sagen und antwortete deshalb. »Konkretes habe ich eigentlich nicht vor. Ich möchte mich zunächst einmal bei Tageslicht auf dem Platz umschauen.«
    »Das ist verständlich.« Parker tupfte Ei von seinen Lippen. »Manchmal vergesse ich, daß Sie einen Mörder jagen.«
    »Aber ich nicht. Eine Frage mal, Josh. Kann ich mich bei Ihnen nützlich machen?«
    »Wie meinen Sie das?« Die Kaffeetasse, die er angehoben hatte, stoppte auf halbem Weg.
    »Ich könnte ja auch Lose verkaufen.«
    Er trank und dachte nach. »Darf ich überspitzt fragen, ob so eine Mörderjagd aussieht?«
    »Nicht direkt, aber ich möchte mir ein Bild machen.«
    »Ich habe nichts dagegen, dann sind wir zu dritt.«
    »Wer hilft denn noch?«
    »Ein Handlanger. Er lebte in einem Ort nicht weit von hier. Ich nahm ihn immer, wenn ich hier in der Gegend bin. Der Mann schlägt sich mit dieser Arbeit durch den Sommer.«
    »Wann kommt er?«
    »Immer am Mittag, bevor der Trubel hier losgeht.«
    »Dann habe ich noch genügend Zeit, mich umzuschauen.«
    »Haben Sie.«
    Beide frühstückten zu Ende. Hin und wieder warf Parker einen besorgten Blick nach draußen.
    »Wenn es so bleibt, ist es okay. Fängt es aber an zu regnen, sehen wir auch im übertragenen Sinne des Wortes verdammt naß aus.«
    »Ich drücke uns die Daumen.«
    »Tun Sie das.« Er schenkte sich und Jane frischen Kaffee ein und kam noch mal auf die versteinerte Leiche seines Sohnes zu sprechen, wobei seine Stimme leiser wurde. »Ich reiße mich ja unwahrscheinlich zusammen«, sagte er, »und habe auch zwei Beruhigungspillen geschluckt, aber meinen Sie nicht, Jane, daß der Mörder noch einmal zuschlägt, wenn Sie ihn schon hier vermuten?«
    »Das könnte sein.«
    Parker stellte die Kanne ab. »Warum nur könnte? «
    »Weil er immer nur an einem bestimmten Platz eine Leiche hinterlassen hat. Da fällt mir eine Frage ein. Wenn Sie im Sommer über Land ziehen, sind da immer nur dieselben Kollegen zusammen, oder wechselt das auch?«
    »Es wechselt.«
    »Mit wem waren Sie denn den Sommer über zusammen.«
    »Mit dem Scooter und zwei Schießständen.«
    »Valendy nicht?«
    »Nein, er sucht sich auch andere Standplätze aus und geht zudem gern in die Kleinstädte. Dies hier ist für mich der letzte Rummel. Was Valendy macht, weiß ich nicht. Aber wieso Valendy? Haben Sie etwas gegen ihn? Oder verdächtigen Sie ihn vielleicht?«
    »Das kann ich nicht so sagen, jeder ist verdächtig.«
    »Gute Ausrede.«
    »Nicht mal. Ich spreche nie gern über Dinge, bei denen nichts Konkretes vorliegt.«
    »Das ist wiederum lobenswert.«
    »Sicher, die Erfahrung.« Jane leerte die Tasse, lehnte einen frischen Kaffee ab und schob ihren Stuhl ein Stück nach hinten, während sie aufstand. »Ich denke mal, daß es für mich jetzt an der Zeit ist, Sie alleine zu lassen, Josh.«
    »Okay, tun Sie, was Sie nicht lassen können. Schauen Sie sich draußen um. Vielleicht haben Sie ja Glück.«
    »Das hoffe ich.« Jane streifte ihre Lederjacke über und verließ den Wagen. Morgendlich kühle Luft empfing sie. Jane suchte vergeblich nach der Sonne, die dicken Wolken hielten sie verborgen. Es war noch nicht viel los, aber sie spürte, daß der Rummel allmählich zum Leben erwachte, denn der Kaffeegeruch wehte über den Platz wie eine breite, unsichtbare Fahne. Die einzelnen Buden und Karussells lagen still vor ihr. Die Buden verrammelt, die Fahrgeschäfte schimmerten unter dem feuchten Tau des Morgens. Der Wind wehte aus Nordwest und brachte eine gewisse Frische mit.
    Jane blieb auf dem Hauptweg, wo sie auch die Geisterbahn und die Living Dolls fand. Der Wagen dieser lebenden Puppen war zwar nach vorn hin abgedeckt, doch die grellbunten Figuren stachen jedem Betrachter sofort ins Auge.
    Es waren die nachgemalten Gestalten der Mitarbeiter, und jeder sah verschieden aus, wenn sie auch eines gemeinsam hatten, ihre ungewöhnliche Starre.
    Jane blieb stehen

Weitere Kostenlose Bücher