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0887 - Das Horror-Pendel

0887 - Das Horror-Pendel

Titel: 0887 - Das Horror-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jahren.«
    »Geisterbahnen?«
    »Klar.« Sie nickte. »Da werden erwachsene Männer wieder jung, wenn sie in den engen Fahrzeugen sitzen und sich durch die Welt des Gruseis fahren lassen. Aber auch bei denen gab es nichts Neues, bis auf eines…«
    »Ja…«
    Karin Hollmann hob den Blick. »Eines war neu, und das schien ihnen besonders gut gefallen zu haben, aber es war keine Geisterbahn im eigentlichen Sinne, sondern mehr ein Haus, und das hieß auch so, glaube ich. So ähnlich.«
    »Wie genau?«
    »Lassen Sie mich überlegen, Herr Stahl.« Es dauerte eine Weile, dann war ihr der Name eingefallen, und die Tasse ihres Besuchers war inzwischen leer geworden. »Psycho-Haus, Herr Stahl. Ja, es war das Psycho-Haus.«
    Harry wunderte sich, was er ihr auch sagte. »Davon habe ich noch nie gehört.«
    »Ist bei meinem Mann auch so gewesen. Eine Neuigkeit. Sie alle waren drin, und Heinz hat besonders geschwärmt.«
    »Hat er Details genannt?«
    »Ja, einen Fahrstuhl.«
    »Bitte?«
    »Einen Fahrstuhl in die Hölle. Der hat ihm und den anderen wohl am meisten imponiert.«
    Harry runzelte die Stirn. »Fahrstuhl in die Hölle«, wiederholte er leise.
    »Ja. Das ist aber doch nicht ungewöhnlich. Es war auch kein richtiger Fahrstuhl; man hat den Besuchern etwas vorgemacht. Aber verblüffend echt, wie mein Mann berichtete. Der Boden zitterte, es gab die entsprechenden Geräusche, der Fahrstuhl stürzte fünfhundert Stockwerke tief ab. Alles nur Illusion, aber sie hat beeindruckt, und nicht nur meinen Mann. Alle waren davon angetan.«
    »Erzählte Ihr Mann?«
    »So ist es.«
    »Was geschah dann?«
    Karin Hollmann wußte nicht, worauf der Mahn hinauswollte und fragte: »Wie meinen Sie das?«
    »Ihr Gatte ging ins Bett.«
    »Richtig. Er war zwar aufgedreht, aber er legte sich hin. Ich schlief nicht bei ihm, denn ich weiß, daß er ganze Wälder absägt, wenn er getrunken hat, und mich machte sein Schnarchen nervös. Da bin ich ausgezogen.«
    »Und das Verschwinden Ihres Gatten haben Sie erst am anderen Morgen festgestellt.«
    Sie preßte die Lippen zusammen und nickte dann. Schnappend holte sie Luft. »Es ist mir nach wie vor unerklärlich, wie das passieren konnte. Und ich weiß auch nicht, welches Ziel mein Mann gehabt haben könnte. Wenn ich darüber nachdenke, kommt mir alles mehr als unwahrscheinlich vor. Da muß ich mich erst einmal neu orientieren, was mir schwerfällt, wie Sie sich bestimmt denken können.«
    »Ja.«
    Beinahe flehentlich schaute Karin Hollmann ihrem Besucher ins Gesicht. »Sie haben jetzt alles gehört, was ich weiß. Können Sie sich denn nicht vorstellen, was dort abgelaufen ist?«
    »Nein.«
    »Ich dachte es mir.« Ihre Stimme klang nicht nur leise, sondern auch enttäuscht.
    »Aber es muß mit dem Dom zusammenhängen. Nicht mit dem gesamten Jahrmarkt, sondern mit einer bestimmten Attraktion.«
    »Denken sie an das Psycho-Haus?«
    »Unter anderem.«
    »Aber das ist alles Illusion. Das sind technische und optische Tricks, mit denen die Besucher genarrt werden.«
    »Das weiß ich nicht, Frau Hollmann. Eine Frage hätte ich noch. Ist das Haus neu gewesen? War es zum erstenmal auf dem Dom?«
    »Nein, soviel ich weiß. Nur haben mein Mann und seine Freunde es wohl zum erstenmal besucht. Das muß es schon länger gegeben haben. Warum fragen Sie?«
    Harry Stahl lächelte. »Es wäre doch mal interessant zu wissen, ob die anderen Verschwundenen ebenfalls diesem Haus einen Besuch abgestattet haben?«
    »Ja, das wäre es, wobei ich mir nicht vorstellen kann, daß in dem Haus wirklich etwas passiert.«
    »Man soll jeder Spur nachgehen, Frau Hollmann. Und es ist wirklich auch nur eine Spur. Aber irgendwo muß ich ja den Hebel ansetzen.«
    Sie hob die Schultern, starrte ins Leere und fing an zu weinen.
    »Ich möchte nur meinen Mann zurückhaben, das ist alles, Herr Stahl.«
    Er stand auf. »Ich verstehe Sie schon, Frau Hollmann.«
    »Sie wollen gehen?«
    »Ja.«
    »Wohin?«
    »Ich werde mir den Dom einmal anschauen und auch dem Psycho-Haus einen Besuch abstatten.«
    Karin Hollmann erhob sich ebenfalls. »Dann kann ich Ihnen und mir nur viel Glück wünschen.« Sie wischte Ihre Tränen fort. »Sollten Sie etwas herausgefunden haben, lassen Sie es mich wissen!«
    »Das versteht sich.« Harry reichte der Frau die Hand. Er hätte ihr gern etwas Tröstendes gesagt, aber ihm fielen nur leere Worthülsen ein.
    Frau Hollmann brachte den Besucher noch bis zur Tür, und Harry gab ihr noch einmal zu verstehen, daß nicht alles

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