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0881 - Erbe des Tba

Titel: 0881 - Erbe des Tba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Freund ist. Das denkst du doch auch, Majestät, nicht wahr?"
    Anson Argyris nickte und blickte Arzachena auffordernd an.
    Der alte Prospektor wandte sich wieder den Freifahrern zu, seufzte schwer und sagte: „Nein, Tengri Lethos lebte und war wohlauf, als sich unsere Wege trennten. Meine Nerven sind nur etwas zerrüttet. Ich hätte nie gedacht, daß ..." Er winkte ab. „Mehr kann ich nicht sagen, Majestät. Später vielleicht, aber heute nicht."
    Fürst Wolfe-Simmer wollte mit der Faust auf den Tisch schlagen, aber Argyris legte ihm die Hand auf den Unterarm und sagte: „Laß das, bitte, Jürgo! Sie haben offenbar Schweres durchgemacht und müssen erst wieder zu sich selbst finden. Wir haben auch anderes zu tun, als sie auszuhorchen. Wenn die Molekülverformer eine Invasion vorbereiten..."
    Hotrenor-Taak sprang auf. ,„Die Molekülverformer? Was ist mit ihnen? Wie kommen Sie darauf, sie würden eine Invasion vorbereiten, Majestät?"
    Aber Anson Argyris war bereits an der Tür.
    „Wir können darüber reden, wenn Sie sich erholt haben", sagte er und verschwand, Fürst Wolfe-Simmer im Schlepp.
     
    7.
     
    RUHE VOR DEM STURM
     
    Die ZYMAHR-ELKZEFT flog in die Atmosphäre eines Extremplaneten ein.
    Hassan Ihaggar hatte gerade mit Knallmurmeln Jagd auf Steinschleichen gemacht, als er das rasch anschwellende Dröhnen hörte.
    Hassans erste Reaktion bestand darin, sich in einen Felsspalt schräg unter der aufragenden Steinplatte zu verkriechen. Die Erinnerungen an die Überfälle von Überschweren, die nicht begreifen wollten, daß ihre Heimatwelten gegen Oxtorne die reinsten Sanatoriumsplaneten waren, wirkten noch nach, obwohl die Herrschaft des Konzils über die Milchstraße vorbei war und die Überschweren froh sein durften, wenn man sie nicht allzuhart bestrafte.
    Aber Hassan blieb nicht lange in seinem Versteck. Es gab nämlich auch die Erinnerung an die Erzählungen der Erwachsenen über die Schlacht in der Ebene der schwarzen Schatten, in der hunderttausend schwerbewaffnete Überschwere von zehntausend Oxtornern mit Hilfe von Okrills aufgerieben worden waren. Die Laren hatten während des Kampfes nicht eingreifen können, da die Oxtorner sich sofort unter die Angreifer mischten - und danach waren die Sieger längst untergetaucht, bevor die Laren es begriffen, daß ihre Verbündeten nicht zurückkehren würden.
    Die meisten Oxtorner glaubten natürlich, daß sie es diesem Sieg verdankten, daß sie fortan von Laren und Überschweren in Ruhe gelassen wurden. Nur diejenigen, die als Agenten des NEI draußen gearbeitet hatten, wußten, daß ihr Planet es den Aktivitäten des NEI und der Energieverknappung bei den Laren verdankte, daß er überhaupt noch existierte. Normalerweise nämlich hätten Überschwere und Laren auf die verheerende Niederlage mit der Vernichtung des Planeten durch Fernwaffen geantwortet.
    Das wußte Hassan nicht. Er wußte nur, daß er stolz auf die Älteren sein durfte und daß ein Oxtorner sich vor keinen anderen Lebewesen zu fürchten brauchte.
    Darum verließ er sein Versteck, kletterte auf die Steinplatte und schaute in den Himmel, um das Raumschiff, das offenbar zur Landung ansetzte, nicht zu übersehen.
    Aber der Himmel war, wie so oft auf Oxtorne, von schweren düsteren Wolken bedeckt. In der Ferne zuckten die mächtigen Entladungen eines Gewitters, das auf der Erde zur Auslösung von Katastrophenalarm geführt hätte. Es war schwül - zirka siebzig Grad Celsius im Schatten -, aber es würde bald heiß werden, wenn die Wolken aufrissen.
    Plötzlich glaubte Hassan, hinter beziehungsweise über dem Wolkenstrudel zwischen ihm und dem östlichen Horizont einen hellen Fleck zu erkennen, der sich rasch vergrößerte. Auch schien ihm, als löste sich der zirka fünfzig Kilometer durchmessende Wolkenstrudel aus dem Wolkenmeer heraus und sänke tiefer, wobei er außerdem rascher rotierte.
    Wie gebannt starrte der Zehnjährige zu der Erscheinung hinauf. Er hatte so etwas noch nie gesehen. Ein Schwärm Forbes-Drachen schoß rasend schnell durch die ständig bewegte Luft, vollführte unterhalb der rotierenden Wolkenspirale einige abrupte Wendemanöver und jagte dann nach Westen weiter. Hassan beachtete sie diesmal kaum; er brauchte die Pflanzenfresser ohnehin nicht zu fürchten.
    Tiefer und tiefer sank der rotierende Wolkenstrudel, während er von oben immer stärker beleuchtet wurde. Ab und zu zuckten grelle Lichtkegel über die Ränder des Wolkenstrudels. Ein dumpfes Brausen und Dröhnen

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