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0884 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: 0884 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sehe, daß er stirbt. Niemand kann ihn noch retten. Es ist vorbei. Früher oder später werde ich ihm folgen."
    Borl konnte diese Aussage nicht akzeptieren. Er begann, die Brust des sterbenden Wyngers zu massieren. Da spürte er, daß jemand eine Hand auf seine Schulter legte.
    „Hör auf damit", sagte Demeter leise. „Du kannst ihm nicht mehr helfen. Er hat entschieden, zu sterben. Der Einfluß der hier wirksam werdenden Kräfte ist zu stark."
    „Cainstor!" rief Tarmair flehend. „Wehre dich gegen den Tod."
    Die Augen des alten Mannes richteten sich auf den ehemaligen Spötter.
    „Es ist nicht der Tod, der mich schreckt", sagte er mühsam, aber mit klarer Stimme. „Ich frage mich vielmehr, wozu wir gelebt haben. Nun, da ich weiß, daß das LARD uns die Wahrheit vorenthalt, kommt mir mein Leben im Nachhinein sinnlos vor."
    „Niemand lebt umsonst", sagte Tarmair leise. „Eines Tages werden die Bewohner von Quostoht die Wahrheit erfahren. Sie werden wissen, daß die Welt nicht begrenzt ist, sondern weit und offen. Viele Wynger aus Quostoht sind vor dir gestorben, Cainstor, ohne je zu erfahren, daß sie in einem unermeßlich großen Universum leben. Du solltest dich glücklich schätzen, daß du das noch erfahren konntest."
    Cainstor ergriff die Hand Tar-mair's und hielt sie fest.
    „Du hast recht", sagte er. „Ich weiß jetzt, daß es jenseits von Quostoht noch viele andere Welten gibt, auf denen Leben existiert. Ich sehe einen unermeßlichen Raum, dessen Sinn es ist, Leben hervorzubringen."
    Er sank zurück und starb.
    Tarmair richtete sich auf und sah die anderen an.
    „Es ist vorbei", sagte er. „Und ich werde der nächste sein."
    Niemand widersprach ihm.
    Schließlich sagte Plondf air: „Wir sollten ihn nicht so liegenlassen. Es ist nur recht und billig, wenn wir ihn begraben."
    „Und wie soll das vor sich gehen?" fragte Tarmair und stampfte auf den harten Boden. „Wie wollen wir hier ein Loch buddeln? Wir könnten eine Grube in die Erde sprengen, aber damit würden wir unsere unbekannten Gegner auf uns aufmerksam machen."
    „Ich weiß, was wir tun", sagte Demeter. „Wir legen ihn auf den Boden und schichten Robottrümmer auf ihn, so daß niemand an ihn herankommt."
    Ihr Vorschlag wurde akzeptiert. Obwohl Borl ahnte, daß sie durch den Zeitverlust, den sie mit der Bestattung Cainstors auf sich nahmen, vielleicht in große Gefahr gerieten, half er den Wyngern bei der Arbeit.
    Plondf air sagte verbissen: „Bei solchen Anlässen haben wir auf Kschur die Toten immer der Obhut des Al-les-Rads anempfohlen. Aber ich glaube nicht, daß wir das bei Cain-stor tun sollten.
    Wo immer sich das, was jetzt noch von ihm existiert, auch befindet, es wird bestimmt nicht in der Nähe vom Alles-Rad sein."
    Demeter sah Borl an.
    „Vielleicht kann er ein paar Worte sagen, ein paar Abschiedsworte für den alten Mann."
    „Ich bin ein Jäger", erwiderte Borl verlegen. „Wie könnte ich die passenden Worte finden?"
    „Dann werde ich sprechen", verkündete die Wyngerin und senkte den Kopf. „Cainstor hat in der Enge gelebt und ist mit dem Bewußtsein der Weite gestorben. Ich kenne die Weite des Universums, denn ich habe mich in ihr bewegt. Cainstor hat uns verlassen, um vielleicht eine noch größere Wahrheit als die zu erfahren, zu der wir ihm verhelfen haben."
    „Sein Tod wird uns Verpflichtung sein", fügte Plondfair spontan hinzu.
    „Laßt uns weitergehen", schlug Borl vor. „Wir haben sowieso schon viel Zeit verloren."
    Sie durchquerten die Halle. Borl hatte plötzlich das Gefühl, daß sich die um ihn befindliche Luft komprimierte und ihn zusammenzupressen drohte. Er atmete tief und kämpfte gegen das Gefühl an. Tarmair stöhnte unterdrückt.
    Dann schien sich vor Borl ein seltsamer Raum zu öffnen. Er riß die Augen auf und starrte in ein bizarres Gebiet.
    Vor ihm lag die andere Seite, das Verlorene Paradies.
     
    4.
     
    Für Ganerc-Callibso bedeutete es überhaupt kein Problem, während seines Eindringens in das unbekannte Sonnensystem so zu manövrieren, daß er nicht entdeckt werden konnte. Die Schiffsbewegungen, die er beobachtete, ließen außerdem darauf schließen, daß die Einheimischen mit einer gewissen Sorglosigkeit operierten, das hieß, daß sie offenbar nicht mit dem Auftauchen fremder Raumschiffe rechneten.
    Irgendwo in dieser Galaxis hielt sich jetzt auch die SOL auf, überlegte Callibso. Perry Rhodan hatte die PAN-THAU-RA nicht gefunden, und der ehemalige Wächter kannte auch den Grund

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