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0886 - Todesjagd

0886 - Todesjagd

Titel: 0886 - Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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Blut hier an der Wand, das…«
    »… stammt von dem Toten, ich weiß«, unterbrach der Arzt den Redeschwall. »Aber es ist absolut sicher, dass die Leichenteile keinen Tropfen Blut mehr enthalten. Keine Ahnung, wie die Täter das vollbracht haben.«
    Er zuckte die Schultern und hob die Augenbrauen.
    Palmer kniff die Lippen zusammen. Wenn selbst der Doc mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung rätseln musste, würde der Fall länger dauern.
    Detective Palmer wusste noch nicht, dass er diesen Fall nie aufklären würde. Er blickte auf die weiße Wand, die mit Taylors eigenem Blut beschrieben war.
    »Das ist deine Schuld, Zamorral«, las Ron Hanks leise vor. »Zamorra? Wer oder was soll das sein? Nie gehört!«
    »Ich habe auch keine Ahnung«, gestand Palmer.
    »Von einem Professor Zamorra habe ich schon einmal gehört«, sagte Wetchin und strich mit Daumen und Zeigefinger über sein Kinn. »Es war in einer Dokumentation. Zamorra ist ein spanischer oder französischer Parapsychologe, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Was ist ein Parapsychologe«, wollte Detective Sergeant Hanks wissen.
    »Jemand, der übernatürlichen Geheimnissen nachspürt«, lautete die Antwort des Pathologen. »Telepathie, Telekinese, Vampire oder Dämonen und was weiß ich was noch alles.«
    »Ein Dämonenjäger? Oder ein Vampirkiller? Was es nicht alles gibt.« Palmer lachte trocken und schüttelte den Kopf.
    Hanks verzog spöttisch das Gesicht.
    »Also mit anderen Worten ist das ein Spinner«, behauptete er. »Jemand wie ein Wünschelrutengänger.«
    »Nur das die Wünschelrute in diesem Fall auf Blut ausschlägt«, kicherte Palmer.
    Wetchin blickte von einem zum anderen. Auch er schüttelte mit einem Mal den Kopf, dabei blickte er die Polizisten strafend an. Er zeigte auf die zusammengeklaubten Leichenteile.
    »Angesichts dessen sollten sie etwas mehr Ernsthaftigkeit walten lassen«, beschwerte er sich. »Gerade als Polizisten mit Vorbildfunktion.«
    »Entschuldigung, Doc, aber das klang doch ein wenig sehr weit hergeholt, was Sie da aufzählten«, sagte Palmer, nun wieder in ernsthaftem Tonfall.
    »Das mag schon sein, Detective«, sagte Wetchin, nahm den linken Arm von Taylor in die Hand und wedelte damit vor den Augen der beiden Polizisten umher, »aber schauen Sie bitte einmal auf diese kleinen Einstichlöcher. Sieht aus, als wären das Augzähne gewesen…«
    ***
    Tote pflastern ihren Weg, dachte Douglas Clifford voller Verzweiflung. Er hatte San Antonio hinter sich gelassen und befand sich gerade mit seinem schwarzen Cadillac auf der Interstate 10 Richtung Houston, Texas. Jetzt war er Cascals Spuren seit mehr als 5000 Kilometern gefolgt, und er hatte die Vampirin noch immer nicht erreicht. Im Augenblick konnte er nur reagieren.
    Das fiel ihm schwer genug, denn wann immer er auf Spuren von Angelique traf, fand er einen Toten. Es war unglaublich, acht lange Jahre über hatte sie sich beherrscht, ihren Hunger in den Hintergrund gedrängt, aber seit Silvanas Verschwinden schien ein innerer Damm gebrochen zu sein. Nun benötigte sie jeden Tag zwei Opfer, um ihre grenzenlose Gier zu stillen.
    »Wie soll ich schnell genug an die Tatorte gelangen, wenn in Texas dieses blöde Tempolimit von 55 Meilen herrscht?«, regte er sich auf. 55 Meilen bedeuteten umgerechnet 88 Stundenkilometer. Doug Clifford hoffte, dass er die Grenze zu Louisiana bald erreicht hatte, denn dort konnte er 65 Meilen, umgerechnet 104 Kilometer, schnell fahren.
    »Die Deutschen wissen gar nicht, wie gut es ihnen geht«, knurrte er. »Das ist so ein kleines Land und sie haben kein Tempolimit.« Augenscheinlich war er schlecht informiert, obwohl er seine Zeit bei der Army in Deutschland verbracht hatte.
    Clifford hatte mittlerweile seine Sekretärin Kate für sich recherchieren lassen und die hatte einiges wissenswertes herausgefunden. Die Spur der Toten wies eindeutig auf den Süden der USA hin, und dort hatte Angelique auch gewohnt, ehe sie zu Silvana kam. Das war nichts neues, aber dass sie ihre Spur so offensichtlich legte, erstaunte Clifford.
    In der Nähe von San Antonio verlor sich ihre Spur, aber der Dämonenjäger war sicher, dass sie nur Richtung Baton Rouge gefahren sein konnte. Möglicherweise hatte sie aber auch Unterschlupf in San Antonio gesucht, schließlich befand sich dort der letzte Wohnort von Yves Cascal.
    Vielleicht hat sie die Spur extra so gelegt?, überlegte Clifford. Er kannte Angelique zuwenig um einschätzen zu können, ob sie so raffiniert war.
    Er

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