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0883 - Die große Pyramide

Titel: 0883 - Die große Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Voller Besorgnis rief Torn: „Denkt an die Jahrtausende! Yana Sarthel läßt uns von Hachmad Man-ran verfluchen, wenn ihr auch nur einen Quader beschädigt!"
    „Geh von meinen Nerven 'runter. Wir machen das schon richtig, verlaß dich drauf."
    „Ich werde jeden Handgriff genau beobachten!"
    Sakero winkte mit der sachlichen Großzügigkeit des Spezialisten ab und stiefelte davon. Torn bekam Gelegenheit, den Fachleuten zuzusehen.
    Zuerst wurde in der ermittelten Höhe eine transportable Arbeitsplattform erstellt. Sie war etwa zweihundert Quadratmeter groß und in ein schweres Gerät mit Gleisketten und einer komplizierten Hydraulik integriert. Unter die breiten Ketten war zur Schonung des Bodens eine doppelte Bahn Stahlplastik in Elementen verlegt worden.
    Ein Team aus Männern und Robotern löste die schweren, unsichtbar versenkten Schrauben des Kunststoffmaterials rund um die Stelle.
    Die tafelgroßen Bauteile wurden von Schwebeplattformen zu Boden gebracht und im nahen Verehrungstempel an der Ostseite untergebracht. Vorher hatte man ihre Lage genau bestimmt und sie durchnumeriert. Ununterbrochen sprachen Männer in Funkgeräte und hörten auf die Anordnungen, die aus den Lautsprechern quäkten.
    Ein Morrisongerät wurde kurz eingesetzt und danach die Quadern bezeichnet, hinter denen sich in waagrechter Fortsetzung der Gang befand. Das Pyramideninnere bestand im übertragenen Sinn aus einer ungeheuren Menge etwa gleichgroßer Blöcke, die in aufeinanderfolgend kleiner werdenden Ebenen gestapelt waren. Nur selten waren die Steine nicht verschränkt gegeneinander versetzt; das sagte jedenfalls die Literatur über alle vorherigen Untersuchungen aus.
    Ein fein gebündelter Desintegratorstrahl fraß sich einen Meter tief in den Stein. Eine Art stählerner Dübel wurde eingesetzt und mit wenigen Hammerschlägen hineingetrieben. Dann jaulte ein Robotaggregat auf und drehte eine armlange und unterarmdicke Schraube mit einem wuchtigen Kopf hinein.
    Ein Haken wurde eingeklinkt, ein vierzehnfach umgelenkter Flaschenzug waagrecht angebracht. Eines der leistungsfähigen Gleiterfahrzeuge stieg hoch, der andere Haken klinkte in eine Spezialausspa-rung ein. Drei aneinander befestigte Maschinen hielten das Gegenlager.
    Cherto schien gleichzeitig an mehreren Stellen zu sein. In seinem kleinen Gleiter, der grellgelb und Chromfarben in der Sonne aufstrahlte, schwebte er jetzt über dem Geschehen, das er mit einem Blick gänzlich überschauen konnte. Ein Kommando ertönte. Der Gleiter setzte sich langsam in Bewegung, das stählerne Tau spannte sich.
    Die riesige Untersetzung bewirkte zweierlei.
    Es mußte vom Zugfahrzeug wenig Kraft aufgewendet werden. Darüber hinaus verlief die Bewegung viel gleichmäßiger. Als sich sämtliche Seile hart gestrafft hatten, ertönte ein weithin hallendes Knirschen. Der Quader begann sich buchstäblich millimeterweise zu bewegen. Die Zugrichtung war ganz genau ermittel worden und durch einen Laserstrahl markiert, an dem sich die Zieloptik des Schleppfahrzeugs nicht einen Millimeterbruchteil weit entfernte.
    Der Quader rutschte nach vorn.
    Mit einem seltsamen schleifenden Geräusch zog die Maschine den kantigen Brocken aus dem Verband heraus. Zehn Zentimeter. Die Seile vibrierten und gaben summende Töne von sich.
    Jeder, der dieser Aktion kurz nach dem höchsten Sonnenstand zusah, hielt den Atem an. Viele waren überzeugt, daß die Pyramide zusammenstürzen würde, wenn der Quader gänzlich frei auf der stählernen Plattform lag. Dreißig Zentimeter. Die Spannung verdichtete sich, niemand wagte zu sprechen. Siebzig Zentimeter. Der Quader schien knapp eine Handbreit über der Plattform zu schweben und wurde an seinem Ende vom Gewicht der auf ihm ruhenden und neben ihm befindlichen Steinwürfel gehalten und vom Zug der straffen, summenden Stahltaue. Schließlich kippte das vordere Teil nach vorn, Steinsplitter surrten von der eingeklemmten hinteren Oberkante. Bonng! Mit dumpfem Knall landete der Quader auf der Plattform. Der schleppende Gleiter hielt an, die Spannung löste sich wie eine kleine Explosion.
    Überall schrien die Männer. Die Piloten betätigten die akustischen Signale ihrer Fahrzeuge.
    Frauen und Männer klatschten in die Hände, und die Pioniere taten so, als wäre diese Art von Risikojob ihr tägliches Brot.
    Yana merkte nicht, daß sie Toms Arm mit beiden Händen umklammerte und ihre Nägel durch den Stoff in seine Muskel preßte. Sie sank mit einem kleinen Schrei zurück in

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