088 - Die Alpträume des Mr. Clint
Dingen nichts mehr zu tun haben. Es war nicht gut, sich
mit dämonischen Mächten einzulassen.
Ungesehen,
wie er Larry Brents Zimmer betreten hatte, verließ er es wieder. Ohne sich von
Dr. Frelly zu verabschieden, stieg er in seinen Wagen und fuhr davon. Die
kleine Skulptur lag neben ihm auf dem Beifahrersitz. Sinclair Merredith
riskierte es nicht, sie in der Jackentasche mit sich herumzutragen. Aus Angst,
er könne sie beschädigen.
●
Das Gespräch
zwischen X-RAY-3 und Harold Glancy verlief anfangs holprig und nicht in der
Richtung, die Larry gewünscht hatte. Doch dank seiner Fähigkeit, sich in die
Situation eines anderen Menschen einzufühlen, sich auf den Partner
einzustellen, wurde die Begegnung zwischen dem PSA-Agenten und dem Schotten
doch noch zu einem Erfolg.
Harold Glancy
glaubte allen Ernstes, in einem verhexten Haus zu wohnen.
Er führte Larry
auf den Dachboden. »Ich habe festgestellt, daß die Balken hier oben nicht nur
ihrem wirklichen Nutzen entsprechend angebracht sind, sondern offenbar noch
einen anderen Zweck erfüllen. Ich bin nicht verrückt, Doktor, aber wenn Sie
etwas von finsteren Mächten verstehen, dann bitte ich Sie doch, sich dies hier
näher anzusehen.« Er leuchtete mit der Taschenlampe in die von ihm angegebene
Ecke. Larry besah sich die Balkenanordnung genauer.
»Es sieht aus
wie ein Pentagramm, finden Sie nicht auch?« fragte Harold Glancy.
X-RAY-3 mußte
dem Mann recht geben. Er registrierte diese Tatsache mit gemischten Gefühlen.
Irgendwie paßte die Entdeckung dieses Pentagramms nicht in das Mosaik, das er
angefangen hatte sich zu bilden.
Harold Glancy
glaubte allen Ernstes daran, daß er noch mehr in diesem alten Haus finden
würde, nähme er sich nur die Zeit, danach zu suchen.
Larry
bestärkte ihn in der Annahme, konnte ihn aber auch gleichzeitig dazu überreden,
ein paar Tage zur Beobachtung ins Sanatorium zu kommen. Er ließ dabei
durchblicken, daß ihn der Fall Glancy brennend interessiere. Er sei auch
überzeugt davon, daß Glancy die Dinge nicht nur träume, sondern wirklich
erlebe. Damit hatte Larry bei Harold Glancy einen Stein im Brett. Er erklärte
sich bereit, zur Beobachtung mitzukommen. Allerdings verlangte er, daß er
ausschließlich von Larry Brent behandelt würde. Diese Zusicherung konnte
X-RAY-3 geben.
Er mußte den
Fall, der ihn hier festhielt, von verschiedenen Seiten aus aufrollen. Ganz
plötzlich konnte sich da eine Fährte zeigen, die er zuvor nicht bemerkt hatte
und die vielleicht zum Ziel führte.
Gemeinsam mit
Harold Glancy fuhr er in das Sanatorium zurück. Larry Brent sorgte dafür, daß
der Mann ein Einzelzimmer auf der Etage bekam, wo auch seine Unterkunft lag.
Es war
Mittagszeit. Die Patienten wurden versorgt. Der Geruch von Essen zog durch die
Gänge, Geschirr klapperte, Stimmen hallten durchs Haus.
Während
Harold Glancy seine Utensilien einräumte, hatte Larry ein Gespräch unter vier
Augen mit Dr. Frelly. Er konnte den Chefarzt davon überzeugen, daß es in
Anbetracht der besonderen Vorfälle interessant sei herauszufinden, ob
vielleicht gewisse geistige Ströme dafür verantwortlich gemacht werden konnten.
Es gab
genügend Beispiele in der psychiatrischen Literatur, in der böse Ausstrahlungen
angenommen wurden. Aber in ganz geringem Umfang erst waren sie von ernsthaften
Wissenschaftlern nachgewiesen worden.
Es war ein
Kulminationspunkt zwischen Dr. Frelly und Larry Brent erreicht, wo der Chefarzt
nicht länger mitansehen durfte und konnte, daß ein ihm Untergebener seinen
eigenen Willen und seine Vorstellungen hier in diesem Haus durchsetzte. Es kam
zu einem handfesten Streit zwischen den beiden. Dr. Frelly erkannte zwar an,
daß Harold Glancy möglicherweise ärztlicher Hilfe bedurfte, doch daß er ein
Einzelzimmer bezog, das hielt er für übertrieben.
Um das
Experiment durchführen zu können, das Larry Brent im Sinn hatte, war es aber
dringend erforderlich, daß Harold Glancy allein untergebracht war.
Da sich Dr.
Frelly dagegenstellte, sah sich Larry Brent veranlaßt, ihm den Rat zu geben,
sich direkt an den Eigentümer des Sanatoriums zu wenden. Larry wollte nicht zu
ausführlich werden, was seine wahre Mission betraf. Doch es war nicht verkehrt,
wenn der Chefarzt von seinem unmittelbaren Brötchengeber zu hören bekam, daß es
vielleicht besser sei, einem gewissen Dr. Brent größere Bewegungsfreiheit
innerhalb des Sanatoriums zu geben.
Und genau das
wurde ihm empfohlen.
Ein bißchen
merkwürdig kam ihm
Weitere Kostenlose Bücher