0883 - Die große Pyramide
worden sind. Richtig?"
„Richtig", sagte der Projektleiter.
„Soweit wir wissen, ist die Pyramide, abgesehen von dem pylonähnlichen Kern selbst, aus grob behau-enen und ein wenig unordentlich gestapelten Quadern errichtet. Zutreffend?"
„Laut allen Informationen: Ja."
„Wenn das so ist, dann gibt es einen deutlichen Grund dafür, daß dies so ist, wie es ist. Kannst du mir folgen?"
„Mit Mühe", brummte Cherto und begriff. „Du meinst...?"
„Ich meine", sagte Torn und sah seinerseits, daß sein Glas leer war, „daß es sich lohnt, in dieser Zone nachzuforschen. Morgen früh wird vermutlich das Supermorrison uns viel mehr sagen können."
„Geht in Ordnung, Partner. Ich glaube, du hast recht. Suchen wir weiter nach dem berüchtigten Geheimnis!"
„Nicht mehr heute!" entschloß sich Torn und stellte das leere Glas ab.
8.
Eawy ter Gedan wandte den Kopf ab und sagte schroff: „Ich habe alles genau verstanden. Wir müssen handeln! Eben habe ich den Funkverkehr zwischen Yana Sarthel, dem Sinus-Paratender und Boyt Margor analysiert."
„Sie hat ihn verständigt?" fragte Howatzer und schnellte seine pykni-sche Gestalt aus dem Sessel des Hotelzimmers.
„Ja. Sie war erregt", sagte „das Relais" ernst. „Sie stehen unmittelbar vor großen Entdeckungen in der Pyramide. Sie haben einen Hohlraum gefunden, ihn aber noch nicht geöffnet."
„Weiß Adams davon? Haben sie Tifflor verständigt?"
„Ja. Aber weder der eine noch der andere wissen, daß sich Margor für den zu erwartenden Fund interessiert. Wir müssen dorthin!"
„Berichte!" forderte sie der Wettermacher auf.
„Sie fanden einen Gang. Unter dem Gang gab es Unregelmäßigkeiten. Sie haben eine Methode, die Pyramide sozusagen zu röntgen. Dabei fanden sie einen Hohlraum im Stein und darin einen Gegenstand, der aus Metall zu sein scheint. Jedenfalls sagte Margor, er käme sofort und würde sich von Yana helfen lassen."
Howatzer fragte knurrend: „Warum Sinus-Paratender, Eawy?"
„Weil die Archäologin einmal völlig in seinem Bann zu sein scheint, ein anderes Mal ebenso uneingeschränkt frei, aber in der wichtigsten Entscheidungsfreiheit blockiert ist."
„Du meinst die Freiheit, Boyt zu verraten?"
„Genau das meine ich. Sie ist ein starker Charakter. Was tun wir?"
„Wir werden dabei sein, wenn Yana ihrem Beherrscher das Geheimnis zeigt", sagte das Mädchen kalt. Sie dachte an Margor, und wieder überfiel sie der Ekel, den sie bei seinen Berührungen empfunden hatte. „Und wir werden versuchen, das Schlimmste zu verhindern. Wir sind nicht wehrlos!"
Es war tatsächlich verblüffend. Es gab, nunmehr bestätigt, in der Cheopspyramide einen bisher un-entdeckten Gang und eine ebensolche Kammer. Zahlreiche Überlegungen und Vermutungen der drei Mutanten gewannen schlagartig neue Nahrung.
Wieder suchte Eawy in den verschiedenen Frequenzen, hörte viele unwichtige Dinge und verfolgte das Gespräch mit, das jemand namens Farrell mit Homer Adams führte. Alles trieb auf einen Punkt zu, der sich nur in einer donnernden Explosion entladen konnte. Schließlich sagte Bran Howatzer und rieb seine fleischige Nase: „Ich werde einen Gleiter mieten."
„Wir haben die Beschatter Tifflors abgeschüttelt. Tifflor glaubt uns noch immer nicht. Wir werden ihm den Beweis bringen. Sei vorsichtig!" ermahnte ihn Dun Vapido.
Sie befanden sich in einem kleinen Hotel in Kairo. Bisher waren sie nicht aufgefallen. Es gab auch keinerlei Anzeichen dafür, daß ihnen die Sicherheitsleute bis hierher hatten folgen können.
„Ich habe den Namen Uchillos schon mehrmals gehört", schloß Eawy. „Er ist verantwortlich für die Sicherheitseinrichtungen um die Pyramide. Er und seine Leute werden uns erkennen, wenn wir dort sind!" rief Eawy.
„Es wird Nacht sein, und ich kann sicher mit einem Unwetter unsere Spuren verwischen", erklärte beschwichtigend Vapido. „Wir werden bezahlen und losfliegen. Bran besorgt den Gleiter, und ich erledige den Rest. Kümmerst du dich um die Funksprüche?"
Eawy nickte.
„Ich halte euch auf dem laufenden!"
Sie schloß die Augen, streckte sich im Sessel aus und tastete wieder nach den unsichtbaren Kanälen zwischen den Leuten rund um die Pyramide und vielen anderen Stellen. Sie erfuhr immer mehr. Alles, was sie hörte, versetzte sie in erwartungsvolle Spannung. Es würde nicht mehr lange dauern, dann waren die Pioniere bis zu diesem spektakulären Gegenstand vorgestoßen.
Gegen Mittag nahm Boyt Margor auf seinem Zimmer eine
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