Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
088 - Das Dreigestirn der Hölle

088 - Das Dreigestirn der Hölle

Titel: 088 - Das Dreigestirn der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Mutter. Ich bin bei dir. Spürst du meine Nähe? Jetzt kann ich dir helfen.
    Der Wille von Mutter und Kind hatte Zeiten und Räume überwunden. Jetzt waren sie sich wirklich ganz nahe, obwohl zwischen ihren Körpern Tausende von Kilometern lagen.
    „Stirb, Verdammte!" kreischte Spindel. „Ich werde von deinem Lebensquell trinken."
    Coco sah, wie sich die Spinnweben lösten. Langsam befreiten sie sich von den Langsteinen, schwebten unheilvoll auf sie zu, sanken gemächlich herab. Schön waren sie, aber tödlich.
    Doch der Tod beeindruckte sie nicht. Coco war mit ihrem Geist nicht mehr im Menhir-Kreis. Sie hatte sich mit ihrem Sohn vereinigt, der kraft seiner Gedanken zu ihr gekommen war. Und zusammen standen sie außerhalb des tödlichen Gespinstes.
    Und da war Spindel. Spindeldürr. Mit der magischen Spindel in den Spinnenfingern.
    Und er schrie erschrocken auf.
    „Was - was…", stammelte er, während er entgeistert auf die Stelle starrte, an der die geistige Symbiose von Coco und ihrem Sohn sich manifestiert hatte. „Das ist…"
    Der Dämon faßte sich. Er stieß einen magischen Spruch aus und deutete befehlend auf das geistige Abbild von Mutter und Kind.
    Die Spinnweben änderten die Richtung. Sie ließen von Cocos starrem Körper im Menhir-Kreis ab. Und sie strebten auf das Fiktivbild zu, das Spindel einen solchen Schreck eingejagt hatte.
    Laß es genug sein, Kleines, dachte Coco und kehrte wieder in ihren Körper zurück. Ich danke dir. Du hast mir das Leben gerettet.
    Damit war der geistige Kontakt beendet. Sie wollte nicht, daß ihr Kind die Bilder des Schreckens mit ansah.
    Coco war frei. Der Kokon hatte sich aufgelöst, und die magischen Fäden strebten alle einem Punkt außerhalb des Menhir-Kreises zu.
    Coco versetzte sich in einen rascheren Zeitablauf und begab sich zu dem scheinbar zur Bewegungslosigkeit erstarrten Dämon. Auf seiner Teufelsfratze zeichnete sich immer noch höchstes Erstaunen, gepaart mit Entsetzen ab. Fühlte er bereits sein Ende nahen?
    Coco hatte kein Mitleid mit ihm. Sie zerrte den in der Bewegung Erstarrten mit sich und stellte ihn in den Mittelpunkt der in Zeitlupe herannahenden Spinnweben.
    Als dies geschehen war, hob sie den Zeitraffereffekt auf.
    Spindel wußte im ersten Augenblick gar nicht, wie ihm geschah, als er sich plötzlich von seinen eigenen magischen Fäden eingehüllt sah.
    „Nein! Fort mit euch!" schrie er entsetzt, als er die Wahrheit erkannte. Doch da war es bereits zu spät. Er konnte seine Befehle nicht mehr rückgängig machen. Im Nu war er von den tödlichen Fäden eingehüllt, und sie begannen sofort, seinen Körper zu zersetzen.
    Es war die gerechte Strafe für ihn, daß er das Opfer der von ihm heraufbeschworenen Schrecken wurde.
    Coco wartete sein Ende nicht mehr ab. Sie befürchtete, daß seine Todesgedanken seinen Bruder Möbius herbeirufen konnten.
    Coco legte die Taucherausrüstung an und glitt in die nachtschwarzen Fluten hinaus. Sie schwamm, bis der Morgen dämmerte und bis sie die Jacht erkannte. Das letzte Stück legte sie unter Wasser zurück.

    Die Freude an Bord der Sacheen war groß. Der Dämonenkiller war als erster zur Stelle, um Coco behilflich zu sein.
    Dorian hatte die ganze Nacht über kein Auge zugetan. Er war selbst nach Einbruch der Dunkelheit noch einige Male getaucht, um sie zu suchen. Und jetzt, wo er nicht mehr geglaubt hatte, sie jemals wiederzusehen, war sie plötzlich wieder da.
    Zusammen mit Unga brachte er sie in die Kabine.
    „Ich habe den zweiten Dämon getötet", sagte sie müde. „Jetzt ist nur noch Möbius übrig. Nehmt euch vor ihm in acht."
    Dann schlief sie vor Erschöpfung ein. Unga strich ihr über Stirn und Augen und massierte ihr mit den Daumen die Schläfen.
    „Sie wird jetzt lange schlafen", sagte der Cro Magnon.
    Dorian verließ zusammen mit ihm die Kabine. Caroline bot sich an, sich um Coco zu kümmern. Dorian ergriff die Lehrerin am Arm.
    „Sie sind ein tapferes Mädchen", sagte er anerkennend. „Ich hätte nicht geglaubt, daß Sie die Wahrheit mit solcher Fassung ertragen würden."
    Sie lächelte wortlos.
    Unga zog den Dämonenkiller von ihrer Seite und sagte: „Stelle nichts mit ihr an, Dorian. Sie ist mein Weib.“
    „Was denkst du denn von mir", empörte sich der Dämonenkiller. „Habe ich wirklich einen so schlechten Ruf?"
    „Ja."
    Sie gingen an Deck.
    „Sollen wir unser Unternehmen nicht aufschieben?" meinte Parker. „Ich könnte mir vorstellen, daß der überlebende Dämon den Tod seiner

Weitere Kostenlose Bücher