Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen

0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen

Titel: 0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
des Paromers. Vinca beendete seinen Tigergang, setzte sich wieder hin.
    »Ich fand keinen einzigen Urbanen auf Parom. Sie alle waren verschwunden, einfach so. Wie von Sinnen rannte ich durch die Straßen. Ich hatte nur noch ein Ziel: Den Wurzelschacht! Ich wollte nach unten, wollte diese verdammte Wurzel niederbrennen. Aber in erster Linie wollte ich Lakir zurück!« Er stockte, denn der Gedanke an seine Frau raubte ihm die Worte.
    »Weit kam ich nicht, denn ich fand diese mächtige Röhre, die bis in den Himmel Paroms ragte. Ihr kennt sie von Armakath. Rund um das Wurzelhaus schoss sie in die Höhe. Ich kann nur schätzen, aber ihr Durchmesser beträgt sicher 10.000, vielleicht auch 15.000 Fuß.«
    Zamorra rechnete um - das waren vier, maximal fünf Kilometer. Armakath selbst hatte sich komplett in diese Röhre eingeschlossen, auf Parom - einer Welt also, die komplett von der Stadt eingenommen worden war - legte sich dieses Rohrgebilde also rund um den Wurzelschacht. Die Urbanen schienen in diesem Moment nutzlos geworden zu sein, denn nur so war ihr Verschwinden zu erklären.
    »Ich habe natürlich sofort einen Versuch gestartet, mit dem Speer in diesen Rohrkokon zu gelangen. Ich bin kläglich gescheitert. Diese… Hülle… schleuderte mich immer und immer wieder zurück. Ich gab nicht auf, bis ich vor Erschöpfung das Bewusstsein verlor.«
    Sie hatten sich also die ehemalige Wächterin Lakir geholt - dem Krieger Vinca jedoch wurde der Zutritt verweigert. Artimus van Zant setzte den Bericht fort, da Vinca nun tatsächlich erschöpft und ohne jede Kraft wirkte.
    »Ich fand Vinca von Parom dann im Fluss der Speere. Er berichtete mir von dem, was ihm geschehen war. Aber das war nicht alles. Wir hatten Kontakt zu anderen Kriegern, von denen einige so eine Art Vision plagte. Sie sahen in ihren Träumen immer wieder das gleiche Bild, das mit dem der anderen übereinstimmte - acht helle Punkte, zwischen denen sich Fäden bildeten, wie bei einem Spinnennetz. Und dazwischen, dort, wo die Fäden sich überkreuzten, war nur noch Dunkelheit und Tod. Wir wissen nicht, ob das nur kollektive Wahnträume waren, doch sie schienen sehr real, wie man uns bestätigte.«
    Acht helle Punkte - die Knotenwelten? Natürlich lag dieser Schluss nahe.
    Und auch der Schluss, dass die Knotenwelten im All etwas aufbauten, das als Schutz vor der unaussprechlichen Angst dienen sollte, die von den Herrschern Besitz ergriffen hatte. Die anderen Welten, die freien Planeten jedoch… drohte ihnen dadurch tatsächlich Dunkelheit und Tod? Es war Zamorra ja schon längst klar, dass er sich nicht neutral verhalten konnte, wenn es um die Belange der weißen Städte ging, so gerne er das auch getan hätte. Eine Front weniger… doch daraus konnte nichts werden. Die Städte mochten zu einer allumspannenden Gefahr heranwachsen. Vielleicht war das bereits geschehen?
    »Warum seid ihr zu uns gekommen?« Nicole stellte diese Frage absolut pragmatisch. Sie schaffte es immer wieder, emotionelle Dinge auch von der nüchternen Seite her anzugehen. Oft war das der einzige Weg, der Erfolg versprach.
    Vinca von Parom schien wieder zu alter Kraft und Energie zu finden, jetzt, wo das Thema endlich in die Bahn gelenkt wurde, die ihm unglaublich wichtig war.
    »Der Speer ist kein Weg, um in diesen Kokon zu gelangen. Mit roher Gewalt wird sicher auch nichts auszurichten sein. Aber es gibt einen anderen Weg, den die Herrscher sicher nie kennen, weil sie ihn niemals beachtet haben. Den Weg durch den Bauch meiner Welt.«
    »Wir sollen uns wie Maulwürfe von unten her in das Zentrum der Stadt graben?« Zamorra gefiel dieser Gedanke nicht. Jede Aktivität, die darauf anlegte, den geschützten Bezirk zu erreichen, wurde ganz sicher von den Praetoren bemerkt werden. Wahrscheinlich war es auf Parom ähnlich wie in Armakath - die Praetoren standen unter dem Kommando eines Ductors, der für die innere Sicherheit in dem Kokon zuständig war. Diese Burschen waren nicht zu unterschätzen, denn sie waren in Sachen Organisation und Befehlsgewalt den Praetoren weit überlegen.
    »Das ist nicht notwendig.« Vinca lebte regelrecht auf, begleitete seine Worte mit Gesten seiner Hände, die von Ungeduld und Nervosität zeugten. »Als die weiße Stadt über meine Heimatwelt herfiel, ging sie dabei rücksichtslos vor - was um sie herum existierte, war ohne Belang. Lakir war die Wächterin der Stadt, sie hat es mir bestätigt. Paroms Götter lebten unter der Oberfläche der Welt, das lehrte uns

Weitere Kostenlose Bücher