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0876 - Der Dämon von Nigeria

0876 - Der Dämon von Nigeria

Titel: 0876 - Der Dämon von Nigeria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Dirk van den Boom
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spät. Meinen Sohn müsst ihr retten, und meine Frau. Die verrückten Priester haben sie mitgenommen.«
    »Verrückte Priester?«, hakte Awale nach.
    »Ja, sie kamen bei Nacht, sicher zwei Dutzend. Sie überraschten den Wachmann und drangen in unsere Hütten ein. Sie waren lautlos, wie Schlangen. Die meisten wurden sofort umgebracht, andere konnten sich wehren. Ich wurde verwundet und konnte mich noch hier her schleppen. Sie haben die Frauen und Kinder zusammengetrieben und sind davon.«
    »In welche Richtung?«
    Der Mann hustete. Die Kräfte verließen ihn sichtlich. Oweulu wollte ihm noch Wasser geben, doch der Verletzte wehrte schwach ab.
    »Nach Westen. Sie sprachen vom Verborgenen Schrein. Sie wirkten aufgeregt.«
    Der Mann wurde zunehmend kurzatmiger. Es ging zu Ende mit ihm. Awale unterbrach ihn nicht.
    »Sehr aufgeregt. Ihr Anführer kündigte an, dass nun alles bereit sei, um Shangos Atem in Stein zu formen und damit genug Macht anzusammeln, den Alafin zu stürzen und die Herrschaft im Reich zu übernehmen.«
    Die letzten Worte wurden von einem heftigen Husten unterbrochen. Dann erschlaffte der Körper des Verletzten. Für einige Srkunden atmete er noch flach, dann starb er.
    Oleuwu ließ seinen Kopf zu Boden gleiten.
    »Weitere Überlebende hast du nicht gefunden?«, vergewisserte sich Awale noch einmal.
    »Nein. Wir haben alles durchsucht. Vielleicht sind welche im Getümmel geflohen, aber das können wir nicht wissen.«
    Der Eso nickte.
    »Wir werden nach Westen gehen und die Spur dieses Schreins suchen. Wenn Ekeke tatsächlich ein mächtiges Ritual vorbereitet, um den Alafin zu stürzen, ist es unsere Pflicht, ihn daran zu hindern. Entsende einen Boten nach Eko und weise den Oba auf dieses Gemetzel hin. Einen weiteren schicke nach Ota, mit Informationen über das, was wir erfahren haben. Die Boten sollen hierher zurückkehren und uns von dort nach Westen folgen. Wir brechen sofort auf!«
    Oleuwo nickte und gab die Befehle. Awale warf einen letzten Blick auf den Toten. Dann wandte er sich ab.
    Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen.
    ***
    Der schwarze Mercedes fuhr vor, als Malborough das Tor durchschritt. Zwei Männer sprangen heraus, in ihren Fäusten glänzten Schusswaffen. Passanten rannten davon. Zamorra flog der E-Blaster förmlich in die Hand, als er die entschlossenen Mienen der Unbekannten sah. Wilkins schrie eine Warnung, der Wachmann verschwand voller Angst in seinem Unterstand und griff hektisch zum Mobiltelefon.
    Als die beiden Männer Zamorra erblickten, zuckten ihre Waffen hoch. Zamorra war einen Sekundenbruchteil schneller und drückte auf den Feuerknopf. Der bläuliche Blitz seines Blasters sprang auf einen der Gegner zu, fächerte dabei auseinander und hüllte den Mann gewissermaßen ein. Zamorra hatte die Waffe auf den Betäubungsmodus geschaltet, es lag ihm nichts an einem Gemetzel.
    Ein Fehler.
    Der Mann schüttelte die Ladung ab wie Wasser. Er schien nicht einmal zu schwanken. Seine Faustfeuerwaffe bellte auf, doch der Schuss war schlecht gezielt und die Kugel pfiff am Professor vorbei. Zamorra drückte erneut ab, diesmal auf den tödlichen Lasermodus geschaltet. Der blassrote Energiefinger fraß sich in einen der Angreifer. Diesmal gab es eine Reaktion. Der Getroffene stolperte zurück, eine Hand tastete über seine Brust, die verschmorte Kleidung, die geöffnete Wunde. Blut trat aus. Das war nicht normal; für gewöhnlich schloss die Laserhitze die Blutgefäße. Hier nicht. Das Blut floss, doch nicht rasch und schnell, sondern nur tropfend, nässend. Dann, als hätte sich der Mann vergewissert, dass er noch vollständig war, konzentrierte er sich wieder auf seinen Gegner. Zamorra drückte erneut ab, und wieder. Jedes Mal wurde der Körper zurückgeworfen, die Wunde größer, der Anblick grässlicher, doch trotz der Verletzungen blieb der Mann aufrecht, seine Miene unbewegt.
    »Zombies«, schoss es durch Zamorras Kopf. »Sie sind auch untot!«
    Er ließ den Blaster herumwirbeln, feuerte erneut. Diesmal schlug der Strahl in die Motorhaube des wartenden Mercedes. Rötlichgelber Funkenregen umspielte das Chassis. Die Wucht der Energie hatte ein faustgroßes Loch in den Motorblock gebrannt. Dieser Wagen würde nirgendwo mehr hinfahren. Zamorra heftete die Waffe wieder an die Magnetplatte, umfasste Merlins Stern mit beiden Händen und konzentrierte sich. Ein weiterer Schuss pfiff an ihm vorbei, dann hörte er einen Schmerzenslaut. Zamorra nahm halb bewusst wahr, dass der Botschafter

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