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0882 - Der Sonnen-Dämon

0882 - Der Sonnen-Dämon

Titel: 0882 - Der Sonnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und schon reife Psychonauten gewesen, die das Grab fanden. Sie konnten mit ihrem dritten Auge umgehen. Sie haben es nie danach in der Öffentlichkeit gezeigt, nehme ich mal an, sie waren verantwortungsbewußt im Gegensatz zu denen, die wir erlebt haben.«
    Shao kam damit nicht zurecht. »Wie willst du sie denn so genau unterscheiden können, Suko?«
    Der Inspektor lächelte. »Das ist ganz einfach. Wir haben die falschen Psychonauten erlebt, daß wird dir John bestätigen können. Sie nämlich tragen nicht den Ring des Pegasus, der ihnen die Weisheit garantiert. Diejenigen, die den Ring tragen, wissen mit ihrer Herkunft und Verantwortung umzugehen. Sie sind dabei nach dem verschollenen dritten Auge des Menschen zu suchen, und es müssen Menschen sein, die sich für das Gute auf dieser Welt einsetzen. Sie wollen nichts Böses und in die Tiefen der Finsternis hineinsteigen, sie wollen auch nicht zerstören, sondern erhalten. Das ist es doch.«
    Die Worte waren auf Shao nicht ohne Eindruck geblieben. Dennoch widersprach sie. »So ganz kann es nicht stimmen, Suko, denn als wir die beiden Männer innerhalb des magischen Zeithologramms sahen, da habe ich zumindest keinen Ring an einem ihrer Finger entdeckt. Du etwa, John?«
    »Stimmt. Sie trugen keinen Ring.«
    Suko geriet ins Grübeln. Er aß dabei. »Wie dem auch sei, sie können ihn vergessen haben und…«
    »Zählst du sie denn zu den echten Psychonauten?«
    Er ließ die Gabel sinken. Der Blick seiner dunklen Augen richtete sich auf mein Gesicht. »Ja, John, ich zähle sie dazu. Es sind die echten, denn Shao und ich haben im Supermarkt beobachtet, wie sich bei dem sterbenden Francis Clayton das dritte Auge überdeutlich zeigte. Bei den falschen Psychonauten haben wir damals erlebt, wie sie sich in widerliche hundeköpfige Ghouls verwandelten, das war bei Clayton nicht der Fall. Für mich ist er ein echter Psychonaut gewesen, und sein Kollege Laroche ist es ebenfalls.«
    »Okay«, sagte ich.
    »Dann stimmst du mir voll und ganz zu?«
    »Ich weiß keine bessere Möglichkeit. Aber ich denke auch, daß wir hier nicht noch länger herumsitzen sollten. Laroche ist in Paris, auch Kinok befindet sich dort. Es wäre besser, wenn wir zu ihnen fliegen und Kontakt mit ihnen aufnehmen.«
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte Shao.
    »Und warum nicht?«
    Sie lächelte schmal. »Weil beide mit der ersten Maschine hier in London landen werden…«
    ***
    Es gefiel Guy Laroche gar nicht, daß sich der Junge von ihm entfernt hatte, unter der schallschluckenden Haube stand und mit London telefonierte. Obwohl er sich nur wenige Schritte von ihm entfernt befand, fühlte sich der Archäologe unsicher. Er befand sich in einem Zustand, in dem das Alleinsein überhaupt nicht guttat. Er hatte Kinok als einen Beschützer und Leibwächter akzeptiert.
    Ohne ihn kam er sich hilflos vor und auch wie ausgeliefert.
    Er dachte daran, daß er in den letzten Tagen und Nächten schon mehrmals dieses Gefühl der Unsicherheit verspürt hatte. Es war über ihn gekommen wie ein dichter Schwall. Es hatte ihn beeinträchtigt, und er hatte sich nicht richtig konzentrieren können.
    Jetzt war die Situation wieder zurückgekehrt.
    Ihn umgab der noch nicht sehr große Trubel des Flughafens. Es war noch zu früh, in ein, zwei Stunden würde es anders aussehen. Die Maschinen starteten nicht so dicht hintereinander, und die Gäste, die jetzt fliegen wollten, sahen aus, als hätte man sie samt und sonders aus den Betten gerissen. Keiner gönnte dem anderen einen Blick. Auch Laroche wurde nicht beachtet, was ihm eigentlich positiv hätte auffallen müssen. Es war nicht der Fall, denn der Druck wollte einfach nicht weichen, und seine Nervosität steigerte sich.
    Endlich - es kam ihm doppelt so lange vor, als es tatsächlich gewesen war - verließ Kinok die Haube. Um seinen Mund huschte ein Lächeln, und der Archäologe wußte genau, daß er einen Erfolg erreicht hatte. Dennoch fragte er nach. »Hast du mit ihr gesprochen?«
    »Ja, sie waren schon auf.«
    »Gut, gut!« Laroche war erleichtert. »Und hast du mit ihr auch über mich geredet?«
    »Natürlich.«
    »Was sagte sie?«
    Kinok beruhigte den Mann, indem er seinen Arm berührte, und Guy spürte die Wärme der Haut.
    »Keine Sorge, mein Freund, du warst ihr bereits bekannt.«
    »Ich? Ach! Ja, das stimmt. Sie haben mich doch gesehen, als du das magische Bild…«
    »So meine ich das nicht. Schön, daß du meine Erzählungen nicht vergessen hast. Es ist mir nur

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