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0880 - Ich will dein Blut, Sinclair!

0880 - Ich will dein Blut, Sinclair!

Titel: 0880 - Ich will dein Blut, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eigentlich mit mir geschehen? Daß ich einen Unfall gehabt habe, weiß ich selbst. Und dann? Was passierte dann?«
    »Am Körper haben Sie nicht viel zurückbehalten. Ich glaube, daß es nicht mal Prellungen sind, leider ist jedoch Ihr Kopf in Mitleidenschaft gezogen worden.«
    »Das wertvollste Stück.«
    »Sie haben Humor.«
    »Den muß man auch haben, Schwester. Zumindest in meinem Job. Können Sie mir denn die Diagnose mitteilen?«
    »Ich nicht«, sagte Janet, als sie sich wieder normal hinstellte. »Die wird Ihnen der Arzt sagen.«
    »Oh - hört sich schlimm an.«
    »Keine Sorge, Mr. Sinclair. Dr. Hamilton hat noch keinem Patienten den Kopf abgerissen.«
    »Eher angenäht, wie?«
    Sie lachte prustend und ging auf die beigelackierte Tür zu. »Dr. Hamilton wird sich gleich um Sie kümmern.«
    »He, Moment noch!«
    »Ja?«
    »Sagen Sie, Schwester, wo bin ich hier eigentlich? In einem Krankenhaus, das ist klar. Aber wie heißt der Ort?«
    »Wir befinden uns hier in Selby.«
    »Aha, hätte ich mir auch denken können.«
    »Wäre Ihre Verletzung schwerer gewesen, hätten wir sie vielleicht in eine Klinik nach York schaffen müssen. So aber befinden Sie sich in unserem kleinen und gemütlichen Krankenhaus.«
    Davon war ich auch überzeugt. Ich wartete, bis Schwester Janet die Tür hinter sich geschlossen hatte und fing dann an, mich zu bewegen. Schon zuckten die Stiche so bösartig durch meinen Kopf, daß ich den Mund verzog. Ich fing an, mich zu betasten. Daß ich ein Krankenhausnachthemd trug, war okay, aber der Verband um meine Stirn herum ließ darauf schließen, daß es mich dort am heftigsten erwischt hatte. Ich erinnerte mich auch daran, bei dem Aufprall nach vorn geschleudert worden zu sein. Zwar hatte mich der Gurt gehalten, ihm war es aber nicht gelungen, den Aufprall abzuwehren.
    Auch der Hinterkopf hatte etwas abgekommen, doch Schmerzen hatte ich so gut wie nicht. Nun ja, ich lebte, ich fühlte mich sogar relativ wohl, und ich würde so schnell wie möglich dieses Krankenhaus wieder verlassen, das stand schon jetzt fest.
    Wo war das Telefon?
    Ich sah keins, auch nicht, als ich mich halb im Bett drehte. Wahrscheinlich hing ein Apparat irgendwo auf dem Gang, aber dahin wollte ich noch nicht gehen, zudem wäre ich womöglich dem Arzt in die Arme gelaufen, was mir doch peinlich gewesen wäre.
    Ich konnte nachdenken, ich konnte rekapitulieren, ich erinnerte mich automatisch daran, wie ich überhaupt in diese vertrackte Lage geraten war.
    Nach meiner kurzen Schlafpause hatte es praktisch begonnen. Ich war gefahren, umgeben von einer grauen Nebelwand, und aus ihr hervor war plötzlich der Schatten erschienen.
    Wieder einmal!
    Von diesem Augenblick an lief das Geschehen wie ein zu schnell gezogener Film an meinem geistigen Auge vorbei. Alles geriet in Bewegung, ich kam nicht mehr zurecht, aber dieser Schatten hatte mich wohl nicht erwischt.
    Auf einen Vampir hatte ich mich festlegen müssen. Das war einfach eine Tatsache. Vampire waren scharf auf die Halsschlagader ihrer Opfer, dort bissen sie hinein. Ich tastete meinen Hals ab und war beruhigt, daß sich die Haut glatt anfühlte. Es gab keine Bißstellen, keine winzigen Wunden, also mußte ich einen Schutzengel gehabt haben.
    Es gab für mich keinen einleuchtenden Grund.
    Normalerweise stürzten sich Vampire mit all ihrer Kraft auf die wehrund leblosen Opfer, denn auch sie liebten keinen Widerstand, in meinem Fall jedoch waren diese Gesetze ad absurdum geführt worden.
    Warum?
    So sehr ich mir auch den Kopf zerbrach, ich fand den Grund nicht. Mein Erwachen hier, meine Rettung widersprach allen schwarzmagischen Regeln. Irgend etwas mußte den Blutsauger davon abgehalten haben, sich mit mir zu beschäftigen.
    Mich gab es, ihn gab es.
    Und ich dachte noch einen Schritt weiter, denn ein Vampir, der einmal das Blut gerochen hatte, gab so leicht nicht auf. Ich konnte also mit seinem Besuch rechnen.
    Bei diesem Gedanken drehte ich den Kopf und schaute gegen das schmale Fenster, vor dessen Scheibe ein gelblicher Vorhang gezogen worden war.
    Dahinter lauerte schon die Dämmerung.
    Mich erschreckte dies ein wenig, denn ich hätte nicht gedacht, schon so lange im Bett gelegen zu haben. Wahrscheinlich war es bewußt so gesteuert worden, ich hatte mich erholen sollen.
    Und ich fühle mich nicht mal schlecht. Mein Körper hatte bei dem Unfall nur wenig mitbekommen, ein paar blaue Flecken, okay, darüber wollte ich nicht weiter nachdenken, so etwas kam immer wieder vor, daran

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