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0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen

0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen

Titel: 0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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fürchte, es wird kein schöner Anblick sein, der dort auf uns wartet.«
    Zamorra und van Zant sahen sich kurz an. Wie viele Paromer mochten dort unten verhungert oder erstickt sein? Mit einem letzten Blick auf den Kokon machte Vinca von Parom sich auf den Weg, das Zentrum der weißen Stadt von unten her zu entern - heimlich und unentdeckt, wie ein Dieb, der hier nichts zu suchen hatte. Er, der Krieger dieser Stadt!
    Lakir wartete auf ihn. Für sie wollte er gerne zum Freibeuter auf seiner Heimatwelt werden…
    ***
    Zamorra hielt sich dicht hinter Vinca.
    Mit dem Dhyarra schaffte der Professor sich zwar eine gerade so ausreichende Lichtquelle, die ihm zumindest zeigte, wohin er seine Füße gerade setzte, aber viel mehr war das dann auch nicht.
    Der Paromer hingegen schien über Katzenaugen zu verfügen. Sicher, ohne jedes Zögern, schritt er den beiden anderen voran. Zamorra warf einen Blick auf Wände und Boden - spiegelglatt, fast wie poliert. Wer oder was diesen Gang einmal angelegt hatte, hatte es ohne jede Riefe, jedes erkennbare Schleifmuster geschafft. Das Gestein war so glatt, dass die Männer stark aufpassen mussten, um hier nicht auszurutschen.
    Der Gang mündete übergangslos in eine tatsächlich vollkommen kugelförmige Höhle, die gute zehn Schritte Durchmesser aufwies. Zamorra erinnerte sich an einen Kugelgasbehälter, den er einmal in Deutschland gesehen hatte - Der Behälter war weithin sichtbar und erinnerte automatisch jedermann an ein gelandetes Raumschiff. Der Behälter hatte jedoch einen Durchmesser von weit über 40 Meter, doch so wie hier musste man sich in seinem Innenraum wohl auch fühlen…
    Vinca wandte sich zu seinen Begleitern um. Seine Stimme klang gedämpft, nicht hohl, wie man es in einem solchen Raum vermutet hätte.
    »Wenn hier Paromer ihr Heil in einem Versteck gesucht haben, dann müssen sie sich weiter nach unten zurückgezogen haben. Je tiefer man vordringt, je größer werden die Kugeln, auf die man trifft. Nahezu jede Kugel besitzt mehrere Gänge, die von ihr abgehen. Waagerecht, in die Tiefe - das ist ganz unterschiedlich. Wir müssen uns waagerecht fortbewegen. Ich bin so oft hier unten gewesen, es wird mir nicht schwerfallen, die Richtung zum Zentrum einzuhalten. Dennoch müssen wir vorsichtig sein, denn ich weiß nicht, ob die Praetoren auch hier unten präsent sind. Vielleicht wissen sie von den Kugeln, vielleicht auch nicht.« Ohne auf Antwort oder Fragen zu warten, durchquerte er den Hohlkörper, an dessen gegenüberliegenden Seite eine Gangöffnung zu erkennen war.
    Zamorra und Artimus trotteten hinter dem Paromer her.
    »Unten werden die Kugeln also immer größer.« Artimus sprach leise, sodass Zamorra ihn gerade noch verstehen konnte. »Und wie sind die dicken Kugelgötter dann an die Oberfläche gekommen? Das muss mir mal jemand erläutern…«
    Ehe Zamorra zu einer Antwort ansetzen konnte, drehte sich Vinca grinsend um. Der Mann hatte nicht nur Augen wie eine Raubkatze, sondern auch deren Gehör!
    »Es sind halt Götter, Kriegerbruder. Und vielleicht konnten sie sich ja auch ganz dünn machen, damit sie durch die Gänge passten. Solltest du vielleicht auch schon einmal üben, denn bei einigen der Gänge bin ich mir nicht so sicher…«
    Van Zant winkte ab. »Schon gut, schon gut… ich habe ja verstanden. Man wird doch noch einmal fragen dürfen…« Der Rest ging in einem Brummein unter, das Zamorra nicht verstehen konnte.
    Grinsend bildete er nun die Nachhut der kleinen Truppe.
    ***
    Manja Bannier handelte so schnell und routiniert, als ginge es sich hier um eine Feuerübung. Das alles hatten Millisan Tull und sie oft durchgesprochen, immer in der Hoffnung, der Ernstfall würde nie eintreten. Waren sie blauäugig gewesen?
    Manja hatte Artimus van Zant einmal bei einer Mission begleitet. Es war darum gegangen, die kleine Appia - Julos Schwester - aus Algier zu holen. Viel hatte Manja nicht von den Dingen mitbekommen, die sich daraus ergeben hatten, doch an diesem Tag war ihr klar geworden, dass van Zant, und wohl auch Robert Tendyke, ein Doppelleben führten. Ein reichlich gefährliches dazu! Sie hatte Millisan gegenüber Andeutungen gemacht und hatte offene Türen bei der Leiterin von no tears eingerannt.
    Die Gründer des Trusts kämpften einen ewigen Kampf gegen Kreaturen, deren Existenz den allermeisten Menschen nicht einmal bewusst war. Die beiden Frauen hatten beschlossen, dieses Wissen für sich zu behalten - doch sie waren fest entschlossen, die Kinder

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