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0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen

0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen

Titel: 0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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interessanter, nicht langweiliger als all die anderen, durch die sein Weg verlief.
    Wenn nichts schief ging, dann würde er wohl in wenigen Augenblicken die Höhle durch einen der gegenüberliegenden Gänge wieder verlassen. Dann war der Weg für die kleine Gruppe wieder frei.
    Vor vielen Jahren hat einmal ein kluger Mann ein Gesetzt formuliert, das offenbar in allen Galaxien, auf allen Welten seine Gültigkeit hatte: Wenn die Möglichkeit bestand, dass etwas schief gehen kann, dann wird das so eintreten!
    Wie wahr. Es war keiner der drei Männer, die aus Unvorsicht die Aufmerksamkeit des Praetors auf sich lenkten, auch nicht der Rokka - es war der Zufall. Oben, im Scheitelpunkt der Kugelhöhle, wühlten und erkämpften sich die Wurzelausleger ihren Weg in den Hohlraum hinein. Sie brachen und sprengten das Felsgestein, das sie daran hindern wollte…
    Es war ein ziemlich großer Brocken, der sich in dieser Sekunde löste und zu Boden fiel - exakt vor den Gang, in dem die Männer verharrten. Der Praetor wirbelte herum. Es blieb nicht aus, dass er die drei Fremden nun sah. Und er reagierte erstaunlich schnell. Jede Routine und Lethargie war wie weggeblasen. Zamorra und seine Begleiter sahen, wie die Kreatur den Mund weit öffnete. Was das bedeutete, hatten sie am eigenen Leib zu spüren bekommen. Der Praetor war bereit, seine aus Tönen bestehende Magie anzuwenden - und der konnte man kaum entkommen.
    Vinca von Parom reagierte als Erster. Blitzschnell war er aus dem Gang heraus, aktivierte seinen Schild , die Passivwaffe, über die jeder Krieger der weißen Städte verfügte. Gerade noch rechtzeitig baute der Schild sich auf, denn ein tiefer Klang entrang sich der Kehle des Praetors. Der Druck, den er erzeugte, war ungeheuer hoch, doch ehe Vinca unterlag, war van Zant an seiner Seite. Die Schilde standen nun im Verbund, und sie hielten. Wie lange jedoch…?
    Professor Zamorra hielt sich hinter den Kriegern, doch dann riskierte er einen weiten Schritt aus der Deckung heraus - Merlins Stern wehrte den Angriff auf seinen Träger mit dem grünlichen Schutzschirm ab, das für Zamorra jedoch kein Dauerschutz gegen die Magier des Praetors darstellte.
    Doch das Amulett tat noch mehr -Silberblitze schossen auf den Praetor zu, trafen in voll. Die Wirkung blieb nicht aus, der graue Riese taumelte um einige Meter zurück. Zamorra blickte sich um. Noch erschien kein zweiter Praetor, noch war das hier unentdeckt geblieben, aber sicher nicht mehr sehr lange.
    Weitere Blitze trafen das Wesen, doch auch sie brachten es nicht zu Fall. Der Praetor blieb aktiv… und er griff wieder an. Vinca und van Zant versuchten ihn in die Zange zu nehmen, was kläglich scheiterte, da dieser massige Körper sich als außerordentlich gewandt entpuppte.
    Er wird seine Artgenossen rufen…
    Dieser Gedanke machte dem Professor Angst, denn sie wurden ja nicht einmal mit einem Praetor fertig! Wie sehr hätte er sich nun Dalius Laertes her gewünscht, denn die Uskugen-Magie des Vampirs konnte enorm durchschlagende Wirkung entfachen.
    Hilfe kam von einer Seite, mit der Zamorra nie gerechnet hatte.
    Etwas Rotbraunes flog an ihm vorbei, zwischen den Kriegern hindurch, präzise auf den Praetor zu. Es war der massige Körper des Rokkas. Das Tierwesen hatte nicht lange gezögert, als es seine neuen Herren in Gefahr sah. In seinen Beinen steckte eine große Sprungkraft, die man ihm so nicht zugetraut hätte. Der Rokka drehte sich im Sprung, schien für die Spanne eines Wimpernschlags in der Luft zu verharren, als er auf den Praetor prallte. Dann beendete er elegant seinen Flug, landete einige Schritte von der grauen Kreatur entfernt auf allen vieren.
    Für einen kurzen Moment geschah nichts, als hätte diese Aktion überhaupt keine Wirkung erzielt. Doch dann verebbte der Klang, der aus dem trichterförmig nach vorne geschobenen Mund des Praetors gekommen war. Ungläubig stand der Koloss da, war nicht fähig sich zu bewegen.
    Und dann sah Zamorra auch, warum das so war: Vom Kinn an abwärts, bis hin zum Brustbein, klaffte bei dem Praetor eine riesige Wunde! Es trat kein Blut aus - wie sollte es auch? Die Praetoren waren wie die Urbanen künstlich erschaffene Wesen.
    Der Rokka hockte nach wie vor am Boden. Beinahe aufreizend langsam reinigte er seine Lefzen, wie nach einer erfolgreichen Jagd. Und die hatte er ja auch durchaus gehabt, denn er hatte dem Praetor ganz einfach so die Kehle zerfetzt.
    Zamorra wurde nun erst bewusst, über welche Bisskraft der Rokka

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