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0887 - Das Horror-Pendel

0887 - Das Horror-Pendel

Titel: 0887 - Das Horror-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verloren war.
    »Glauben Sie wirklich daran, Herr Stahl?«
    »Wo wären wir Menschen, wenn wir die Hoffnung nicht mehr hätten?«
    Frau Hollmann hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. In einem tiefen Loch vielleicht.«
    »Ja, kann sein.«
    Harry fuhr nach unten. Mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck verließ er das Haus…
    ***
    Der Fall! Der Fall in den Tod, hinein in die Unendlichkeit in die Tiefe, dorthin, wo sich das Tor der Hölle öffnete und auf Nachschub wartete.
    Die Gedanken rasten durch den Kopf der fallenden Person.
    Heinz Hollmann wunderte sich darüber, nicht bewußtlos geworden zu sein. Er bekam seinen Fall mit, er konnte denken, und er spürte auch so etwas wie eine Umgebung, die aus kalter, dunkler Watte zu bestehen schien, durch die er raste. Es war eine Reise ins Nichts, die seiner Meinung nach trotzdem ein Ziel hatte, auch wenn sie ihm jetzt endlos vorkam.
    War es überhaupt ein normaler Fall?
    Schon sehr bald waren ihm auf dem Weg nach unten die ersten Zweifel gekommen. Er hätte eigentlich wie ein Stein reagieren müssen, nur war das nicht der Fall.
    Es ging abwärts.
    Nur nicht so schnell.
    War er aufgefangen worden? Schlimm waren die Umgebung, die Kälte, der Geruch, der ihn an ein gewaltiges Grab erinnerte oder an einen riesigen Keller.
    Dann der Aufprall, er schrie auf.
    Heinz Hollmann bewegte sich nicht mehr, aber die grausame Angst verschwand. Völlig natürlich bei einem Menschen, der wieder festen Boden unter den Füßen spürt.
    Hollmann atmete tief durch. Die Luft war kalt. Sie schmeckte abgestanden, nach kaltem Gestein, und es gab nicht den kleinsten Lichtschimmer in seiner Umgebung.
    Finsternis schwarz wie Teer!
    Seine Nerven beruhigten sich zwar nicht, aber die große Angst war verschwunden, und der Mann dachte tatsächlich darüber nach, wie dieser Trick möglich gewesen war. Warum es gerade ihn erwischt hatte. Als er mit seinen Kollegen das Psycho-Haus besucht hatte, war ihnen dies nicht widerfahren.
    Wirklich ein Trick?
    Hollmann kamen plötzlich Zweifel, als er gedanklich rekapitulierte, was da passiert war. Daß sich der Boden unter seinen Füßen geöffnet hatte, war keine Einbildung gewesen, kein Trick, und er war auch über keine Rutsche in die Tiefe geglitten, sondern mit beiden Beinen zuerst gefallen.
    Tiefer, immer tiefer…
    Und dann?
    Ein seichtes, sanftes Auffangen, als wollte die andere Kraft den angerichteten Schaden wiedergutmachen. Er stand jetzt an einem unbekannten Ort im Dunklen, und er war nicht in der Lage, sich zu bewegen.
    Er fühlte sich schwer wie Blei, zugleich zittrig in den Knien.
    Wohin? Wie ging es weiter?
    Hollmann wußte es nicht. Die verfluchte Finsternis machte alles so schrecklich gleich. Sie ließ ihn nichts erkennen, und sie wurde von einer Kälte durchströmt, die sich wie ein dichtes Spinnennetz auf seine Haut legte. Er sah die Mauern nicht, doch der Mann ging davon aus, daß sie ihn umgaben. Er rechnete damit, in einem Verlies zu stecken, und vielleicht gab es dort ja auch eine Treppe nach draußen.
    Das wäre ideal gewesen.
    Auch wenn er tausend Stufen hätte hochsteigen müssen, er hätte es wirklich getan, um aus dieser erdrückenden Finsternis, die einem Mensch so zusetzen konnte, herauszukommen.
    Das Feuerzeug hatte ihm schon einmal gute Dienste erwiesen.
    Hollmann holte es hervor, kam aber nicht dazu, es anzuknipsen, denn er hörte plötzlich ein Geräusch.
    Es war vielleicht ganz normal, in der Finsternis aber kam es ihm sehr schlimm vor.
    Irgendwo in der Dunkelheit war jemand dabei, eine Tür zu öffnen. Das Knarren und Quietschen kannte er, es war irgendwie normal, und plötzlich sah er einen grauen, relativ hellen Ausschnitt rechts vor und auch über sich.
    Genau dort sickerte fahles Licht in die Dunkelheit hinein. Je weiter die Tür oder das für ihn nicht sichtbare Tor aufgezogen wurde, um so mehr Helligkeit strömte in sein Verlies und auch über die gerade und direkt nach unten führende Steintreppe mit den relativ breiten Stufen, die grau, alt, staubig und abgetreten aussahen, als gehörten sie zu einer alten Burg oder einem Schloß, in dessen Kellerräumen er sich befand. Der Gedanke wollte ihm nicht aus dem Kopf, und wenn Hollmann ehrlich sich selbst gegenüber war, bereitete er ihm auch Furcht.
    War das noch ein Spiel? Er war unsicher geworden und glaubte nicht daran, daß es sich um Illusion handelte.
    Heinz Hollmann wartete ab, was ihm schwerfiel, denn sehr gern wäre er die geländerlose Freitreppe hochgelaufen, um

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