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088 - Die Alpträume des Mr. Clint

088 - Die Alpträume des Mr. Clint

Titel: 088 - Die Alpträume des Mr. Clint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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das vor. »Nun, mir soll es gleich sein«, war seine Reaktion
darauf, als er den Telefonanruf hinter sich hatte. »Ich weiß zwar nicht, warum
man Ihnen eine Extrawurst brät, aber das ist nicht mein Bier. Es gab schon mehr
Anfänger, denen der Chef Sonderrechte einräumte, weil er hoffte, damit etwas
für den Nachwuchs zu tun. Aber diese Experimente gingen bisher schief. Man kann
sich mit Gewalt keine Sporen verdienen, lieber Herr Kollege. Egal, wie gut auch
immer Sie sich mit White stellen, über eines dürfen Sie versichert sein: Sobald
mir irgendwelche Bedenken über Ihre beruflichen Qualitäten kommen, werde ich
den Ast, auf dem Sie jetzt noch sitzen, mit Wonne absägen!«
    »Ich weiß,
Herr Kollege«, entgegnete Larry ruhig. »Aber ich werde mich bemühen, Ihnen
einen solchen Grund nicht zu geben.«
    »Ich hoffe
es, in Ihrem eigenen Interesse! Und nun darf ich doch wohl erwarten, daß Sie
mich wenigstens wissen lassen, was Sie heute mit Harold Glancy vorhaben? Wie
ich Sie kenne, haben Sie doch sicher schon einen ganz bestimmten
Behandlungsplan?«
    »Behandlungsplan
ist vielleicht nicht ganz richtig. Sagen wir lieber: Operationsplan. Ich will
Harold Glancy beobachten. Das ist alles. Und diese Beobachtung muß so
ausfallen, daß er nichts davon merkt. Außerdem muß sie auch über die Abend- und
Nachtstunden hinweg erfolgen.«
    »Ah, ich
verstehe. Sie wollen wohl die kleinen Männer beobachten, die Glancy angeblich
im Traum sieht?«
    »Genau! Ich
habe mich eingehend mit ihm unterhalten. Es sind nicht nur einfach kleine
Männchen, wie Sie sich ausdrücken, Herr Kollege. Glancy hat sie genau
beschrieben. Sie gleichen aufs Haar den Skulpturen, die sich im Besitz von Dr.
Merredith befanden, die Inspektor Dixon mitnahm und die nun auf rätselhafte
Weise verschwunden sind…«
    »Sie wollen
die ganze Nacht über Glancys Zimmer im Auge behalten? Ich bewundere Ihren
Ehrgeiz und Ihren Einsatz.«
    »Ich werde
versuchen, an eine Fernsehüberwachsungsanlage zu kommen, Dr. Frelly. Ein
Fernsehauge in Glancys Zimmer installiert, ein Empfangsgerät in meinem, und
schon wissen wir morgen früh mehr.«
    Dr. Frelly
lachte. »Sie werden mir langsam unheimlich. Wo nehmen Sie die Anlage her, wenn
nicht stehlen?«
    »Das lassen
Sie nur meine Sorge sein, Herr Kollege.«
    Sein Plan
stand fest. Er brauchte nur X-RAY-1 zu verständigen und um eine solche Anlage
zu bitten. Er benötigte dieses technische Hilfsmittel.
    Er suchte
sein Zimmer auf und strahlte einen entsprechenden Funkbericht von der offenen
Terrassentür aus nach New York ab. Wenige Minuten später stand fest, daß
X-RAY-1 seinem Plan zustimmte.
    Bei der
Rückkehr von der Terrasse fiel Larry Brents Blick auf den Tisch.
    Der Atem des
PSA-Agenten stockte. Die Skulptur war weg!
    Was sich in
Artur Dixons Unterkunft abgespielt, hatte sich hier wiederholt. Die Skulptur
war von jemand geholt worden.
    Larry hatte
dies in der hintersten Kammer seines Gehirns befürchtet, aber nicht erwartet.
    Trotz seiner
Befürchtungen hatte er es nicht fertiggebracht, seine Zimmertür abzuschließen.
    Jeder hatte
hier Vertrauen zu jedem, und er schloß sich dem allgemeinen Trend an.
    Ohne
besondere Eile nahm Larry die Vase vom Schrank herunter, der unmittelbar neben
der Balkontür stand. Zwischen einem dekorativen Strauch von Dornen und Disteln,
die hellblau aus dem blauen Gewirr hervorlugten, war ein kleiner, etwa streichholzgroßer,
infrarotempfindlicher Fotoapparat installiert.
    In einem
Gehäuse hinter dem Apparat befand sich der aufgerollte, verbrauchte Film. Die
Kamera war jeweils durch das Öffnen und Schließen der Tür aktiviert worden und
wurde dann durch feinste Sensoren so gesteuert, daß sie alle zehn Sekunden eine
Aufnahme machte, solange sich eine Person im Raum aufhielt. Über die
Wärmeausstrahlung des Körpers wurden die Sensoren angesprochen.
    Die kleine
Kamera arbeitete dabei auf dem Prinzip einer Polaroidkamera. Der fertige Film
mußte nur noch entnommen und der Schutzstreifen abgezogen werden.
    Larry fand
eine Reihe von Aufnahmen von sich selbst. Aber dann kam er an die Stelle des
Filmes, wo der fremde Besucher während seiner Abwesenheit in das Zimmer
eingedrungen war.
    Deutlich und
klar gezeichnet war das Gesicht. Eine Großaufnahme beim Eintreten. Die gleiche
Person war zu sehen, wie sie die Skulptur entdeckte, an sich nahm und heimlich
den Raum verließ.
    Der Mann
hatte Ähnlichkeit mit dem toten Dr. Floyd Merredith. Und Ähnlichkeit mit der
Puppe. Jetzt wußte Larry auch,

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