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0876 - Die Welt des LARD

Titel: 0876 - Die Welt des LARD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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können, wer sich an Bord des Gleiters befand.
    „Ich nehme an, der Asogene hat aufgegeben", meinte Cainstor, dem man die Erleichterung am Klang seiner Stimme anmerkte.
    Tarmair war weniger optimistisch.
    „Ich traue Raylto nicht", sagte er. „Wieviele Pfade, meinst du, führen durch die Berge?"
    „Viele", antwortete Cainstor ohne Zögern. „Ich kenne mich da aus. Als du mir in der Blauen Schlucht nicht begegnetest, warst du da nicht sicher, daß du mich immer noch vor dir hattest?"
    „Das war so!" bestätigte Tarmair.
    „Ich aber war längst auf dem Rückweg nach Westend. Daran siehst du, wieviel Pfade durch die Berge führen."
    Cainstor war dafür, einen der beiden Gleiter hier zurückzulassen.
    „In die Höhle müssen wir ohnehin zu Fuß eindringen", plädierte er. „Was nützt es uns also, zwei Fahrzeuge mitzunehmen?"
    „Wir fahren nicht zusammen", entschied Tarmair.
    „Warum nicht?"
    „Raylto kennt den Höhleneingang ebenso gut wie du, meinst du nicht? Es sieht ihm nicht ähnlich, so einfach aufzugeben. Wir fliegen nicht zusammen zur Höhle, sondern getrennt, und suchen die Gegend ab. Wenn ich den Asogenen richtig einschätze, lauert er dort irgendwo auf dich. Wir werden ihn finden und unschädlich machen."
    Cainstor war optimistischer als Tarmair. Aber schließlich meinte er, es könne nichts schaden, wenn man Vorsicht walten ließ. Kurze Zeit später stiegen die beiden Männer in ihre Fahrzeuge und nahmen Kurs auf den Spalt, der durch die Felswand führte.
    Der Spalt war schnurgerade und hatte eine Länge von fast einem Kilometer. Es war finster zwischen den engen Felswänden und empfindlich kalt. Als die Passage sich öffnete, sah Tarmair vor sich einen kahlen Berghang, der ziemlich steil in die Tiefe fiel, und am Fuß des Hanges eine ebenso kahle, steinige Ebene, deren Hintergrund in denselben Dunst getaucht war, den er bereits in den Bergen jenseits von Westend beobachtet hatte.
    Durch ein Handzeichen wies Cain-stor ihm die Richtung, in der die Höhle lag. Dann trennten sich die beiden Fahrzeuge. Tarmair wandte sich nach rechts. In geringer Höhe flog er schräg über die Wand hinab. Es gab hier nicht viel Deckung, hinter der sich der Asogene hätte verstecken können, höchstens ein halbes Dutzend Felsklötze. Tarmair suchte sie der Reihe nach ab. Er fand nichts.
    Schließlich steuerte er die Schüssel weit auf die Ebene hinaus. Der Dunst schien vor ihm zurückzuweichen. Wo immer Tarmair sich hinwandte, die Dunstwand blieb rund einen halben Kiliometer von ihm entfernt. Er schloß daraus, daß es sich nicht wirklich um Dunst handelte, sondern um eine optische Eigenschaft des Geländes, die den Blick in die Ferne verhinderte.
    Die Ebene bot womöglich noch weniger Versteckmöglichkeiten als die Bergwand. Tarmair kehrte schließlich um und nahm Kurs auf die Höhle. Ihr Eingang, der unmittelbar am Fuß des Berges lag, hatte die Form eines Torbogens, war über drei Meter hoch und hatte eine Breite von etwa vier Metern. Hinter dem Höhlenmund war es finster. Cainstor wartete bereits. Sein Gleiter stand seitwärts des Eingangs zur Höhle. Seine Suche, dachte Tarmair, war wahrscheinlich nicht besonders gründlich gewesen. Er glaubte nicht, daß Raylto ihn bis hierher verfolgen würde.
    „Zufrieden?" fragte der Alte, als Tarmair ausgestiegen war.
    „Nein", antwortete der ehemalige Spötter wahrheitsgemäß. „Wir sollten noch eine Zeitlang warten."
    „Wozu?"
    „Um zu sehen, ob Raylto nicht vielleicht doch noch auftaucht."
    „Was würde uns das kümmern? Wir wären längst verschwunden -untergetaucht im Land hinter dem Ende der Welt!"
    „Untergetaucht? Du beschreibst die Asogenen als Handlanger des LARD. Glaubst du nicht, daß sie das fremde Land weitaus besser kennen als wir? Wer sollte Raylto daran hindern, uns zu folgen? Möchtest du Raylto auf den Fersen haben, während du das Land hinter dem Ende der Welt erforschst?"
    Cainstor wurde nachdenklich. Schließlich sagte er: „Wahrscheinlich hast du recht. Also warten wir eine Zeitlang." • „Zuerst verstecken wir die Fahrzeuge", erklärte Tarmair.
    Sie bugsierten die beiden Gleiter hinter zwei mächtige Felsbrocken. Dann kehrten sie zur Höhle zurück und postierten sich so, daß sie sowohl die Bergwand, als auch einen Teil der kahlen Ebene überblicken konnten.
    Lange Zeit saßen sie schweigend. Dann begann Tarmair plötzlich: „Ich habe nachgedacht. Wohin kommt man eigentlich, wenn man in den Dunst hineinfliegt, der dort draußen aus der

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