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0881 - Erbe des Tba

Titel: 0881 - Erbe des Tba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erfüllte die dichte Atmosphäre.
    Dann riß der Wolkenstrudel explosionsartig auseinander. Ultrahelles Wabern schoß nach unten.
    Ein schmaler Lichtkegel fuhr zu der Steinplatte. Er hätte Hassan getroffen, wenn der Junge nicht durch eine unverhoffte Orkanbö von der Steinplatte gefegt worden wäre. Rund hundert Meter weiter kam Hassan wieder auf die Füße.
    Der Flug und der Sturz hatten ihm nichts ausgemacht. Die Konstitution heranwachsender Oxtorner stand der Erwachsener nicht viel nach. Dennoch war sein Selbstvertrauen schwer erschüttert worden, denn er hatte den Strahl gesehen, der die Steinplatte sekundenlang in bleiches Leuchten hüllte.
    Da er glaubte, daß es sich um einen Hochenergiestrahl handelte, mußte er annehmen, daß die Besatzung des bislang noch unsichtbaren Raumschiffs sich vorgenommen hatte, ihn zu ermorden.
    Er blickte sich schnell nach einem Versteck um, konnte aber keines entdecken. Deshalb huschte er über die von Felsbrocken übersäte Ebene, um den Großen Graben zu erreichen, der zu dieser Jahreszeit nur wenig Wasser führte, so daß die zahllosen tiefen Uferhöhlen ausgezeichnete Verstecke boten.
    Aber als das Dröhnen sich so verstärkte, daß der Boden unter Has-sans nackten Füßen wie wild vibrierte, wußte er, daß er es nicht schaffen würde.
    Er fuhr herum, um wenigstens dem Feind in die „Augen" zu sehen.
    Hassan Jhaggar riß die Augen auf und starrte entsetzt und zugleich fasziniert auf das riesige, schimmernde und funkelnde Gebilde, das aus der Wolkenlücke herabtauchte und genau auf ihn zuflog.
    Das Ding sah aus wie eine gigantische Stahlkugel, deren untere Hälfte offen war und von einer glockenförmigen Ansammlung blitzender und funkelnder technischer Elemente strotzte und deren obere Hälfte von den stachelartigen Auswüchsen röhren- und stabförmiger Elemente verdeckt wurde.
    Und der ganze Apparat strahlte nicht nur verwirrende Lichteffekte aus, sondern auch'die harten Vibrationen und das Dröhnen, das jetzt zu einem grauenhaften Brüllen anschwoll. Alle Steine bis zu halber Okrillgröße gerieten in Bewegung und hüpften mit Getöse auf dem felsigen Untergrund.
    Aber Hassan blieb unbeweglich stehen. Er versuchte gar nicht mehr, sich zu verbergen.
    Entweder überwog die Faszination seine Furcht, oder der Anblick des riesigen Raumschiffs hatte ihn hypnotisiert.
    Und wieder fuhr ein schmaler Lichtkegel herab. Diesmal traf er den Knaben voll, hüllte ihn in sein geisterhaft bleiches Licht, bis Hassan einem Betrachter nur noch als Lichtgestalt erschienen wäre.
    Und als der Lichtkegel erlosch, war Hassan verschwunden ...
    In einem kleinen kuppeiförmigen Raum bildeten sich die lichthellen Urryisse eines zehnjährigen oxtorni-schen Jungen, dann verdunkelte sich die Lichtgestalt.
    Hassan stand unbeweglich da und schaute sich ungläubig die hochtechnifizierte Umgebung an, in der er sich unverhofft wiedergefunden hatte, nachdem er, als der Lichtstrahl ihn traf, g^acht hatte, er müßte sterben.
    In den Wänden der Halle lauerten undefinierbare Schatten. Es handelte sich überwiegend um unbeleuchtete Kommunikationsnischen, Geräteverkleidungen und anderes.
    Aus zwei dieser Schatten traten zwei humanoide Lebewesen hervor -humanoid, weil sie einen Rumpf, zwei Arme, zwei Beine und einen Kopf besaßen und offenbar die gleiche Luft atmeten wie Menschen. Aber sie waren zweifellos keine Menschen, denn Hassan hatte noch nie etwas von Umweltangepaßten gehört, die ovale Schädel besaßen, deren Vorderseiten so glatt wie abgeschnitten waren und nur zwei große halbkugelförmige Augen enthielten.
    Hassan wußte nicht, wie er sich ihnen gegenüber verhalten sollte. Er war, wie alle Oxtorner, zu Toleranz, zu einem vernünftigen Friedenswillen und zu vernünftiger Kompromißbereitschaft erzogen worden und hatte gelernt, seine Aggressionen so abzubauen, daß er damit anderen Lebewesen nicht schadete.
    Allerdings war er kein reiner Engel. Das war niemand, der unter den Extremweltbedingungen Oxtornes aufwuchs, denn die physische Anpassung an einen unaufhörlichen harten Uberlebenskampf wirkte sich auch auf die Psyche aus. So machte sich Hassan beispielsweise nichts daraus, die wildlebenden Tiere Oxtornes zu jagen.
    Es war nur logisch, daß ein Teil des tierischen Instinktverhaltens, beispielsweise die Fluchtdistanz, auf ihn übergegangen war, meist zwar unter dem anerzogenen menschlichen Zivüisationsverhalten vergraben, aber in Extremsituationen verfügbar.
    Und Hassan befand sich in einer

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