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0885 - Kampf in der PAN-THAU-RA

Titel: 0885 - Kampf in der PAN-THAU-RA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rätselhaften Kreaturen den Rachen auf und gab auf diese Weise eine schwebende Kugel frei. Andere Exemplare waren damit beschäftigt, algenähnlichen Belag in sich hineinzuschlingen, der die gesamte technische Einrichtung des Speicherraums zu bedecken schien. Borl sah, daß diese Wesen die aufgenommene Masse in ihren Mäulern bewegten und dabei zu jenen Kugeln formten, die sie wenig später ausspien. Zweifellos fand im Maul eines jeden Frosches ein chemischer Prozeß statt, der die Bildung dieser Kugeln unterstützte.
    Von ihrer Freßgier abgesehen, machten die Wesen einen teilnahmslosen Eindruck. Sie schienen die Ankunft der kleinen Gruppe nicht zu registrieren, auf jeden Fall reagierten sie nicht darauf. „Seht euch die Speicheranlagen an!" rief Ganerc-Callibso zornig. „Sie liegen unter einer dicken Schicht organischer Substanzen. Wahrscheinlich sind sie nicht mehr zu gebrauchen."
    „Wo befindet sich die Transmitteranlage?" fragte Borl. „Hinter den Speichern", erwiderte Ganerc-Callibso. „Aber vermutlich sieht es dort nicht besser aus als hier."
    Sie stiegen über die froschähnlichen Wesen hinweg und durchquerten den Raum. Der Boden war so glitschig, daß Borl Mühe hatte, das Gleichgewicht zu halten. Der Zeitlose hatte wieder die Führung übernommen. Borl warf einen besorgten Blick in Arquaths Richtung, denn er fürchtete, daß ein Sturz für den Steinernen schlimme Folgen haben könnte. Als der Jäger von Vorcher Pool auf Höhe der ersten Speicher angekommen war, hörte er hinter sich einige Kugeln zerplatzen. Diesmal regnete ihr Inhalt auf Demeter herab, die nicht so glimpflich davonkam wie Ganerc-Callibso, der offenbar dank seines Anzugs vor Schaden bewahrt worden war. Kaum, daß die Substanz aus den Kugeln die Wyngerin berührte, veränderte sie ihre Konsistenz und wurde zu einem geleeartigen Film, der sich über dem Kopf und dem Gesicht Demeters ausbreitete und dabei dicke Blasen warf. Die Wyngerin stieß einen erstickten Schrei aus und griff mit beiden Händen ins Gesicht, um es von der gefährlichen Masse zu befreien. Ihre Finger verfingen sich jedoch darin und schienen regelrecht festzukleben.
    Borl stieß eine Verwünschung aus und eilte auf Demeter zu, um ihr zu helfen. In diesem Augenblick erfolgte eine Serie explosionsartiger Geräusche. Überall zerplatzten die in der Luft schwebenden Kugeln. Borl wollte zur Seite ausweichen, aber er war bereits getroffen worden. Er fühlte, wie etwas Schleimiges in seinen Nacken lief und sich von dort ausbreitete. Auch Arquath und Plondfair erhielten Kopf- und Körpertreffer. Etwas berührte Borl an der Stirn, und gleich darauf schob sich ein breiter Fladen über seine Augen. Obwohl er bei Demeter gesehen hatte, daß jeder Versuch, die Substanz zu entfernen, sinnlos war, fuhr er an sein Gesicht.
    Seine Finger klebten fest. Als er fester zu zerren begann, spürte er, daß er seine Hände nicht freibekam. Er konnte nichts mehr sehen und torkelte in die Richtung, in der er den Zeitlosen vermutete. „Hytawath!" rief Ganerc-Callibso entsetzt. „Kommt herüber zu mir, ich will versuchen, euch zu helfen."
    Borl hörte einen dumpfen Aufprall und vermutete, daß Arquath zu Boden gestürzt war. Er bekam kaum noch Luft, denn die Substanz in seinem Gesicht bedeckte jetzt auch die Nase und einen großen Teil seines Mundes.
    Da fühlte er sich am Arm ergriffen. Jemand zog ihn zur Seite. Er hörte die atemlose Stimme des Zeitlosen. „Schnell, Terraner! Du mußt dein Gesicht gegen meinen Anzug pressen."
    Borl drängte sich an den kleinen Mann und beugte sich zu ihm hinab, bis er mit dem Gesicht den Anzug berührte. Er spürte, wie die Masse zusammenschrumpfte und schließlich von ihm abfiel. Seine Hände kamen frei. Er richtete sich auf. Demeter und Plondfair waren ganz in der Nähe. Von Arquath war nichts zu sehen. „Kommt hierher!" rief Borl den beiden Wyngern zu. „Ganerc-Callibso kann euch helfen."
    Es befanden sich kaum noch Kugeln in der Luft. Sie schienen fast alle zerplatzt zu sein. Auf dem Boden hatte sich eine dicke organische Schicht gebildet, die von den Riesenfröschen bereits wieder gierig verschlungen wurde. Das Leben in diesen Räumen hatte einen eigenen Kreislauf entwickelt, der seine Existenz zu garantieren schien.
    Der Zeitlose befreite nun die beiden Wynger. „Wir müssen verschwinden, bevor die Biester neue Kugeln ausspucken!" rief Plondfair voller Abscheu.
    „Wo ist Arquath?" fragte Demeter. „Er ist gestürzt", erklärte Ganerc-Callibso.

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