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0880 - Der Vampir von Cluanie

0880 - Der Vampir von Cluanie

Titel: 0880 - Der Vampir von Cluanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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da?«
    ***
    Vergangenheit, die Umgebung von Cluanie, 939:
    Ghared Saris ap Llewellyn schob das Schwert in eine Scheide und hängte diese an seinen Gürtel. Er trug die Tracht eines Clanführers in den Llewellyn-Mustern und -Farben. Kurz zerrte er an seinem Kilt, als er in die Nacht hinaustrat und sich umsah. Er fühlte sich müde und matt.
    Er hatte lange nicht geschlafen…
    Nur mit großer Mühe schaffte er es, den Hang zum Dorf zu überbrücken und Loch Cluanie zu erreichen, über das sich an dieser Stelle, wo der kleine See eingeengt war, eine Brücke spannte.
    Als er die ersten Lichter von Cluanie erblickte, hallten ihm auch schon die Stimmen der Dorfbewohner entgegen. Es war eine Gruppe von sieben Mann, die mit Kreuzen bewaffnet auf ihn zukamen, angeführt von Priester Bartholomäus.
    Als sie den Laird sahen, blieben sie stehen und rissen verwundert die Augen auf.
    »Was soll dieses nächtliche Unterfangen?«, fragte Ghared schroff und wischte sich mit der Hand durchs Gesicht.
    »Der Vampir, Herr«, stammelte Michael. »Er muss aufgehalten werden.«
    »Und wo soll dieser Vampir sich verstecken?«, wollte Ghared wissen und war froh darüber, dass die Männer von sich aus mit diesem Thema angefangen hatten. Nicht nur, das er so tun konnte, als ob ihr bäuerliches Gerede Unsinn wäre, so konnte er dann auch unauffällig fragen, wo man meinte, diesen Vampir gesehen zu haben. Nicht, dass Ghared wollte, dass einer seiner Untertanen einem Vampir begegnet war, aber eine Neuigkeit aus erster Hand wäre schon interessant. So sah der Laird die Männer kurz mit einem mahnenden Blick an und lächelte verschmitzt, als er sah, wie einige der Bauern, Fischer und Schafhirten zurückwichen. Sie respektierten ihn natürlich noch immer als das, was er war, obwohl sie Vorbehalte gegen ihn hatten.
    Hervorgerufen durch den Klerus, dass wusste Ghared. Denn wie konnte es sein, dass ein Mensch so alt wurde wie der Laird? Das war Teufels werk und konnte nicht mit rechten Dingen zugehen… Denn nur Jesus Christus, hatte der Vorgänger von Bartholomäus gemeint, konnte die Unsterblichkeit geben, indem man ins Himmelreich Einzug hielt. Der Laird hatte den Mann aus dem Dorf hinausgejagt und hatte auch Bartholomäus eindeutig zu verstehen gegeben, dass er es nicht leiden konnte, wenn man hinter seinem Rücken Gerüchte in die Welt setzte.
    Und so waren die ersten Unruhen dann verschwunden. Natürlich redeten die Menschen weiter, aber sie waren durch ihren Laird einiges gewohnt und so war es dann auch nicht verwunderlich, dass man ihn unversehens bei Nacht kurz vor dem Dorf antraf und mit ihm über einen Vampir sprach, gerade so, als ob man über das vergangene Mitsommerfest redete.
    Michael war es, der als erstes seinen Mut wiederfand und mit zitternder Stimme antwortete: »Nicht weit von hier. Bei den Seen ist er gesehen worden, mein Laird!«
    »Die Seen«, flüsterte Ghared und schaute über die Schulter in Richtung der Ruinen von Caer-Spook, als erwarte er Hilfe von dort. Dabei war das Castle von hier aus nicht mal zu sehen.
    »Und warum dort?«
    »Dort hat man vor sieben Tagen die Leiche von Mary gefunden. Nackt und ziemlich tot.«
    »Bei einer Leiche ist zu erwarten, dass sie tot ist«, brummte Ghared und fragte sich, warum er von der Unruhe der letzten Tage nichts mitbekommen hatte. Natürlich, die Erbfolge , aber waren seine Ohren wirklich verschlossen gewesen?
    Dann fing sich der Laird wieder, sah Michael an und fragte: »Habt ihr etwas Auffälliges bei Mary entdeckt?«
    Der Bauer schüttelte den Kopf. »Was meint Ihr, mein Laird?«
    »Male, an ihrem Hals? Eine Veränderung ihres Gemüts?«
    »Sie ist tot, mein Laird!«, schnaufte Michael.
    »Wo liegt sie begraben?«
    »An der Wegkreuzung, mein Laird, so wie es sich für unreine Seelen gehört.«
    »Wir haben ihr sogar den Kopf abgeschlagen«, hauchte ein anderer Mann, der noch nie durch besondere Schläue aufgefallen war.
    »Dann brauche ich sie mir nicht mehr anschauen«, brummte Ghared leise und war sich sicher, dass die Männer das Richtige getan hatten, auch wenn es dem Laird um den schönen Kopf der jungen Mary McGilbton leidtat.
    Sie war immer ein gern gesehener Gast in seinem Hause gewesen, und ihre fröhliche und zugängliche Art hatte dem Laird gefallen, besonders deswegen, weil sie dazu geeignet gewesen wäre, ebenfalls die Erbfolge vorwärtszutreiben. Aber anstatt ihrer war es dann Chloe geworden, da sie eher in Betracht gekommen war, ihm einen Sohn zu gebären. Denn in

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