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0883 - Mörderisch

0883 - Mörderisch

Titel: 0883 - Mörderisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Oberschenkel gestemmt. Maggie schaute mich mit einem Blick an, den ich nicht einzuordnen wußte.
    »War Tim Ihr Mann?« fragte ich und kam mir zugleich dumm vor, diese Frage gestellt zu haben.
    »Ja.«
    »Ich fand ihn im Keller und…«
    Maggie ließ mich nicht ausreden. »Er war dort, weil er noch aufräumen wollte. Ich habe ihn gehört, auch die Musik. Dann aber hörte ich ihn nicht mehr, nur noch die Musik. Ich ging hinunter.« Sie schluckte und starrte ins Leere.
    Ich wußte, was kam, hatte mich aber geirrt, denn sie sprach davon, daß sie die Musik abgestellt hätte. »Ja«, wiederholte sie sich. »Ich habe sie abgestellt. Er konnte sie ja nicht mehr hören… er… er…« Das Gesichtverzerrte sich, die Haut erlebte eine Veränderung. Scharfe Falten drangen hinein, ihre Augen nahmen an Größe zu, das Entsetzen stieg hinein, sie stand plötzlich auf, schwankte - und wäre gefallen, hätte ich nicht so schnell reagiert.
    Ich fing sie ab, bevor sie auf dem Boden aufschlug. In meinen Armen hielt ich sie fest, schaute in ihr Gesicht und wußte, daß ich eine Ohnmächtige festhielt. Es war das Beste, was ihr hatte passieren können.
    Ich bettete die Frau auf den Boden und benutzte eines der Sitzkissen als Unterlage für ihren Kopf.
    Es war klar, daß sie in ärztliche Behandlung mußte, wie auch Sam Wilde. Für mich galt es, diesen Satan endlich zu stellen und ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen.
    Vor dem Eingang der Gaststätte blieb ich stehen. Die Tür hatte ich geschlossen.
    Im Ort selbst hatte sich nichts verändert. Der Nebel trieb auch weiterhin durch die Straßen.
    Aus der Ferne hörte ich die Stimmen der Kinder. Sie geisterten durch die Nacht und ahnten nicht, in welche Gefahr sie sich dabei begaben. Dort lauerte ein brutaler Mörder, der ausschließlich der Hölle zugetan war, so zumindest war es mir gesagt worden. Ich hätte es akzeptieren können, kam aber trotzdem nicht damit zurecht. Tief in meinem Innern bohrten die Zweifel. War es wirklich so einfach mit diesem Slim Guthry, der sich Natas nannte?
    Brauchte man nur mit Asmodis Kontakt aufzunehmen, ihm Morde zu präsentieren, um in der Hölle leben zu können? Es wollte mir nicht in den Sinn, das war zu simpel. Ich ging gefühlsmäßig davon aus, daß noch andere Dinge dahintersteckten.
    So einfach war die Magie nicht…
    Die Gruppe der Halloween-Sänger hatte diese Gegend noch nicht erreicht. Sie blieben auch nicht stur auf der Hauptstraße, sondern bogen bei ihrem Gang durch den Ort immer wieder in die kleinen Gassen und Lücken ab, die sich zwischen den Häusern auftaten und breit genug waren, denn hier war Platz genug, um so zu bauen, daß jeder sich wohl fühlen konnte und dem anderen nicht auf der Pelle hockte.
    Mit schweren Schritten überquerte ich die Straße. Der Nebel umfloß mich, so daß ich mir selbst wie ein Gespenst vorkam, dessen Tritte allerdings Geräusche hinterließen.
    Der Gefangenentransporter sah aus wie ein großer Kasten. Ein stummer Zeuge des Schreckens, in dessen unmittelbarer Nähe ich einen Mann finden würde, der die Begegnung mit diesem Killer zumindest lebend überstanden hatte.
    Die erste, die zweite nicht.
    Denn als ich ihn sah, da hatte auch ich Mühe, die Fassung zu bewahren…
    ***
    Wenig später saß ich einsam und verlassen in der Polizeistation. Ich hatte mich überwunden und Sam Wilde ins Haus geschafft. Er lag jetzt im Flur, eingerollt in eine Plane, die ich noch gefunden hatte. Ich selbst hockte neben dem Schreibtisch, den Blick starr ins Leere gerichtet und kam mir vor, wie ein Mensch, der auf der Verliererstraße weit nach unten gerutscht war.
    Dieser Zustand war mir nicht neu, aber selten hatte er mich so hart erwischt. Drei Tote innerhalb kurzer Zeit, und der verfluchte Mörder lief noch immer frei herum.
    Ein Halloween-Monster, das durch den nebelverhangenen Ort schlich und nach weiteren Opfern Ausschau hielt. Er war mir immer einen Schritt voraus gewesen, auch jetzt würde er schneller sein, wenn ich nichts dagegen unternahm.
    Okay, auch ich bin nur ein Mensch und keine Maschine, die man aufdreht, um sie zum Laufen zu bringen. In mir befand sich kein Motor, sondern das, was auch einen normalen Menschen ausmacht.
    Ein Mensch mit Gefühlen, diese waren jetzt in der letzten Zeit arg strapaziert worden, so daß ich mit mir selbst kaum zurechtkam.
    Es brachte nichts, wenn ich verlorengegangenen Chancen nachtrauerte. Ich mußte jetzt etwas tun.
    Die Nacht lag noch vor mir, und ich wollte nicht, daß es in

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