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0875 - Medusas Tochter

0875 - Medusas Tochter

Titel: 0875 - Medusas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versteinerten Menschen…
    ***
    Josh Parker konnte zunächst nicht sprechen, zu stark hatte ihn der Auftritt dieser Frau überrascht.
    Sie war wie ein Geist aus dem Dunkel des Waldes hervorgetreten und schlug einen kleinen Bogen, damit sie im Licht stand, was Parker als positiv ansah. Sie wollte sich also nicht verstecken.
    Er schaute sie an. Die Frau war ihm fremd. Sie trug eine dunkle Jeans, einen ebenfalls dunklen Pullover und darüber eine schwarze Lederjacke, die leicht glänzte, und an deren Außenhaut noch einige Blätter und kleinere Zweige hingen. Ihr Haar war blond, sie hatte es hochgesteckt und mit einem Band kurzgebunden.
    Endlich hatte sich Parker wieder gefaßt. »Wer… wer… sind Sie?« stotterte er.
    »Mein Name ist Jane Collins, und Sie sind Josh Parker, der Mann, der soeben seinen zu Stein gewordenen Sohn zertrümmert hat.«
    Parker gab keine direkte Antwort. Er stöhnte nur, dann nickte er.
    Erst jetzt kümmerte sich Jane um den versteinerten Toten. Sie trat nahe an das Zentrum der Trümmer heran, schaute sie sich an, bückte sich auch und faßte eine leicht gekrümmte Hand an, die sie anschließend aus der Nähe betrachtete.
    Parker schaute ihr zu. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. »Da ist nichts mehr zu sehen, Miß Collins. Gar nichts. Kein Blut, kein Fleisch, keine Sehnen, nur Staub.«
    »Ich weiß.« Jane drehte die Hand noch einmal, legte sie vorsichtig wieder hin, als hätte sie Angst, sie zu zerstören. Als sie hochkam, hörte sie Parkers Frage.
    »Sie waren hinter mir her. Sie haben mich verfolgt, nicht wahr?«
    »Richtig.«
    »Warum?«
    Jane winkte ab. »Das ist eine etwas längere Geschichte, mit der ich mich auch schon seit einiger Zeit beschäftigte.«
    »Ich will sie trotzdem hören.«
    »Das werden Sie auch, Mr. Parker. Nur bin ich froh, Sie gefunden zu haben. Es ist die erste lebende Spur, die ich habe.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Ich spreche von Ihnen persönlich. Sie sind wirklich für mich eine Spur. Ich habe gesehen, was Sie taten und wie Sie mit ihrem versteinerten Sohn umgingen…«
    »Das mußte ich doch, nachdem ich ihn neben meinem Wagen gefunden habe. Ich habe ihn dann auf einen Wagen geladen und hergebracht. Das war vor einem Tag. Gestern hätte ich ihn noch nicht zerstören können. Ich habe mich erst zu dem Entschluß durchringen müssen.«
    »Das ist verständlich.«
    »Und Sie wußten alles?«
    »Nein, leider zuwenig.«
    »Verdammt, wer sind Sie?«
    Jane zeigte ihm ein schmales Lächeln. Sie hatte die Hände in den Taschen der Jacke vergraben und trat mit dem rechten Fuß einige Male nach einem Grashalm, ohne daß dieser knickte. »Sagen wir so, Mr. Parker, ich bin eine neugierige Person.«
    »Das ist wohl jeder - oder?«
    »Ich mehr von Berufs wegen.«
    »Polizei?« Er sprach das Wort etwas unsicher aus, doch Janes Lachen beruhigte ihn.
    »Nein, nein, keine Polizei. Wenn Sie das denken, liegen Sie falsch. Wie gesagt, ich bin neugierig, und dafür werde ich sogar noch bezahlt.«
    »Eine private Detektivin?«
    »Da sage ich nicht nein.«
    Parker nickte. »Klar, das kenne ich aus den Fernsehserien. Daher weiß ich auch, daß eine Detektivin immer einen Auftraggeber hat. Ist das bei Ihnen auch so gewesen?«
    »Sicher.«
    »Wer ist es?«
    »Wenn Sie oft genau in die Glotze schauen, werden Sie auch feststellen, daß es Auftraggeber gibt, die anonym bleiben wollen. Und das ist hier der Fall. Gehen Sie einfach davon aus, daß es Menschen gibt, die ein Interesse daran haben, eine Mordserie so schnell wie möglich aufgeklärt zu wissen. Und mit nichts anderem haben wir es hier zu tun. Mit einer Mordserie, die darin gipfelt, daß die Opfer versteinern. Hinzu kommt, daß es bisher nur Menschen aus Ihrem Umfeld erwischt hat, und da läßt sich sicherlich bei den Ermittlungen ansetzen.«
    Josh Parker war erstaunt. »Wie… wie… wollen Sie das denn tun?«
    »Mit Geduld, mit offenen Augen und auch, indem ich versuche, meine Erfahrungen einzusetzen.«
    Parker hob die Schultern. »Dazu kann ich nichts sagen. Ich bin Schausteller, kein Kommissar.«
    »Ich weiß«, sagte Jane leise.
    »Ach? Sie wissen wohl sehr viel?«
    »Nicht genug. Aber ich habe mich bereits in Ihrer Gegend umgeschaut.«
    Jane deutete auf ihre Uhr. »Es ist schon ziemlich spät geworden, Mr. Parker. Wir sollten gehen.«
    Er nickte und war stumm geworden. Gleichzeitig auch unruhig, denn Jane sah, wie er seine Hände knetete. Dabei schaute er auf die Trümmer seines Sohnes und kniete sich mit müden

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