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0886 - Todesjagd

0886 - Todesjagd

Titel: 0886 - Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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vermutete Douglas Clifford.
    »Es ist ja noch gar nicht bewiesen, dass sie tot ist«, hielt ihm der Alte entgegen.
    »Für mich besteht daran kein Zweifel.«
    Statt eine Antwort zu geben, kniff Lopez die Mundwinkel zusammen. Er war sicher, dass Clifford nicht recht hatte. Solange sie keine Leiche präsentieren konnten, durften sie nicht davon ausgehen, dass Silvana umgekommen war.
    Andererseits hielt er es für unmöglich, dass jemand einen solchen Angriff überleben konnte. Er hatte mit eigenen Augen gesehen, in welch erbärmlichem Zustand sich die Waldhexe befunden hatte. Ihr plötzliches Verschwinden konnte nur bedeuten, dass sie sämtliche Lebensenergie verloren ahnte.
    Aber daran wollte Julio nicht glauben.
    Sie waren sich beide einig darin, dass sie über den Tod der Waldhexe kein Wort verlieren durften, da ihnen niemand auch nur ein Wort davon geglaubt hätte. Abgesehen davon hatte Silvana zeit ihres Lebens viel für den Erhalt des brasilianischen Regenwaldes getan. Sie galt bei vielen Holzfällern als Ökohexe und war damit automatisch ihre Feindin. Keinem von ihnen hätte Silvana leid getan.
    Lopez fuhr nur noch Schritttempo und parkte den altersschwachen Jeep, der sich ebenfalls in einem erbärmlichen Zustand befand, vor die behelfsmäßige Kantine. Alle anderen Parkplätze waren entweder belegt oder dermaßen mit Schlaglöchern übersät, dass man Angst haben musste, nie wieder hinauszukommen.
    Lopez und Clifford stiegen aus, traten neben den Koch und seine Gehilfen und sahen dem Treiben der Sanitäter und Polizisten zu.
    »Was ist passiert, Antonio?«, fragte Lopez den dicken Koch, dem man ansah, dass seine Arbeit gleichzeitig sein größtes Hobby war.
    »José und Manuel sind tot«, antwortete Antonio mit krächzender Stimme. Er zog ein in seiner Schürze befindliches Geschirrtuch heraus und wedelte sich etwas kühlere Luft zu.
    »Der Vorarbeiter?« Lopez blickte vom Koch zu Clifford.
    »Jemand hat ihnen das gesamte Blut…« - Antonio suchte nach Worten, dabei hörte er auf, mit dem Tuch herum zu wedeln. - »… ausgesaugt…«
    Lopez furchte die Stirn, während er immer noch Clifford fixierte.
    »Etwa so wie ein Vampir?«, erkundigte sich der Dämonenjäger. Er sprach ein akzentfreies portugiesisch.
    Antonio drehte sich langsam zu Clifford um. Er musterte den ihm fremden Mann voller Misstrauen.
    »Si, Señor Unbekannt«, antwortete er langsam.
    Clifford kümmerte sich nicht um das feindliche Verhalten des Kochs. Er sah Lopez an und erwiderte dessen fast schon beschwörenden Blick.
    »Der Mercedes von José ist nicht hier«, bemerkte Lopez und deutete mit der Hand auf den Aufenthaltsort der Sanitäter und Polizisten.
    »Den haben die Hurensöhne geklaut!«, zischte Antonio und ballte die Hände zu Fäusten.
    »Dann wären sie aber ziemlich beschränkt«, warf Clifford ein.
    »Wie meinen Sie das, Señor Unbekannt?«, fragte Antonio und wischte sich den Schweiß mit dem Geschirrtuch von der Stirn. Clifford zog die Nase kraus, er ahnte in diesem Augenblick, woher die vielen Magenkranken im Camp kamen.
    »Nun, ein so exklusives Gefährt fällt in dieser Gegend leicht auf«, antwortete der Dämonenjäger. »Da wäre es doch schlauer und unauffälliger, wenn man einen älteren Wagen stiehlt.«
    »Sie haben recht, Señor…«
    »Ich weiß«, sagte Clifford schnell, ehe der Koch wieder mit dem Unbekannt beginnen konnte.
    Er bedeutete Lopez, wieder zurück zum Jeep zu gehen. Dort angekommen beriet er sich mit dem Ex-Polizisten.
    Kurz darauf verließen sie das Camp der Holzfäller. Lopez brachte den Dämonenjäger in die nächstgelegene Stadt. Von dort aus startete Clifford Richtung USA.
    Sie sollten sich nie wieder sehen.
    Während Douglas Clifford Brasilien verließ, erfüllte Julio Lopez seinen Teil der Abmachung…
    ***
    Wie sehr hatte Angelique Cascal in den letzten Jahren darauf gehofft, ihre Heimatstadt Baton Rouge wiederzusehen. Wie oft hatte sie sich in den letzten fünf Tagen ausgemalt, wie es wäre, in den alten Wohnbezirk zurück zu kommen.
    Egal, was sie sich auch ausgemalt hatte, der Anblick ihres ehemaligen Wohnblocks brachte sie schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Alles sah noch schlimmer aus, als sie in Erinnerung hatte.
    Baton Rouge, die Hauptstadt des amerikanischen Bundesstaates Louisiana, besaß über 225.000 Einwohner, und ausgerechnet in der schlimmsten Gegend hatten die Cascals gewohnt. In einer kleinen Kellerwohnung eines Wohnblocks in den Slums.
    Die Häuser sahen grauer

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