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088 - Die Alpträume des Mr. Clint

088 - Die Alpträume des Mr. Clint

Titel: 088 - Die Alpträume des Mr. Clint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Inspektor Dixon sie mitgenommen, oder sie befindet sich
noch im Zimmer Ihres Bruders. Vielleicht hat auch Brent sie. Ah, das ist Pech!
Der ist gerade weggefahren. Den können Sie jetzt nicht fragen.«
    Sinclair
Merredith ließ sich in das Zimmer seines Bruders führen. Unauffällig sah er
sich um, fand dann jedoch nichts dabei, einige Schubkästen aufzuziehen und nach
der Skulptur zu schauen.
    Dr. Frelly
ließ ihn gewähren, und er ließ ihn allein, weil alles zur Untersuchung eines
Patienten vorbereitet war, der bereits seit zehn Minuten auf das Erscheinen
Frellys wartete.
    Sinclair
Merredith war froh, als er allein war. Nun erst trat seine Beherrschung, die er
sich die ganze Zeit auferlegt hatte, in den Hintergrund.
    Hektisch und
unkontrolliert war sein Verhalten, als er die Schubladen auf der Suche nach der
Skulptur durchwühlte.
    Er fand sie
nirgends.
    Kalter
Schweiß trat auf seine Stirn, und in seinen Augen lag der Ausdruck panischer
Angst.
    Dr. Frelly hätte
in diesen Minuten seinen Besucher nicht mehr wiedererkannt. Mit zitternden
Fingern goß sich Sinclair Merredith einen Whisky ein und kippte ihn mit einem
Zug hinunter.
    Der Zahnarzt
schüttelte sich. Angst erfüllte ihn. Er hatte die Nacht kaum schlafen können.
    Nach seinem
Anruf hier im Sanatorium hatte er sich ziemlich elend gefühlt. Intuitiv hatte
er geahnt, daß etwas passiert war.
    Zum
Zeitpunkt, als er angerufen hatte, war Floyd schon tot gewesen, und im
Augenblick des Todeseintritts war die Tonfigur beschädigt worden.
    Hätte Larry
Brent jetzt die Gelegenheit gehabt, mit dem Bruder des toten Psychiaters zu
sprechen, wäre ihm an der Stimme sofort aufgefallen, daß Sinclair Merredith der
Mann war, der am Abend zuvor angerufen hatte.
    Auch an der
Ähnlichkeit zwischen der am Arm beschädigten Skulptur und dem Zahnarzt wäre ihm
sofort etwas aufgefallen. Die Skulptur stellte eine permanente Gefahr für sein
Leben dar! Er mußte sie in seinen Besitz bringen, ehe noch Schlimmeres geschah.
    Sinclair
Merredith bewegte sich etwas zu heftig. Er verzog das Gesicht. Stechender
Schmerz erinnerte ihn daran, daß er doch nicht über die gewohnte körperliche
Beweglichkeit verfügte.
    Sinclair
Merredith verließ das Zimmer seines Bruders. Draußen auf dem Gang traf er eine
Schwester. Er hielt sie an und fragte: »Sagen Sie mir bitte, wo finde ich Dr.
Brent?«
    »Eine Etage
höher. Sein Namensschild steht an der Tür.« Sie lächelte charmant. Unter
normalen Umständen hätte der gutaussehende Merredith dieses Lächeln dazu
benutzt, mit der hübschen Schwester anzubändeln. Aber es gab drängendere
Probleme für ihn. Er bedankte sich und ging gemächlichen Schrittes zur Treppe,
stieg nach oben und gab sich den Anschein von Ruhe und Selbstsicherheit, obwohl
in seinem Inneren ein Vulkan tobte.
    Als er die
Tür erreichte, an der Larry Brents Namensschild angebracht war, klopfte er
vorsorglich an. Niemand rührte sich. Da erst prüfte er, ob die Tür verschlossen
war. Sie war es nicht. Sinclair Merredith warf einen Blick in die Runde. Kein
Mensch in der Nähe, der ihn beobachten konnte. Er drückte die Klinke herab,
huschte auf Zehenspitzen in das stille Zimmer und schloß lautlos die Tür wieder
hinter sich.
    Er sah sich
um, und sein Blick blieb wie gebannt an der kleinen Tonfigur hängen, die mit
beiden Beinen aufrecht gegen die Wand gelehnt stand.
    Die
Ähnlichkeit zwischen dieser Miniaturausgabe und ihm war frappierend.
    Der Zahnarzt
schloß sekundenlang die Augen. Die Spannung fiel von ihm ab. »Na endlich«,
murmelte er, ohne daß es ihm bewußt wurde. Er griff nach der Skulptur und
behandelte sie wie ein rohes Ei. Was Larry Brent ahnte, wußte Sinclair
Merredith: Mit dieser dem Original nachgebildeten Miniaturausgabe seines
Körpers konnte Unheil geschehen. Auch Floyd, sein Bruder, hatte dies gewußt. Er
war dem größten Rätsel seines Lebens auf der Spur gewesen.
    Aber jemand
hatte ihm keine Zeit und keine Gelegenheit mehr gegeben, es zu lösen.
    Am liebsten
hätte Sinclair Merredith die Skulptur vernichtet. Aber das konnte er nicht.
    Damit löschte
er automatisch sein eigenes Leben aus. Er verfluchte die Stunde, wo er sich
grinsend entschieden hatte, von Lachlan Moodor-Clint eine Nachbildung seines
Körpers vornehmen zu lassen. Er hatte dies alles nicht ernst genommen. Alles,
was Floyd über seine Forschungen erwähnt hatte, war ihm vorgekommen wie eine
phantastische Geschichte.
    Aber es war
längst blutiger Ernst geworden!
    Doch nun
wollte er mit diesen

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