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088 - Die Sumpfhexe

088 - Die Sumpfhexe

Titel: 088 - Die Sumpfhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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die Fahnenstange der Yacht und erhob sich dann in den Nachthimmel. Dean sah den schwarzen Schatten über sich, der sich entfernte und verschwand. Einmal noch hörte er den schrillen Schrei.
    Buster und Corell kamen an Deck gestürzt. Auf dem Motorboot flammten Scheinwerfer auf.
    „Worauf hast du denn geschossen?“ fragte Buster.
    „Hol mich der Teufel, wenn ich das weiß“, antwortete Dean, kreidebleich im Gesicht.
     

Am nächsten Morgen machte sich Buster zu der alten Doreen auf, um von ihr Aufklärung über die unheimlichen Geschehnisse und Taits Krankheit zu erhalten. Dean hatte erzählt, was in der Nacht vorgegangen war. Corell glaubte ihm nicht, und auch Buster war sehr skeptisch, aber er wollte Gewißheit.
    Buster wanderte durch den Sumpf. Er nahm den Weg, den Tait beschrieben hatte, ehe er von Bord der „Guinea“ transportiert worden war. Einer Meldung nach, die am frühen Morgen über Funk auf der „Guinea“ eingetroffen war, hatte Taits Befinden sich zwar gebessert, doch Buster war von seinem Vorhaben nicht abzubringen gewesen.
    Buster trug ein Jagdgewehr über der Schulter. Die schmalen Pfade durch die üppige, saftstrotzende Sumpfvegetation waren kaum zu entdecken. In Tümpeln rechts und links vom Wege trieben reglos wie Baumstämme Alligatoren und Kaimane. Moskitos peinigten Buster, obwohl er sich mit Insektenschutzmittel dick eingerieben hatte.
    Oftmals schwankte der Boden unter den Füßen des untersetzten, schwergewichtigen Mannes. Überall im Sumpf quakten Frösche, und manchmal schrie ein Tier. Vögel stoben empor, von einer Raubkatze oder einer Schlange aufgestöbert.
    An einem Teich sah Buster einige Flamingos. Sie wirkten wie Fremdkörper in dieser gefährlichen Umgebung. Er kam durch einen Mangrovenwald, in dem er sich fast verirrte, und mußte auf weit auseinander liegenden, flachen Steinen ein Flüßchen überqueren. Auf einem der Steine ringelte sich eine Wasserschlange in der Sonne.
    Buster sah sie erst im letzten Augenblick. Mühsam balancierte er auf dem Stein, den er gerade hatte verlassen wollen, und nahm das Jagdgewehr von der Schulter. Doch bevor er es in Anschlag brachte, glitt die Schlange ins Wasser und schwamm schnell davon.
    Gegen Mittag erreichte Buster schweißgebadet die Insel im Sumpf, auf der die Hütte der alten Doreen stand. Der Pfad dahin war lebensgefährlich. Er führte über schwankenden, unergründlichen Sumpf und war nur von einigen Grasbüscheln markiert.
    Buster erkannte die Gefahr. Ein falscher Schritt, und er würde im Morast einsacken und versinken. Nur, weil er sich jetzt schon einmal den weiten Weg gemacht hatte und sich nur noch wenige hundert Yards vor dem Ziel befand, kehrte er nicht um.
    Er kam durch eine Gruppe hoher Zypressen und sah auf der blumenübersäten Wiese vor sich die Hütte der Sumpfhexe. Sie war aus alten Brettern und grob behauenen Balken zusammengefügt und mit Laub gedeckt. Sie sah aus, als könne sie jeden Augenblick zusammenbrechen. Die kleinen Fenster waren so schmutzig, daß man kaum hindurchschauen konnte.
    Vor der Hütte wusch ein bildschönes Mädchen Kleider und Wäsche an einer Quelle. Die dunkelhaarige Unbekannte hatte eine vollendete Figur. Sie trug nur ausgefranste Jeans. Ihre Brüste waren groß und fest, die Brustwarzen sehr stark ausgeprägt und von großen Höfen umgeben.
    Ohne Scheu sah das Mädchen dem Mann entgegen. Sie konnte nicht älter als zwanzig Jahre sein.
    „Ich … ich möchte zu Doreen Carlyle“, stammelte Buster. Er schwitzte stark, und das halbnackte Mädchen irritierte ihn.
    „Meine Tante ist in der Hütte. Ich bin Samantha. Was willst du von der alten Doreen?“
    Das Mädchen benahm sich völlig ungezwungen, als sei sie noch nie mit der Zivilisation in Berührung gekommen. Buster fragte sich, wie lange Samantha schon bei der Alten im Sumpf hausen mochte, und wie ein so schönes Mädchen dieses Leben hier aushielt.
    „Mit ihr sprechen will ich“, antwortete Buster. „Mein Halbbruder war vor einigen Tagen hier.“
    „Ich weiß.“ Samantha nickte. Buster konnte seinen Blick nicht von ihren Brüsten wenden. „Ihr habt die gesunkenen Galeonen gefunden. Seid ihr zufrieden mit dem, was ihr vom Meeresgrund heraufgeholt habt?“
    Samanthas Worte schienen eine hintergründige Bedeutung zu haben. Buster sah in ihren grünen Augen ein boshaftes Funkeln, das aber gleich darauf erlosch.
    „Doch, wir sind zufrieden. Eine Menge Silber war an Bord.“
    „Pfui Teufel, Silber! Was für ein häßliches

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