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088 - Die Alpträume des Mr. Clint

088 - Die Alpträume des Mr. Clint

Titel: 088 - Die Alpträume des Mr. Clint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sind,
gelang Ihnen erstaunlicherweise schnell ein Einblick in die Zusammenhänge.«
    Larry kam
einen Schritt auf Dr. Frelly zu.
    Der hob
sofort mahnend die Pistole höher. »Bleiben Sie, wo Sie sind!«
    »Sie werden
es nicht wagen, auf mich zu schießen«, entgegnete Larry. »Den Schuß würde man
im ganzen Haus hören. Und es dürfte Ihnen dann schwerfallen zu erklären,
weshalb Sie auf mich zielten.«
    Das
sarkastische Lächeln auf Dr. Frellys Lippen verstärkte sich. »Die Pistole gilt
nur der Einschüchterung. Ich habe ein anderes Mittel, Sie für immer zum
Schweigen zu bringen. Und kein Mensch erfährt jemals, wie es dazu kam.«
    Larry hatte
einen furchtbaren Verdacht. Der bestätigte sich noch in diesen Sekunden.
    Der Arzt
griff mit der Rechten vorsichtig in die Tasche seines weißen Kittels und nahm
ein kleines braunes Männchen hervor.
    Der Amerikaner
hielt den Atem an.
    In Dr.
Frellys Hand erkannte er sich selbst wieder! Eine tausendfach verkleinerte
Ausgabe seines Körpers! Die sportliche Figur, die schmalen Hüften, das markante
Gesicht, die Form der weichen, blonden Haare, die Haltung des Kopfes, alles
stimmte!
    Dr. Frelly
genoß die Verwunderung seines Gegenübers. »Was aus einer kleinen Fotografie von
Ihnen werden kann, erstaunlich, nicht wahr?« fragte er rauh. »Dieser kleine
Brent ist meine Geheimwaffe gegen Sie. Das müssen Sie wissen. Hier ist es nicht
notwendig, daß Moodor-Clint erst zu schlafen anfängt. Der seelisch-geistige
Lebensbogen ist von Ihnen auf diese Skulptur übertragen, er wird auch dann
wirksam, wenn Clint nicht schläft und träumt.
    Denken Sie an
Donald Kingsley und seine Beine!«
    Larry
schluckte. Noch deutlicher war das Bild, das er von Sinclair Merredith vor
Augen hatte. Mit der Skulptur war Larry zu einem Sklaven geworden. Ein einziger
fester Druck durch Dr. Frellys Hand, und die Skulptur würde zerkrümeln. X-RAY-3
wußte, was dann mit ihm geschah.
    Der
geheimnisvolle Lebensbogen, von dem der Chefarzt gesprochen, würde zerstört
werden.
    »Sie wollten
Lachlan Moodor-Clint kennenlernen, Brent?« fragte Dr. Frelly spöttisch. »Ich
gebe Ihnen die Möglichkeit. Nehmen Sie es als Erfüllung eines Wunsches
unmittelbar vor Ihrem Tod hin. Sie werden Moodor-Clint sehen und sterben.
    Das ist doch
ein Angebot, nicht wahr?«
    X-RAY-3 nahm
dieses Angebot an.
    Er gewann
Zeit. Aber er wußte auch, daß er im Prinzip nichts an seinem Schicksal ändern
konnte. Solange Dr. Frelly die Skulptur von ihm besaß, war er ein Gefangener.
Sinclair Merrediths Verhalten, der versucht hatte, eine richtige Schutzhülle
für die Satanspuppe seines Ichs zu errichten, hatte lächerlich gewirkt. Aber es
war nicht lächerlich gewesen. Larry wußte, daß er ähnlich handeln würde, böte
man ihm die Gelegenheit. Ein harter, eiskalter Gegner hatte sein Leben und
Sterben in der Hand.
    Dr. Frelly ging hinter Larry her. Der Agent benutzte auf Anraten des Arztes einen Treppenaufgang,
der in den Privaträumen des Arztes, durch mobile Wände verborgen, begann. Es
war eine sehr schmale und gewundene Treppe. Manchmal verschwand X-RAY-3 schon
an der nächsten Biegung, und damit verlor Dr. Frelly seinen Schützling aus den
Augen. Aber er hatte keine Furcht, daß Larry Brent diese Chance nutzte. Die
Skulptur in seinem Besitz machte eine solche Reaktion durch den Amerikaner
unwahrscheinlich.
    Sie kamen im
Keller an. Selbst in der Dunkelheit riskierte es Larry nicht, Dr. Frelly
anzugreifen. Er mußte damit rechnen, die Skulptur zu beschädigen und damit sein
Leben zu verwirken.
    X-RAY-3 sah
zum ersten Mal keinen Ausweg mehr.
    Er war zum
Spielball eines grausamen Schicksals geworden.
    Dr. Frelly
und Larry Brent passierten den ruhigen Keller. Dann schloß der Arzt eine Tür
auf und dirigierte X-RAY-3 ins Freie. Es war dunkel und regnerisch.
    Sie standen
hinter dem Anbau des Sanatoriums.
    Sich im
Schatten des Gebäudes haltend, verlangte Dr. Frelly, daß Larry den Weg vor ihm herging,
der zwischen kahlen Büschen und Baumreihen hindurch genau zu dem
Herrschaftsgebäude führte, das niemand für bewohnt hielt.
    Was für ein
Irrtum!
    Hier in
diesem baufälligen, von Moos und Gras überwachsenen Gebäude, hinter den mit
Brettern und Stacheldraht vernagelten Fenstern und Türen existierte das
geheimnisvollste Wesen, das man sich vorstellen konnte.
    Larry Brent
erreichte das rund hundert Meter auf der anderen Seite des Parks liegende Haus.
    Dr. Frelly
kam näher an ihn heran. Er zeigte ihm den Weg. Sie gingen in den

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