Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
088 - Die Alpträume des Mr. Clint

088 - Die Alpträume des Mr. Clint

Titel: 088 - Die Alpträume des Mr. Clint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
daß er dieses Gesicht schon mal gesehen hatte.
Auf einer Fotografie im Zimmer des ermordeten Arztes!
    Was wollte
Sinclair Merredith mit der Skulptur? Warum hatte er sie heimlich an sich
genommen? Noch mehr Fragen drängten sich Larry auf.
    Er erfuhr
noch in der gleichen Stunde, daß Sinclair Merredith in der Zeit seiner
Abwesenheit hier im Sanatorium gewesen war. Es gab für Larry keinen Grund,
nicht nach Beauly zu fahren und Sinclair Merredith zur Rede zu stellen.
    Ohne Dr.
Frelly um Erlaubnis zu fragen, fuhr er los.
    Seine Fahrt
nach Beauly nutzte der informierte X-RAY-1 sogleich aus, sie doppelt zu
verwerten. Über die zahllosen Kanäle und Verbindungen der PSA von höchster
Stelle aus war eine schottische Fernsehproduktionsfirma inzwischen benachrichtigt
worden.
    Die
Geschäftsleitung war bereit, das geforderte Fernsehüberwachungszentrum sofort
zu liefern und schlug sogar vor, durch ein Spezialteam die Anlage installieren
zu lassen. Doch davon nahm Larry Abstand. Er wollte keinen unnötigen Auflauf provozieren.
    So kam man
überein, die Anlage aus dem Auslieferungslager von Inverness zu holen, mit dem
Hubschrauber nach Beauly zu fliegen und sie dort dem amerikanischen Agenten zu
übergeben. Die Anlage zu installieren war für Larry Brent kein Problem, der in
der technischen Abteilung der PSA schon manchen Spezialkurs absolviert hatte,
um in jeder Situation auf eigenen Füßen zu stehen.
    Larry holte
das Letzte aus dem Mini heraus, um so schnell wie möglich nach Beauly zu
kommen. Sein Aufenthalt dort durfte nur kurz sein, weil er die Vorbereitungen
in Glancys Zimmer noch zu treffen hatte, von denen der Patient nichts wissen
durfte.
    Er selbst
aber ahnte in diesen Sekunden nicht, daß er mitten in ein schauderhaftes
Erlebnis fuhr.
    Es war nicht
schwierig, die Praxis von Sinclair Merredith zu finden.
    Hinter den
Fenstern glaubte Larry schwachen, gelblich-roten Lichtschein wahrzunehmen.
    Seine
Vermutung war richtig. Sinclair Merredith war zu Hause! Er saß hinter seinem
Schreibtisch, den er zweckentfremdet hatte.
    Zellwolle,
Watte, Bindfäden, Schere, Klebstoff und eine etwa fünfzehn Zentimeter hohe,
feste Plastikschachtel lagen vor ihm und verdeckten die Akten und Papiere, mit
denen er sonst hantierte.
    In ein
regelrechtes Wattenest gepackt, lag die erdbraune, nackte Skulptur mit dem
angeknacksten Arm.
    Sinclair
Merredith war gerade dabei, die Plastikschachtel vorn mit der Schere
aufzuschneiden, als die Türklingel zu seiner Privatwohnung schrill und
durchdringend ertönte.
    Besuch
meldete sich an. Ungeduldiger Besuch. Jemand, der dauernd auf den Klingelknopf
drückte und dieser Tätigkeit nicht müde wurde.
    Seufzend
erhob sich Sinclair Merredith, um nachzusehen, wer Einlaß begehrte.
     
    ●
     
    Sinclair
Merredith warf einen Blick durch den Spion. Vor der Tür stand ein kleiner Junge
mit einem großen weißen Paket unter dem Arm.
    Mike! Auch
das noch. Sinclair Merredith öffnete die Tür.
    »Tag, Onkel
Sinc«, krähte der Siebenjährige und strahlte von einem Ohr zum anderen. Er
stürmte sofort in die Wohnung, was darauf schließen ließ, daß er sich hier
auskannte.
    »Mummy meint,
du hast heute keine Lust, deine Praxis zu öffnen, weil das Schild draußen hängt.
Oder du seist vielleicht krank. Ich soll dich besuchen und dir Kuchen bringen.
Wir haben ja ne ganze Menge davon.« Seine helle Stimme hallte durch die große
Wohnung. Mike war der Sohn des Bäckers, dessen Haus schräg gegenüber auf der
anderen Seite der Straße lag.
    Der
Junggeselle Merredith war mit dem Bäckerehepaar befreundet. Der kleine Mike
fühlte sich hier wie zu Hause. Er stellte das Kuchenpaket in der Diele ab.
    Sinclair
Merredith seufzte. Mikes Besuch paßte ihm überhaupt nicht. Aber er wußte nur zu
gut, wie schwierig und nervenaufreibend es sein würde, den Siebenjährigen davon
zu überzeugen, daß er wieder gehen müsse. Das tat er nur, wenn er wußte, daß im
Wartezimmer Patienten saßen.
    Mike MacDrell
wollte schon ins Arbeitszimmer stürmen.
    »Moment,
Kleiner!« Wie ein Wiesel war Sinclair Merredith hinter ihm und legte seinen Arm
um die Schultern des schmächtigen Jungen. Der Zahnarzt wollte nicht, daß sein
kleiner Besucher das zu sehen bekam, was auf dem Schreibtisch lag.
    »Du hattest
versprochen, mir Pokern beizubringen«, sagte Mike mit heller Stimme. Er war
schon ein anstrengender Bursche, aber Sinclair Merredith war ein Kindernarr,
und im Grunde genommen hatte er nichts gegen den Besuch des Jungen einzuwenden.
Nur im

Weitere Kostenlose Bücher