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0876 - Die Welt des LARD

Titel: 0876 - Die Welt des LARD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ebene aufsteigt, und einfach immer weiter geradeaus fährt?"
    „Nirgendwohin", antwortete Cainstor ohne Zögern.
    „Hast du es ausprobiert?" fragte Tarmair überrascht.
    „Mehrmals und an verschiedenen Orten", bestätigte der Alte. „Man erreicht den Dunst nie. Er weicht vor einem zurück. Dafür geschieht aber etwas anderes. Der Motor des Fahrzeugs versagt den Dienst. Nicht plötzlich - den Geistern sei gedankt! Der Pilot hat noch genug Zeit, die Schüssel sicher zu Boden zu bringen. Aber dann ist Schluß. Das Triebwerk springt nicht mehr an.
    So meint man wenigstens auf den ersten Blick. Durch Probieren findet man schließlich heraus, daß das Fahrzeug wieder in Gang gesetzt werden kann, wenn man es wendet oder auf Rückwärtsflug schaltet."
    Tarmair war beeindruckt.
    „Kann man das erklären?" fragte er.
    „Nicht ohne weiteres. Und ein anderes Phänomen auch nicht. Hast du schon einmal versucht, in den Himmel hineinzufliegen?"
    „Nein", bekannte Tarmair.
    „Du hättest sonst festgestellt, daß du nicht weit kommst. Nach einer Weile weigert sich das Fahrzeug weiter zu steigen. Du schaffst es bis auf rund einen halben Kilometer Bodenentfernung, weiter nicht. Egal wie der Boden beschaffen ist. Die höchste absolute Höhe, die du erreichen kannst, ist fünfhundert Meter über dem höchsten Berggipfel. Dann ist Schluß. Dem Himmel aber bist du dadurch um keinen Schritt näher."
    „Hm", machte Tarmair.
    „Hast du vielleicht eine Erklärung?"
    „Nein, das nicht, Aber ich wüßte, was ich getan hätte, wenn mir der Gleiter stehengeblieben wäre."
    „Nun?"
    „Ich wäre ausgestiegen und weitergegangen."
    „Und du bist offenbar der Ansicht, ich hätte das nicht getan."
    „Hast du etwa?" fragte Tarmair aufgeregt.
    „Ja", antwortete Cainstor. „Mehrmals. Es sind Erfahrungen, die ich nie vergessen werde. Du steigst aus und schreitest vorwärts. Plötzlich ist der Dunst verschwunden. Du blickst ins Nichts.
    Es ist endlos. Du hast das Gefühl, der Boden unter deinen Füßen steige an. Nach einer Zeitlang drehst du dich um. Dich trifft der Schock. Hinter dir liegt dasselbe Nichts wie vor dir. Quostoht ist verschwunden. Da packt dich die Angst. Du drehst dich um und rennst dorthin zurück, woher du gekommen bist. Vielleicht hast du dich in der Richtung getäuscht, dann bleibt das Nichts rings um dich. Wenn du Glück hast, erwischst du den richtigen Kurs. Plötzlich taucht Quostoht wieder vor dir auf. Um diese Zeit hast du die Nase bereits voll von Abenteuern. Du steigst in deine Schüssel, legst den Rückwärtsgang ein und verschwindest."
    Tarmair sah vor sich hin. Seine Augen hatten einen träumerischen Glanz.
    „Eines Tages möchte ich es trotzdem versuchen", sagte er.
    „Ich glaube, der Weg, den wir jetzt gehen, führt rascher zum Erfolg", erklärte Cainstor.
    Aber Tarmair hörte ihn nicht.
    Sie warteten eine ganze Stunde, ohne daß sich in der kahlen, kalten Einöde etwas rührte.
    „Ich bin dafür, daß wir jetzt gehen", sagte Cainstor und stand auf.
    Inzwischen hatte Tarmair einen Entschluß gefaßt.
    „Ich kann sehen, daß du ungeduldig bist", sagte er. „Geh voraus! Ich suche die Gegend noch einmal ab, dann folge ich dir."
    „Und wenn wir uns verfehlen?"
    „Das wird nicht geschehen, wenn du aufpaßt. Ich nehme an, hinter der Höhle beginnt ein Stollen. Solange er sich nicht gabelt, gibt es keine Schwierigkeit. Kommst du an eine Gabel, dann hinterlasse entweder eine Markierung, die mir anzeigt, in welche Richtung du gegangen bist, oder warte dort auf mich."
    Nach einigem Zögern erklärte Cainstor seine Zustimmung. Tar-mair sah ihm nach, wie er in die Höhle hineinschritt. Kurze Zeit später hatte ihn die Finsternis verschlungen.
     
    7.
     
    Ein Gefühl der Unruhe plagte Tar-mair. Es war wie eine Vorahnung schweren Unglücks. Er kletterte in die Schüssel, nahm das Fahrzeug in Betrieb und flog eine Zeitlang ziellos in der Gegend umher.
    Rayltos Verhalten war ihm rätselhaft. Er glaubte nicht daran, daß der Asogene die Suche nach Cainstor so rasch aufgegeben habe. Eher erschien es ihm möglich, daß Raylto keine Eile hatte, weil er ohnehin gedachte, den Alten erst im Land hinter dem Ende der Welt zu fassen.
    Tarmair steuerte den Gleiter über die steile Bergwand hinauf zu dem Spalt, durch den er mit Cainstor gekommen war. Er bugsierte die Schüssel durch den Felsenriß. Am jenseitigen Ausgang hielt er an und landete.
    Von hier aus hatte er einen ausgezeichneten Überblick über den See mit seinen

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