0883 - Die große Pyramide
Thamis, unser Rotköpfchen, bleibt hier im technischen Zentrum. Wer fühlt sich stark genug, um noch vor den Sicherheitsleuten am Fuß dieses steinernen Geheimnisses einzutreffen und eine Nachrichtenleitung hierher aufzubauen?"
Harris, ein breitschultriger Mann mit schmalen Augen und ruhigen Bewegungen, stand langsam auf.
„Ich. tWann kommst du nach, Torn?"
„Ich denke, im Lauf der Nacht. Vielleicht gibt es dann schon ein Bett für mich. Ich werde es brauchen. Achtung, gilt für uns alle: wenn es administrative Schwierigkeiten gibt, wendet euch an Tifflor oder besser an Adams. Wenn er nicht anwesend ist, wird einer seiner Sekretäre die Saumseligen strafen."
Er drückte Harris' Hand und sah ihm nach. Die Tür schloß sich lautlos. Farrell nickte, trank die fünfte Tasse schwarzen Kaffees aus und erklärte vergnügt: „Wir werden jetzt sämtliche Informationen durchsehen, die es über die Pyramide gibt."
Gharsen schob seinen Sessel unter der Tischplatte zurück und antwortete: „Wenn ich alles richtig verstehe, dann soll sich in der Pyramide etwas verbergen, das bisher niemand entdeckt hat?"
„Etwas, wofür es sich lohnt, einen Angriff aus dem All durchzuführen. Der Plastiküberzug, der die Pyramide wie zu Cheops Zeiten aussehen läßt, wird sicher nicht der Grund sein. Wir müssen dieses Etwas finden. An die Arbeit, Freunde."
Zehn Minuten später kam Thamis herein. Sie war fünfundzwanzig Jahre alt und schien ebenso tüchtig zu sein wie hübsch. Ihr unverkennbares Merkmal war eine Flut feuerroter Locken.
„Cherto Sakero grub bis vor vier Minuten am Rand von Terrania City nach einem Transmitter.
Er stellt gerade seine besten Leute zu einem Team zusammen und kommt mit Spezialmaschinen nach Gise Town. Er denkt, daß sie am frühen Nachmittag dort sind. Ich habe ihm versprochen, daß er Projektleiter ist.
Yana Sarthel ist eine Kosmoethno-login. Sie hat auf Gäa drei wissenschaftliche Abhandlungen über pha-raonische Großbauten veröffentlicht. Sie befindet sich im Mittelmeer, auf der Insel Elba. Sie ist nur durch Boten erreichbar, aber sie ruft zurück. Der Bote weiß, worum es geht."
Torn strahlte Thamis voller Bewunderung und Zufriedenheit an.
„Du bist eines der tüchtigsten und rothaarigsten Mädchen, die ich in den letzten drei Jahrzehnten kennenlernte. Fabelhaft!"
Sie nickte und entgegnete mit großer Selbstsicherheit: „Ich weiß."
2.
Pharao Chufu - erst später nannten sie ihn Cheops - war der Sohn des Snofru und der Hetepheres. Die Herrscher der frühen Vierten Dynastie, die von 2723 bis 2563 vor der Zeitenwende das Nilland als Gottkönige verwalteten, hatten die Große Sphinx, die Pyramiden des Chnum-Chufu, des Chaf-Re oder Chephren und des Mykerinos oder Menkau-Re erbauen lassen.
440 ägyptische Ellen beträgt die Basislänge, das sind 230 253 Meter an der Nordseite und 230 454 Meter an der Südseite. Zur Zeit ihrer Vollendüng war die Pyramide des Chnum-Chufu - Cheops - 146 Meter und 60 Zentimeter hoch. Auch jetzt, nachdem man ihr einstiges Aussehen mit einer Schicht Plastikstein und nach den ermittelten Maßeinheiten wieder hergestellt hatte, galt dieses Maß für die Höhe. 51 Grad und 52 Minuten beträgt der Neigungswinkel der Schrägflächen. An der Ostseite finden eich heute die Totenschiffe aus Stein, ebenfalls restauriert und oberflächenbehandelt.
Der Kern der Pyramide besteht aus unregelmäßig gelagerten und grob behauenen Steinblöcken.
Fünf Meter und fünfundzwanzig Zentimeter tief ist diese aufgetürmte Masse mit einer Schicht aus hervorragend bearbeitetem Kalkstein verkleidet. Dreimal, so sagten alle Forscher, wechselte der Bauplan ihrer inneren Gestaltung.
Heute, im Jahre 3586, bieten die drei Pyramiden und die ebenfalls restaurierte Sphinx von Gise einen Anblick, der nachdenklich stimmt.
Parks dehnen sich zu Füßen der drei riesigen Bauwerke aus. Palmenwälder, Sykomoren und andere, der Gegend entsprechende Bäume wachsen hier seit der Blütezeit des Terranischen Imperiums. Die Beben und der Irrweg des Planeten haben weder den Parks noch den Bauwerken viel anhaben können. Damals wurden auch die Prozessionsstraßen, die Aufwege, die Verehrungstempel und die zahllosen Sphinxen wiederhergestellt und ergänzt.
Die Forschung ist sicher, daß nicht gepeitschte Sklaven diese Kolosse aufgetürmt hatten, sondern daß die Bauern während der beschäftigungslosen Zeit dies im Dienst für die göttlichen Pharaonen getan hatten.
Heute finden sich in achtungsvollem
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