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0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen

0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen

Titel: 0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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konnte sie nicht davon abhalten, größte Vorsicht walten zu lassen.
    Wie hatte ihre Großmutter immer so schön gesagt? Irgendetwas mit einer Porzellankiste und der Vorsicht… an den Rest erinnerte sich die junge Frau jetzt nicht mehr so genau. Sie war viel zu aufgewühlt, um sich über Zitate den Kopf zu zerbrechen. Und mit jeder verstreichenden Sekunde wuchs die Unruhe in ihr.
    Rola DiBurn wünschte sich, dass Artimus jetzt hier wäre, doch der trieb sich in dem seltsamen Raum herum, den er ihr gegenüber einmal als Straße der Speere bezeichnet hatte. Wenn sie ihn richtig verstanden hatte, dann suchte er dort nach Informationen über weitere Knotenwelten. Rola war nicht überzeugt davon, dass sie diese Dinge je wirklich verinnerlichen konnte, aber solange sie mit van Zant zusammen war, ging für sie da kein Weg daran vorbei.
    Jetzt allerdings war sie auf sich angewiesen, und auf das, was man weibliche Intuition nannte. Sie spürte es deutlich - es schlichen Personen durch das Haus. Rola öffnete lautlos die Tür ihres Zimmers. Draußen auf dem Gang war alles still. Mit einem leichten Schulterzucken trat sie hinaus. Sie konnte nicht anders.
    Diese Nacht war nicht zum Schlafen geschaffen…
    ***
    Parom!
    Die einst so paradiesische Welt war dem steinernen Monster, das sich weiße Stadt nannte, nach und nach erlegen. Vinca von Parom hatte van Zant gezeigt, was von seiner geliebten Welt übrig geblieben war. Es war nicht mehr als ein winziges Refugium, in dem er mit seiner Frau Lakir zurückgezogen lebte. Lakir war einst Wächterin der Stadt gewesen, Vinca ihr Krieger Irgendwann war beiden bewusst geworden, welchem Herrn sie hier dienten. Die Zivilisation auf Parom ging unter. Die Paromer hatten versucht sich zu wehren, doch die Stadt war ganz einfach nicht zu verdrängen gewesen. Am Ende waren die geflohen, die es noch konnten.
    Vinca und Lakir waren geblieben - die den Planeten umspannende Stadt hatte es ihnen großzügig gestattet. Doch beide wussten sehr genau, dass dies keine Dauerlösung sein konnte. Vinca von Parom sprach mit leiser Stimme, jetzt, da er mit Zamorra, Nicole und Artimus van Zant beisammensaß.
    »Ich habe Lakir sich selbst überlassen. Ich hätte auf jeden Fall bei ihr bleiben müssen.«
    Zamorra wechselte einen raschen Blick mit Nicole. Dem Paromer stand die Verzweiflung nicht nur ins Gesicht geschrieben - es war seine ganze Körpersprache, die von seinen Qualen berichtete. Er musste sich selbst zwingen, seinen Bericht abzugeben.
    »Im Band der Speere funktioniert die Kommunikation nach wie vor. Ich hörte von den Dingen, die in Armakath geschehen waren, und mir wurde sofort klar, dass es weitere Welten geben musste, auf denen Ähnliches geschehen war - oder gerade geschah. Ich habe mich also in den Fluss der Speere begeben, um an die entsprechenden Informationen zu kommen. Zudem war ich beinahe sicher, Artimus dort anzutreffen.«
    Vinca straffte seinen Körper, brachte Spannung hinein. Er blickte Zamorra nun direkt in dessen Augen; ein Blick, der den Parapsychologen regelrecht packte, ihn bannte.
    »Als klar wurde, dass es keine Informationen gab, und das Artimus sich nicht im Fluss befand, wollte ich keine weitere Zeit verschwenden. Ich kehrte zurück in die Oase, die Lakir und ich uns bewahrt hatten… was ich fand, war weißer Stein! Unser Heim war von kalten Gebäuden überwuchert. Wie ein Wahnsinniger bin durch die Häuser gelaufen, habe immer wieder Lakirs Namen gerufen. Es… kam keine Antwort.«
    Vinca von Parom stand auf, begann im Raum hin und her zu gehen, wie ein Raubtier, das mit seiner angehäuften Energie nichts anzufangen wusste. »Dann habe ich nach den Urbanen gesucht. Irgendwer sollte mir Rede und Antwort stehen. Was für ein Idiot ich doch war.«
    Zamorra verstand - die Urbanen waren Kunstwesen, erschaffen von den geheimnisvollen Herrschern im Hintergrund. Niemand konnte sagen, was letztendlich der Sinn ihrer Existenz war. Sie tauchten auf, wenn eine weiße Stadt den Sieg über die von ihr besetzte Welt errungen hatte. Die Urbanen besetzten die leeren Gebäude - mehr taten sie im Grunde nicht. Sie besaßen eigene Intelligenz, doch wie weit die ging, konnte niemand sagen. Die Urbanen waren gedrungen wirkende Wesen - geschlechtslos, gesichtslos, bei denen am ehesten die erstaunlich grazilen Gliedmaßen auffällig erschienen.
    Einen Urbanen zur Rede zu stellen war vollkommen sinnlos. In seiner Panik hatte Vinca das nicht realisiert; so erklärte sich Zamorra die letzten Worte

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